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0622 - Gehirn in Fesseln

Titel: 0622 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ding hinweg, das wie eine völlig abstrakte Form hier stand.
    Nichts geschah...
    Nichts unterbrach die Monotonie des langen Tages. Das Ding, der Nullzeit-Deformator, rührte und bewegte sich nicht. Es wäre auch keinem Lebewesen möglich gewesen, die gestaffelten Sperren, die Sicherheitssysteme und die Schutzschirme zu durchbrechen.
    Weder von außen nach innen noch von innen nach außen.
     
    *
     
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf und drehte sich halb herum.
    Er starrte in das markante Gesicht des Arkoniden, dann ließ er seinen Blick über die Gesichter der Männer gleiten, die vor ihm saßen.
    „Sie wissen genau, daß ich jedem vernünftigen Rat zugänglich bin. Aber was Sie hier verlangen, kann ich nicht anordnen."
    „Aber...!" begann Atlan. Seine Stimme war rauh vor Ärger.
    Dann sah er die Hartnäckigkeit im Gesicht seines Freundes und zuckte die Schultern. Er hatte Geduld, er konnte warten. Früher oder später kam seine Stunde.
    „Dieser Mann ist zweifellos genial. Wahrscheinlich ist er, durch die Hilfsmittel die er besitzt, mehr als genial. Und genau hier liegt die Gefahr... meiner Meinung nach!" sagte Julian Tifflor. Er verteidigte seinen Standpunkt zwar nicht lautstark, aber beharrlich.
    „Ich sehe die Gefahr, aber ich sehe keinen Ausweg!" erwiderte Rhodan störrisch.
    „Immer noch idealistisch, Barbar? Nach so vielen Jahrhunderten Erfahrung?"
    Es war deutlich, daß Atlan provozieren wollte.
    „Nicht idealistisch, Freund Atlan", sagte er und lächelte.
    „Sondern?"
    Der weißhaarige Arkonide spürte die Spannung in diesem Konferenzraum der Administration. Im Augenblick herrschte Ruhe nicht nur in Terrania City, nicht nur auf den Planeten, Monden und Satelliten des Sonnensystems, sondern darüber hinaus auch in jenen galaktischen Gebieten, für die sich Rhodan verantwortlich fühlte. Die Strapazen, die diese wenigen eingeweihten Männer hinter sich hatten, waren fast vergessen.
    Es ging um den hageren Kol Mimo, dessen richtiger Name Markhor de Lapal war.
    Um es genauer zu sagen: es ging weniger darum, daß sich Terra diesem Mann gegenüber erkenntlich zeigte, sondern um ein ausgesprochen delikates und gefahrvolles Problem.
    „Was wissen wir, verdammt?" brauste Reginald Bull auf.
    „Zuwenig, um richtig handeln zu können, Bully!" sagte Rhodan.
    Nicht nur die Gruppe, die sich hier versammelt hatte, war argwöhnisch geworden. Auch die Fachwissenschaftler des Imperiums, die sich mit der undurchschaubaren Gestalt von Kol Mimo oder de Lapal beschäftigten, rieten zumindest zu einem Höchstmaß an Vorsicht, wenn sie sich nicht ohnehin ablehnend verhielten. Auch das Rechenzentrum NATHAN auf dem irdischen Mond hatte die Problematik erkannt, durchgerechnet und analysiert.
    Abel Waringer hob die Hand und beugte sich vor. Sein hageres Gesicht nahm den Ausdruck eines Raubvogels an, als er beschwörend sagte: „Markhor de Lapal hat die Menschheit und alle anderen Lebewesen der Galaxis gerettet. Das steht fest. Wir befinden uns zwar durch das geglückte Paradoxon rund ein halbes Jahr in unserer normalen Zeit zurück, aber davon wissen nur wir Eingeweihte. Lapal hat uns alle gerettet. Das steht fest. Wir sind gerettet worden und schulden dem Menschen, der dies für uns getan hat, einen Dank, dessen Qualität nicht auszudrücken ist.
    Ich brauche niemanden von uns an die herrschenden Zustände zu erinnern."
    Waringer hob den Kopf und blickte über Rhodans Kopf hinweg auf das Modell der Galaxis, das dreidimensional und leuchtend im Raum schwebte.
    Reginald Bull knurrte: „Sie haben vollständig recht, Abel. Aber Markhor hat stets an einer Ansicht festgehalten. Er war ein unversöhnlicher Feind Rhodans. Und somit sagte er unmißverständlich, daß er auch ein Feind der Menschheit ist, soweit sie Rhodan als Staatsoberhaupt anerkennt. Wir sind gezwungen, sehr wachsam zu sein. Ich weiß auch, daß wir ihm eine ungeheure Menge Dank schulden, Abel!"
    Genau das war das Problem.
    Hinter den Stirnen der Männer bewegten sich die Gedanken und Überlegungen immer in denselben Bahnen. Ein Dilemma schien zu entstehen zwischen zwei berechtigten Extremen. Der Mann, der die Galaxis durch Anwendung einer tollkühnen Idee gerettet hatte, war eben dadurch zu einer Gefahr geworden. Er konnte und wußte zuviel und würde dieses Können und Wissen zum Schaden Rhodans anwenden - das hatte er quasi versprochen.
    „Die Notlage, in der sich die Galaxis befand, ist vorüber, meine Herren - beziehungsweise, sie wurde durch einen Zeittrick

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