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0628 - Der Sturmteufel

0628 - Der Sturmteufel

Titel: 0628 - Der Sturmteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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immerhin…
    Er stieg wieder in den Wagen. Bald schon würde es hier von Polizei wimmeln. Zu viele Menschen, um sich in Ruhe mit ihnen befassen zu können. Burrasco wollte keinen Krieg gegen die Carabinieri führen. Noch ein oder zwei Opfer, dann war er wieder stark genug. Mehr brauchte er nicht. Danach würde er sich wieder um Eva kümmern, es diesmal aber schlauer anstellen.
    Er behielt die Pistole und nahm auch die Ersatzmunition an sich, lud die Waffe wieder nach, nachdem er den Mechanismus eingehend studiert hatte.
    Dann fuhr er los und versetzte den Wagen an einen anderen Ort.
    Um neue Beute zu schlagen.
    ***
    Als das Autotelefon anschlug, hob Zamorra ab. Trotz der späten Stunde meldete sich Alesandro persönlich.
    »Zwei Dinge, die Sie vermutlich interessieren, Professore: einer unserer Streifenwagen hat den Maserati am Stadtrand entdeckt, es kam zu einer Schießerei, einer der Beamten ist verletzt oder tot. Ich habe Verstärkung hingeschickt. Zweite Nachricht: der Blondschopf ist bei den Kollegen von der polizia municipale aufgetaucht und hat Anzeige erstattet gegen den Fahrer des Maserati, wegen Nötigung und Handtaschendiebstahl…«
    »Handtaschendiebstahl?« echote Zamorra. »Im Ernst?«
    »So wurde mir berichtet«, sagte Alesandro.
    »Wo finden wir die frisch Bestohlene beziehungsweise die Polizeiwache?«
    Alesandro lieferte eine brauchbare Beschreibung. Ted Ewigk nickte knapp, als Zamorra sie weitergab. »Habe ich heute schon mal gesehen, wir sind dran vorbeigefahren. Alles klar.«
    Zamorra tippte Nicole auf die Schulter. »Du kannst aufhören«, sagte er. »Wir wissen, wo sie ist.«
    Sie schreckte aus ihrer Versunkenheit auf, hatte kaum mitbekommen, was um sie herum passiert war. Erleichtert atmete sie auf und gab Zamorra das Amulett zurück. Er hakte es wieder an das Silberkettchen, an dem er die handtellergroße Zauberscheibe unter dem Hemd zu tragen pflegte.
    Wenig später stoppten sie vor dem Dienstgebäude der Stadtpolizei.
    ***
    Burrasco fand zwei weitere Opfer. Ein junges Paar, das gerade ein Restaurant verließ. Die beiden strebten Hand in Hand einer Bushaltestelle entgegen. Burrasco fand sie, streckte sie nieder und entriß ihnen die Lebensenergie. Jetzt war er wieder stark, sehr stark.
    Es störte ihn nicht, daß er bei seinem Tun beobachtet worden war. Bis die alarmierte Polizei hier eintraf und die beiden verdorrten Leichen fand, war er längst wieder fort.
    In einer ruhigen Seitenstraße nahm er sich wieder Evas Handtasche vor. Er berührte die Haare. Jetzt konnte er damit beginnen, das Para-Mädchen zu vernichten. Auf diese Weise ging es sicher einfacher. Er brauchte sich nicht in Evas Nähe zu begeben.
    Seinen Auftrag sah er schon als so gut wie erfüllt an und sonnte sich in dem Gefühl, schon bald mit Ruhm und Ehre überhäuft zu werden. Was Lucifuge Rofocale nicht gelungen war, schaffte er!
    Auf die simpelste Art der Welt! Eine einfachere Magie als Voodoo gab es doch nicht!
    Er begann mit den Vorbereitungen.
    ***
    Zamorra drängte der Lancia-Fahrerin einen 50.000-Lire-Schein auf. »Für die Mühe, die Sie sich gemacht haben, Signora, und gewissermaßen als Fahrkostenbeteiligung unserer jungen Freundin!«
    »Aber das ist doch zuviel!« protestierte die Dame halbherzig.
    Zamorra grinste. »Wenn Sie ein Jahr warten, sind's nur noch 25 Euro…«
    »Das ist ja entsetzlich!« entfuhr es ihr. »Dagegen muß man doch etwas tun! Und ich hatte so gehofft, die Regierung hätte das Inflationsproblem jetzt endlich im Griff… Wissen Sie was, Signore? Geben Sie mir das Trinkgeld in Deutscher Mark, dann sind's wenigstens noch 50…« Sie zwinkerte Zamorra zu, stieg in ihren Wagen und rauschte davon.
    Inzwischen war Eva in den Rolls-Royce gestiegen. Zamorra setzte sich zu ihr in den geräumigen Fond. »Was hat der Maserati-Fahrer mit dir angestellt?« erkundigte er sich.
    »Burrasco? Die Frage ist wohl eher, was ich mit ihm angestellt habe. Er mußte mich gehen lassen.«
    »Burrasco?« mischte Ted sich ein. »Nomen est Omen, wie ? Burrasco bedeutet Sturm.«
    »Er ist ein Dämon«, sagte Eva leise. »Ich glaube, ich habe ihm einen Teil seiner magischen Kraft genommen.«
    »Du kannst dich also zumindest wieder an deine Para-Fähigkeit erinnern«, stellte Zamorra fest.
    »Ja… aber ich will das nicht, hörst du? Es ist wie ein Fluch. Gibt es keine Möglichkeit, mich davon zu befreien?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Du hast das schon einige Male gesagt, aber bisher haben wir keinen Weg gefunden.

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