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0622 - Gehirn in Fesseln

Titel: 0622 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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buchstäblich aus der Welt geschafft. Die ehemalige Feindschaft kann ganz plötzlich wieder zur beherrschenden Überlegung oder Triebfeder Markhor de Lapals werden!" warnte Bull.
    Er sah das Dilemma ebenso wie die anderen Männer, aber er war entschlossen, seine berechtigte Ansicht durchzukämpfen.
    Eine unbehagliche Stimmung begann sich auszubreiten. Rhodan stand auf, ging mit großen Schritten durch den Raum und sagte plötzlich: „Wir alle sind uns also darüber einig, daß die Galaxis und das Solare Imperium de Lapal eine Menge Dank schulden. Darüber besteht wohl kein Zweifel. Soweit, so gut! Die Feindschaft dieses Mannes ist mir bekannt. Ich fürchte mich nicht davor, denn er wird zweifellos nicht zu unerlaubten Mitteln greifen. Ich erkenne allerdings einen weiteren Grund als stichhaltig an, der hier noch nicht diskutiert worden ist."
    Atlan räusperte sich und verkündete zufrieden: „Aha! Jetzt kommen wir zu dem akuten Problem! Das Ding ist noch immer in der südpolaren Gegend geparkt!"
    „Richtig!" sagte Perry Rhodan.
    Er bewegte sich fast entspannt und ruhig. Nur in seinen geheimen Überlegungen regten sich die Zweifel. Die Unsicherheit blieb bestehen. Schließlich bargen sowohl die Person als auch die geheimnisvollen Arbeiten de Lapals genügend Grund für mannigfache Befürchtungen.
    „Der Nullzeit-Deformator steht noch immer in Südpolnähe!"
    wiederholte Rhodan. „Trotz der strengsten Verbote, die jedem Fachwissenschaftler hinreichend bekannt sind, hat Markhor de Lapal auf dem Planeten Alchimist im Sonnensystem Euyt den geglückten Versuch gewagt, einen solchen Deformator zu bauen.
    Der Versuch ist, wie wir aus leidvoller Erfahrung ebenfalls wissen, zur Zufriedenheit geglückt. Das ist die eine Seite. Hätte Markhor nicht verbotenerweise das Ding gebaut, würde jetzt die Galaxis so gut wie ausgestorben sein."
    Atlan widersprach heftig.
    „Angenommen, die verdammte PAD-Seuche wäre nicht ausgebrochen. Dann hätte de Lapal seinen Nullzeit-Deformator anderweitig eingesetzt. Die Kuppel wäre nicht entdeckt worden.
    Er hätte dadurch ein gewaltiges Unheil heraufbeschworen. So gesehen war die PAD-Seuche ein Glück für uns, denn wir entdeckten die geheimen Machenschaften."
    Rhodan setzte sich auf die Kante des Schreibtisches und sah in Atlans Augen. Der Arkonide war Rhodans Freund und gleichzeitig sein schärfster Kritiker. Sie wollten beide gemeinsam dasselbe, nämlich den ruhigen Fortgang des Versuchs der friedlichen Eroberung des Weltalls. Und beide kannten sie die zahllosen Abenteuer auf diesem Weg, kannten die Hindernisse und die Tücken. Atlan hingegen neigte zu der schnellen, effektiven Lösung, während Rhodan länger abwägte und mehr überlegte. Das zeigte sich gerade jetzt in klassischer Weise.
    „Du hast recht, Atlan. Ich bin im Augenblick ausgesprochen ratlos. Schließlich können wir den Retter der Galaxis nicht als Ausdruck unseres Dankes einsperren!"
    Atlan konterte hart: „Ich brauche nur in dein Gesicht zu sehen, Terraner. Und schon stutze ich gewaltig. Ich kenne dich, wenn du entschlossen bist.
    Wie war das mit de Lapals Fragen?"
    Ein wunder Punkt! Eine wichtige Überlegung, dachte Rhodan.
    Nach den schnellen, überstürzten Ereignissen, die den Tod der Galaxis buchstäblich in letzter Sekunde verhinderten, hatte ihn Markhor de Lapal gefragt, was mit dem Nullzeit-Deformator geschehen solle.
    Gerade der Umstand, daß es nur eine einzige Unterhaltung gewesen war, die er mit Markhor de Lapal geführt hatte, machte Rhodan wirklich stutzig. Hier lag seiner Meinung nach der Haken.
    „Lapal fragte mich einmal, was mit seinem Deformator geschehen soll", gab Rhodan zu.
    „Wie war die Antwort?" knurrte Bull.
    „Du weißt es. Wir haben das Gebiet am Südpol sozusagen hermetisch abriegeln lassen. Markhor kann seinen Nullzeit-Deformator nicht betreten. Niemand könnte es."
    „Auch kein Wesen, das über die Erfahrungen und die uns noch weitestgehend unbekannten Fähigkeiten eines Kol Mimo verfügt?" erkundigte sich Abel Waringer nicht ohne Sarkasmus.
    „Eine gute Frage!" setzte der Arkonide nach. Rhodan hob die Schultern und erwiderte laut und deutlich: „Wir müssen zu einem Schluß kommen. Ich fasse zusammen: Ich kann nicht vergessen, was de Lapal für uns alle getan hat. Mit großer Wahrscheinlichkeit war es für ihn ein Akt des Eigennutzes, aber dieser Vorgang hat uns gerettet! Ich dachte eigentlich daran, dieses Gerät zu vernichten. Das wird euch vielleicht erstaunen, aber so ist es.

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