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0622 - Gehirn in Fesseln

Titel: 0622 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in einzelnen, schnell aufeinanderfolgenden Reihen die Buchstaben und Wörter der Analyse. Rhodan las schweigend, aber je länger der Schriftsatz wurde, desto genauer wußte Rhodan, daß die relative Ruhe der letzten Tage vorbei war.
    „Verdammt!" stöhnte er auf. „Atlan hatte recht. Ich und meine Toleranz!"
    AUF VERANLASSUNG DER GROSSADMINISTRATION WURDE DER THEMENKOMPLEX: MARKHOR DE LAPAL ALIAS KOL MIMO NULLZEIT-DEFORMATOR (STANDORTE IN DER JETZTZEIT: SÜDPOLGEBIET, IN DER RELATIVEN ZEIT: PLANET ALCHIMIST) ANALYSIERT.
    ANALYSE: DIE MÖGLICHKEIT, DASS LEBEWESEN „ES" ODER, WAS WAHRSCHEINLICHER IST, „ANTI-ES", WEITERE HANDLUNGEN ZUM NACHTEIL DES SOLAREN IMPERIUMS STARTET, IST SEHR GROSS. NACH PRÜFUNG ALLEN VORLIEGENDEN MATERIALS HAT SICH ALS ERWARTUNG HERAUSGESTELLT, DASS FOLGENDE ANNAHME RICHTIG SEIN DÜRFTE: DIE PERIODE DER RÄTSELHAFTEN UND SCHEINBAR SINNLOSEN PRÜFUNG FÜR DIE MENSCHHEIT, VERTRETEN DURCH EINEN ENGER UMGRENZTEN KREIS VON PERSONEN, IST NOCH NICHT ZU ENDE. WEITERE AKTIONEN VOLLER DRAMATIK UND GEFAHREN SIND IN DER NÄCHSTEN ZEIT ZU ERWARTEN! WER BETROFFEN WIRD, IST RECHNERISCH NICHT ZU ERMITTELN.
    Rhodan drückte eine Unterbrechertaste.
    Der Schriftsatz verschwand und wurde abrufbereit gespeichert, das Bild des verantwortlichen Leiters erschien wieder.
    „Wann hat NATHAN die Analyse angefertigt?" fragte Rhodan mit einem Unterton von Nervosität in der Stimme.
    „Vor fünf Sekunden!" sagte Rhodans Gesprächspartner.
    Rhodan nickte; eine bittere Stimmung ergriff ihn. NATHAN irrte so gut wie niemals. Und jene rätselhaften Prüfungen waren stets nicht kalkulierbar gewesen, hatten sich aus scheinbar harmlosen Geschehnissen heraus entwickelt und später tödliche Dimensionen erreicht.
    „Geben Sie die Meldung nach Schlüssel ARot an alle Verantwortlichen weiter!"
    „Eine Sekunde, Sir!"
    Die Verbindung wurde getrennt. Rhodan drückte dann einen Schalter, der ihn mit dem Büro Galbraith Deightons, des Chefs der Solaren Abwehr, direkt verband. Deighton saß hinter seinem Schreibtisch.
    „Ich brauche nur in Ihr Gesicht zu sehen, dann erfaßt mich der Kummer!" stellte Deighton fest.
    Sie kannten sich unzählige Jahre. Niemand machte sich mehr die Mühe, auszurechnen, in welchem Jahr Deighton Alan D.
    Mercant abgelöst hatte. Trotzdem waren sie klug genug, eine gewisse persönliche Distanz zu wahren. Sie duzten sich nicht, obwohl sie Seite an Seite die verwegensten Abenteuer durchgestanden hatten.
    „Mich erfaßte er bereits vor Minuten", sagte Rhodan wahrheitsgetreu. „Ein Gedanke zum Thema: Auf einem Ihrer Schirme steht ein Text NATHANS. Schon gelesen? Wenn ja, dann versuchen Sie einmal, etwas über de Lapal zu erfahren. Es würde nicht nur mich sehr beruhigen..."
    „...wenn er noch in dieser schönen Stadt wäre!" vollendete Deighton. „Einen Moment, hier habe ich die Verbindung. Möchten Sie mithören, Perry?"
    „Ja, bitte!"
    Ein weiterer Schirm blendete auf und zeigte das Bild, das jetzt vor dem Platz in Deightons Büro erschienen war. Deighton sprach mit einem seiner Abteilungsleiter, der den Einsatz von Gruppen koordinierte. Die Gruppen wiederum besaßen einen Chef, der für den Ermittlungsdienst eine Zwischenstation darstellte. Noch während Deighton versuchte, die Gruppe zu erreichen, die de Lapal überwachte, wurde das Bild gestört.
    Alarm!
    „Nein! Nicht schon wieder!" Rhodan stöhnte auf. Wieder war ein Stein ins Rollen geraten, der eine gewaltige Lawine auslöste.
    „Alarm aus dem Naturschutzgebiet im Himalaja!" schrie eine Stimme.
    Deightons Stimme schnitt dazwischen.
    „In diesem Naturschutzgebiet hält sich Lapal auf. Er fischt hier und macht Spaziergänge."
    Das Bild flimmerte wieder, dann erschien eine idyllische Landschaft, die in der Vormittagssonne glänzte. Dahinter ragten einzelne eisbedeckte Bergriesen auf.
    „Das ist das Gebiet, das wir kontrollieren. Markhor de Lapal kam vor neunzig Minuten mit seinem Gleiter hier an. Er packte sein Angelzeug aus und suchte lange nach Ködern, dann begann er zu fischen. Bei diesen Versuchen bewegte er sich entlang des Bergbachs um etwa zweihundert Meter aufwärts.
    Wir sahen ihn zum letztenmal vor zwei Minuten, als er in einer kleinen, von oben nicht einsehbaren Schlucht verschwand. Als wir Robotspione ausschickten, sahen wir nur den leeren Bach und die Angel nebst den langen Stiefeln. Markhor de Lapal war verschwunden."
    „Fassen Sie sich kurz! Der Großadministrator wartet!
    Großfahndung auslösen!" schrie Deighton und

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