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0627 - Nadine und die Mörderwölfe

0627 - Nadine und die Mörderwölfe

Titel: 0627 - Nadine und die Mörderwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lüge nicht. Es war alles so wirr, wenn du verstehst. Auch ihr habt manchmal komische Träume, wie mir Dad verraten hat. Man träumt alles durcheinander und behält nichts.«
    »Du wirst doch wohl etwas behalten haben.«
    Johnny überlegte. »Nadine nicht. Ich habe da wohl eine Frau gesehen, die tauchte schon auf.«
    »Wunderbar!« lobte Bill seinen Sohn. »Jetzt brauchst du uns nur noch zu sagen, wie die Frau ausgesehen hat.«
    Johnny überlegte und senkte dabei den Kopf. »Das… das ist schwer.« Seine Handflächen fuhren über die Bettdecke, wo sie Kreise nachzeichneten. »So wie Mum sah sie nicht aus. Sie hatte nicht das blonde Haar. Es war dunkler.«
    »Schwarz?« fragte Bill.
    »Auch nicht, glaube ich. Braun, meine ich. Ja, das Haar der Frau war braun, auch ziemlich lang. Vielleicht hat sie sogar Locken gehabt, das weiß ich nicht genau.«
    »Na, das ist doch etwas!« lobte Bill. »Ist dir die Frau denn bekannt vorgekommen?«
    Johnny starrte ins Leere. »Ich… ich weiß es nicht genau, Dad. Ich glaube, nicht.«
    »Also nicht Glenda Perkins oder…«
    »Nein, nein.«
    »Und die Frau in deinen Träumen hat nicht gesagt, was sie von dir will, Junge?«
    »Weißt du, Mum, es ging alles so schnell. Sie hat mich angelächelt und mir zugenickt.«
    »Zugenickt?«
    »Wie eine Botschaft, finde ich. Sie wollte mir eine Botschaft vermitteln, meine ich.«
    »Durch ihr Nicken?«
    »Richtig. Das kam mir so vor. Danach war sie wieder weg. Einfach so. Und mehr weiß ich nicht.«
    Zwar waren Sheila und Bill nicht ganz so ratlos wie zu Beginn des Gesprächs, viel anfangen konnten sie mit den Erklärungen ihres Sohnes allerdings nicht.
    Sheila stand auf und trat ans Fenster. Von dort aus schaute sie in den dunklen, noch winterlich gezeichneten Garten. Helle Inseln existierten auf dem Gelände nicht. Die Dunkelheit der Nacht lag wie ein Sack über dem Areal.
    Johnny hatte von schlechten Träumen gesprochen, von einem kalten Hauch, der über sein Gesicht geweht war, und Sheila sah keinen Grund, um ihm zu mißtrauen. Ihr Sohn gehörte zu den vernünftigen Menschen. Er war so geworden, weil er eben all die Jahre viel mitgemacht und oft genug in großer Gefahr geschwebt hatte. Deshalb war er auch nicht so unbelastet aufgewachsen wie die meisten seiner Altersgenossen.
    Sheila drehte sich wieder um, als ihr Sohn sagte: »Ihr könnt ruhig wieder ins Bett gehen.«
    Bills Mund zeigte ein Lächeln. »Dabei habe ich gedacht, daß ich den Rest der Nacht in deinem Zimmer verbringe.«
    »Warum denn?«
    »Ich will dich schützen.«
    »Nein, Dad, das ist nicht nötig. Ich brauche keinen Schutz. Geträumt habe ich schon öfter.«
    »Dann nicht so intensiv – oder?«
    Er hob die Schultern. »Ich werde auch weiterhin von Nadine träumen, bis sie wieder bei mir ist. Sie kommt doch irgendwann zurück – oder nicht?«
    Sheila streichelte über sein Haar. »Wir wissen es nicht, Johnny, deshalb können wir deine Frage auch nicht genau beantworten. Wir alle wissen nicht, wo sich Nadine befindet, nicht einmal dein Onkel John, für den sie ja gegangen ist.«
    »Das weiß ich. Zuerst war ich ihm böse, ich wollte ihn nicht mehr sehen, aber jetzt…«
    »Ich bin davon überzeugt, daß Nadine wieder zurückkehrt. Dein Vater ist es ebenfalls. Nur mußt du damit rechnen, daß du sie möglicherweise nicht mehr als Wölfin in deine Arme schließen kannst. Du weißt selbst, daß Nadine etwas Besonderes ist. Eine Wölfin mit der Seele eines Menschen. Es kann durchaus zu einem Austausch kommen, und nichts anderes hat Nadine auch gewollt. Sie fühlte sich in ihrer Rolle nie glücklich und hat immer nur gelitten.«
    Johnny hob die Schulter, bevor er sich zurücklegte und seinen Eltern eine gute Nacht wünschte.
    »Wir schließen die Türen nicht«, sagte Bill. »Wenn irgend etwas ist, rufe. Wir hören es ja.«
    »Mach’ ich, Dad.«
    Beide Eltern verließen das Zimmer. Erst im Flur schauten sie sich mit besorgten Gesichtern an, und im Schlafzimmer trauten sie sich nicht, miteinander zu reden.
    Sheila fuhr durch ihr blondes Haar. »Ich weiß nicht, Bill, aber etwas ist anders geworden. Oder bilde ich mir das nur ein?«
    »Nein, das bildest du dir nicht ein.«
    »Dann spürst du es auch?«
    Er hob die Schultern. »Was heißt hier spüren? Ich habe ja keinen Beweis bekommen. Es bleiben Johnnys Aussagen, das ist alles. Er hat geträumt und im Traum eine braunhaarige Frau gesehen, von der wir nicht wissen, wer sie ist.«
    Sheila saß noch auf der Bettkante, legte sich

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