0621 - Die Zeitkorrektur
Vorratsflasche enthielt vitaminiertes Mineralwasser, in dem Kochsalz und Traubenzucker gelöst waren.
Unseren Freunden geht es jedenfalls nicht besser", sagt er. „Das beruhigt mich. Allerdings würde ich jetzt viel für eine Tasse frisch gebrühten Kaffee, geben."
„Das und noch mehr findest du in Station Wasserball", erwiderte Perry Rhodan. „Ich wollte, wir wären schon dort." Seine Miene verfinsterte sich. Er versuchte, nicht daran zu denken, was ihm noch bevorstand, aber die schrecklichen Gedanken brachen immer wieder durch.
Atlan spürte, was in seinem terranischen Freund vorging. Er versuchte, ihn abzulenken.
„Hilf mir bitte", sagte er. „Ich will auf diesen Felsen klettern und Umschau halten. Vielleicht entdecke ich Rhodan II. Eigentlich ist es schäbig von ihm, seinen Sohn allein zurückzulassen."
Perry hielt die gefalteten Hände so, daß Atlan einen Fuß auf die Handflächen setzen konnte.
„Der Diktator kennt eben keine Skrupel", meinte er. „Er hofft, daß Danton II uns lange genug aufhalten kann, um ihm einen ausreichenden Vorsprung zu verschaffen. Er weiß ja nicht, daß Station Wasserball bereits von unseren Leuten besetzt gehalten wird."
Und er weiß nicht, daß er niemals dorthin gelangen wird, dachte Atlan, während er mit den Händen nach einem Halt an den Zacken und Kanten der übereinandergetürmten Felsblöcke suchte.
Er kam nur langsam voran, aber schließlich zog er sich ganz hinauf.
„Siehst du etwas?" rief Perry von unten.
„Ja, aber nichts von unseren Freunden. Etwa zweihundert Meter vor uns ist das Eis von den oberen Felsblöcken geschmolzen. Es sieht so aus, als wäre irgendwann ein Meteorit auf die Nordwand eines kleinen Tals gestürzt. Jedenfalls gibt es dort einen dafür typischen Krater. Die Aufschlagsenergie wird das Eis geschmolzen haben. Es ist auf dem Talboden wieder erstarrt."
„Gut, dann komm wieder herunter, Atlan."
„Gleich, Perry."
Lordadmiral Atlan richtete sich auf.
Im nächsten Augenblick schlug ein Energiestrahl in den Felsblock unter ihm. Glühender Dampf wallte auf, zerstreute sich und verursachte einen Hagel glühender Tropfen, die auf dem Boden schnell erkalteten.
Atlan sprang, landete auf dem Boden und überschlug sich.
„Bist du verletzt?" fragte Perry Rhodan besorgt.
„Nein, aber verunsichert", antwortete der Arkonide grimmig.
„Das stand nicht im Drehbuch. Aber du wirst nicht abstreiten können, daß Danton Il auf mich geschossen hat, obwohl er eigentlich an einer ganz anderen Stelle lauern müßte."
„Vielleicht war es Rhodan II?" gab Perry zu bedenken.
„Nein, der Diktator ist ausschließlich bestrebt, seine kostbare Haut zu retten. Er hat mich auch nicht zufällig entdeckt, während er floh, sonst hätte ich ihn vorher sehen müssen. Nein, Roi Danton hat sich irgendwo im Meteoritenkrater versteckt und auf mich geschossen."
„Gib mir Feuerschutz!" sagte Perry. „Ich werde versuchen, Danton II zu vertreiben, damit wir nicht zuviel Zeit verlieren.
Rhodan II ist bereits wieder gestartet."
Atlan musterte die Bildscheibe seines Energietasters. Er sah einen grünen Reflexpunkt, der sich zielstrebig entfernte.
„Wir machen es umgekehrt", erklärte er bestimmt. „Du bist viel zu wertvoll, als daß wir dein Leben riskieren dürften."
Perry Rhodan ballte die Fäuste. Er kämpfte mühsam gegen einen inneren Zwang an, der ihn in die Gefahr treiben wollte.
Atlan hatte ihn gerade noch rechtzeitig zur Besinnung gebracht.
Rhodan erkannte, daß sein Unterbewußtsein sich nach dem Tod sehnte, weil es sich vor der schrecklichen Aufgabe fürchtete, die Rhodan auferlegt worden war.
Als Atlan, ohne eine Antwort abzuwarten, geduckt in die Deckung des nächsten Felsturmes lief, zog der Großadministrator seinen Impulsstrahler und gab einen Schuß auf den Meteoritenkrater ab. Einige Steinbrocken verdampften, aber das Feuer wurde nicht erwidert.
Wahrscheinlich hat Danton II längst die Stellung gewechselt, überlegte Perry. Er nahm andere Punkte des Geländes unter Beschuß, erzielte aber auch damit keine Reaktion.
Warum hat Danton II sich während Ablauf Beta an einer anderen Stelle versteckt als bei Ablauf Alpha? überlegte Perry.
Markhor de Lapal hatte doch übereinstimmend mit Geoffry behauptet, Rhodan II und Danton II müßten sich zwangsläufig genau so verhalten, wie es während des Ablaufs Alpha bereits geschehen war oder geschehen sein würde.
Abweichungen waren demnach nur möglich, wenn sie durch Abweichungen Rhodans und
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