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0628 - Der Sturmteufel

0628 - Der Sturmteufel

Titel: 0628 - Der Sturmteufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchdrehenden Rädern davon, schwarze Striche von Gummiabrieb auf dem Straßenbelag zurücklassend.
    Wie hat er das bloß gemacht? fragte sich Nicole und konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie der Mann in seinen Sportwagen gekommen war. Sekundenlang dachte sie an die Fähigkeit der Silbermond-Druiden, sich per zeitlosem Sprung zu bewegen, aber dazu bedurfte es nicht nur der magischen Kraft und der Vorstellungskraft für das Ziel, sondern auch einer körperlichen Bewegung, die diesen zeitlosen Sprung erst auslöste, nur wurde diese begonnene Bewegung dann am Ziel beendet, und das konnte auf einem Autositz im Innern des Fahrzeugs nicht gerade gut funktionieren. Der Fremde hätte höchstens direkt neben seinen Wagen springen können, um dann normal einzusteigen.
    Wohin fuhr er jetzt?
    Er bog nicht in die Seitenstraße, in die Eva gegangen war, sondern fuhr geradeaus weiter. Von einer innerörtlichen Geschwindigkeitsbegrenzung schien er allerdings noch nichts gehört zu haben.
    Innerhalb kürzester Zeit war er aus Nicoles Sichtfeld verschwunden!
    Damit war die Entscheidung gefallen. Ihm konnte sie zu Fuß nicht folgen, hatte dafür also jetzt Zeit für Eva.
    Rasch ging sie hinter der Blonden her. Hoffentlich war die nicht schon zu weit entfernt und ein paarmal in Seitengassen abgebogen oder in einem Hauseingang verschwunden…
    Nicole wollte jetzt wissen, wovon Eva sich angetrieben fühlte!
    ***
    Augenblicke, bevor Zamorra, Ted und der Meteorologe das Hotel wieder erreichten, meldete sich das vordere Autotelefon, das im Gegensatz zu der im Fond installierten Technik ständig betriebsbereit war. Ted parkte den Rolls-Royce direkt in der Haltebucht und nahm das Gespräch entgegen. Dann reichte er den Hörer an Zamorra weiter.
    »Für dich…«
    Raffael Bois, der alte Diener im Château Montagne, war am Apparat. »Ich habe zunächst versucht, Sie in Monsieur Ewigks Villa zu erreichen, dann über das Auto… Sie möchten bitte dringend Chefinspektor Robin anrufen. Er hat eine wichtige Mitteilung für Sie, wie er sagte.«
    »Hat er auch gesagt, worum es dabei geht?«
    »Pardon, Monsieur, das ist leider nicht der Fall. Aber ich könnte nachfragen und…«
    »Danke, Raffael«, sagte Zamorra. »Bemühen Sie sich nicht. Ich rede gleich mit ihm.«
    »Haben Sie die Rufnummer greifbar?« erkundigte sich Raffael und nannte sie dann, als Zamorra verneinte. Schließlich konnte er von Ted nicht erwarten, daß der in den Rufnummerspeichern seiner Telefone auch die Durchwahl von Robins Büro verfügbar hatte…
    Er schaltete ab und sah Ted an. »Wie hoch darf ich deine Telefonrechnung treiben?«
    Ted winkte ab. »Ruf ihn ruhig an.«
    Zamorra gab die lange Zahlenkette ein. Es dauerte endlose Sekunden, bis die Auslandsverbindung zustand kam und sich Pierre Robin meldete, der Leiter der Lyoner Mordkommission und Zamorras Freund.
    »Oh, das ging aber schnell«, staunte Robin. »Dein Diener sagte, du wärest in Italien…«
    »Und deshalb wollen wir's auch kurz machen. Was hast du für mich?«
    »Ist 'ne ziemlich verrückte Sache«, erklärte Robin. »Lach mich bitte nicht aus, aber… es geht um Eva. Du hattest mich doch damals gebeten, über Interpol nach Informationen über sie suchen zu lassen. Jetzt liegt hier ein Fax auf meinem Schreibtisch, daß sie gesichtet worden sein soll. Wenn ich nicht wüßte, daß sie tot ist, wenn ich nicht selbst ihre Leiche gesehen hätte… ich würd's glauben. So aber kann es nur ein schlechter Witz oder eine Verwechslung sein, oder die italienische Polizei arbeitet in diesem Fall so schnell wie die Post in unserem östlichen Nachbarland… Zamorra, die Carabinieri in Grosseto wollen diese Eva aufgegriffen haben. Sie könne sich an nichts erinnern, wisse ihren Namen nicht, sei aber anhand der von uns für die Suchaktion angefertigten Personenbeschreibung eindeutig identifiziert worden. Man fragt an, was man mit dieser Person machen solle, die zuerst mal von einem Seelenklempner betreut wird und…«
    Er redete fast ohne Punkt und Komma und ließ Zamorra kaum eine Chance, etwas zu sagen, bis der Parapsychologe seinen Freund einfach mitten im Satz unterbrach.
    »Pierre, ich bin in Grosseto! Eva ist scheinbar tatsächlich hier aufgetaucht.«
    Robin am anderen Ende der Leitung schnappte hörbar nach Luft. »Aber sie ist doch tot, Mann! Es muß eine Verwechslung sein!«
    »Sicher nicht, Pierre. Übrigens habe ich gerade mit einem Carabinieri-Oberen geredet; er wies mich darauf hin, daß wegen Eva
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