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0621 - Die Zeitkorrektur

Titel: 0621 - Die Zeitkorrektur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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machte seinen Vater darauf aufmerksam und meinte: „Dort gibt es bestimmt zahllose Verstecke. Wir könnten uns auf die Lauer legen und das Feuer eröffnen, sobald unsere Feinde nahe genug sind."
    „Davon halte ich nichts", erwiderte Rhodan II. „Bestimmt haben sie uns ebenso in der Ortung wie wir sie. Folglich würden sie es sofort bemerken, wenn wir unsere Flugaggregate ausschalteten.
    Dann wüßten sie, was wir vorhaben. Vergiß nicht, der andere Rhodan ist genauso schlau wie ich."
    Danton II überlegte eine Weile, dann sagte er: „Dann tue ich es eben allein. Dieses Gebiet ist wie geschaffen für einen Überraschungsangriff. Ich werde die Gelegenheit nicht ungenutzt vorübergehen lassen."
    „Von mir aus", antwortete sein Vater. „Ich werde dann ebenfalls landen, aber zu Fuß weitergehen. In dem Fall würden unsere Feinde annehmen, wir beide hätten uns verkrochen.
    Wahrscheinlich teilen sie sich dann, und du hast eine echte Chance."
    Danton II lächelte ironisch.
    Ihm war klar, warum sein Vater sofort damit einverstanden war, daß er ihren Verfolgern auflauern wollte. Ob es zum Kampf kam oder nicht, auf jeden Fall würden ihre Feinde aufgehalten werden - und der Großadministrator würde einen Vorsprung gewinnen.
    „Einverstanden", sagte er gleichgültig.
    Unter den beiden Männern wurden die Hügel flacher. Sie konnten vorübergehend schneller fliegen. Doch einige hundert Meter weiter nördlich ragten die zerklüfteten Felsformationen vor ihnen auf. Sie waren von zahlreichen engen Schluchten und Spalten durchzogen, in denen vereistes Geröll lag. Große Felsnadeln, auf denen mächtige vereiste Steinblöcke lagen, stachen ins Vakuum.
    Rhodan II und Danton II flogen dicht unterhalb der Ränder einer Schlucht. Sie mußten ihre Fluggeschwindigkeit drastisch verringern, um eine Kollision zu vermeiden.
    Über einem vereisten Felsen, von dem aus man einen großen Teil der Umgebung überblicken konnte, hielt Danton II an und flog auf der Stelle.
    Rhodan II hielt ebenfalls an, blickte sich um und fragte: „Willst du dich hinter diesem Felsen verstecken, Roi? Hm, es ist eine gute Stelle für einen Hinterhalt, würde ich sagen."
    Roi musterte ebenfalls die Umgebung. Dann schloß er die Augen. Als er sie wieder öffnete, sagte er leise: „Seltsam, diese Gegend kommt mir so vertraut vor, als hätte ich sie in einem Traum schon einmal gesehen. Noch seltsamer ist, daß ich mich vorher nie an einen solchen Traum erinnert habe."
    „Das gibt es", meinte Rhodan II. „Manchmal sieht man etwas und denkt, man hätte es geträumt - oder man träumt etwas und weiß während des Traumes plötzlich, daß man träumt und daß man genau diesen Traum schon einmal geträumt hat."
    Danton Il kaute gedankenverloren auf seiner Unterlippe.
    „Was ist?" fuhr sein Vater ihn an. „Willst du nun hier warten oder nicht? Oder willst du nur unsere kostbare Zeit vertrödeln?"
    Danton Il schüttelte den Kopf.
    „Suchen wir weiter", antwortete er kurz angebunden.
    Er blickte auf sein Ortungsgerät und stellte fest, daß ihre Verfolger sich bis auf zwei Kilometer genähert hatten. Da die Ortungsreflexe sich ständig hin und her bewegten, konnte er keine genaue Standortpeilung vornehmen.
    Roi beschleunigte abrupt und stieg etwas höher. Er achtete nicht auf die Stimme seines Vaters, der ihm zurief, nicht leichtsinnig zu werden. Er überflog ein Gebiet, in dem große Felsblöcke zu Tausenden aufeinandergeschichtet waren und zahlreiche Nischen und Höhlungen bildeten. Zwischen ihnen lag größtenteils blankes Eis, während die Nischen und Höhlen teilweise mit staubartigen Eiskristallen angefüllt waren.
    Ungefähr einen Kilometer weiter erblickte Danton II ein kleines Tal, dessen Nordseite sichelförmig gebogen war. Diese Nordwand mußte vor langer Zeit von einem Meteoriten getroffen worden sein, denn sie war genau in der Mitte geborsten. Die Hitze des Aufschlags hatte das Eis in weitem Umkreis geschmolzen. Felstrümmer waren von den Seiten in den kleinen Krater gestürzt.
    Roi landete auf den Felstrümmern.
    „Dieses Gelände ist ideal für einen Hinterhalt", erklärte er. „Hier bleibe ich."
    Rhodan II landete ebenfalls und schaltete sein Flugaggregat aus.
    „Du hast recht, Roi", sagte er. „Ich wünsche dir viel Erfolg."
    Er hielt sich nicht länger auf, sondern kletterte über das Geröll, bis er freies Gelände erreichte, dann rannte er nach Norden, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Danton Il blickte seinem Vater nach. Ein dünnes

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