0629 - Duell mit dem Ceynach
befand. Es mußte abermals auf illegale Weise seinen Körper wechseln, um Bewegungsfreiheit zu bekommen.
Und es brauchte Bewegungsfreiheit.
Der Tuuhrt wußte aus seinen Ermittlungen, daß Danros Gehirn auf Yaanzar versucht hatte, Position und Entfernung seiner Heimatgalaxis zu Naupaum zu erfahren. Der Tuuhrt wußte auch, daß ihm das noch nicht gelungen war. Folglich würde Danros Gehirn seine Suche fortsetzen. Deshalb konnte Torytrae geduldig auf Yaanzar abwarten und seine Netze auswerfen, in denen sich Hactschyten und damit Danros Gehirn fangen sollte.
Als Torytrae die Nachricht von Rayt erhielt, daß Hactschyten aus dem Palast des Raytschas entflohen und bei der Verfolgung getötet worden war, wußte er, daß das Spiel begonnen hatte.
Er ließ sich beim Tschatro anmelden und wurde auch sofort vorgelassen.
In dem alten, gebeugten Körper des Yaanztroners Vrotesch stand er kurz darauf vor dem Herrscher aller Yaanztroner.
„Ich wußte, daß Sie zu mir kommen würden, als ich die Nachricht von Hactschytens Tod erhielt", sagte der Tschatro lächelnd. „Was halten Sie davon?"
Torytrae erwiderte das Lächeln.
„Hactschyten ist tot, daran besteht kein Zweifel", antwortete er.
„Ich bezweifle jedoch, daß mit Hactschyten Danros Gehirn gestorben ist."
„Die öffentliche Schädelöffnung scheint aber das Gegenteil zu beweisen, Torytrae", hielt ihm der Tschatro entgegen.
„Ein gut organisiertes Täuschungsmanöver", entgegnete der Tuuhrt. „Wir sollen glauben, mit Hactschyten wäre Danros Gehirn gestorben; damit es zur illegalen Transplantation nach Yaanzar gebracht werden kann, während unsere Wachsamkeit eingeschläfert ist."
„Das klingt logisch", erwiderte der Tschatro. „Was werden Sie unternehmen, Torytrae?"
„Die Schlüsselfigur des Geschehens ist Heltamosch, der künftige Raytscha", erklärte der Tuuhrt. „Danros Gehirn hatte in Hactschytens Körper dem Mato Pravt auf der Insektenwelt Yrvytom das Leben gerettet. Ich habe Heltamoschs Psychogramm studiert. Dieser Duynter ist ein Mann, der seinen Lebensretter nicht im Stich lassen wird. Dazu kommt daß auch Heltamosch zweifellos, erkannt hat, welches phänomenale Wissen und welche uberragenden Fähigkeiten in Danros Gehirn stecken. Er wird also nicht nur aus Dankbarkeit bestrebt sein, diesem Gehirn einen Körper zu geben, in dem es vor Verfolgungen des Ceynach Suchkommandos vorerst sicher ist."
Der Tuuhrt schwieg eine Weile, weil ihm ein neuer Gedanke gekommen war. Dann fuhr er fort: „Die Wahrscheinlichkeit, daß Heltamosch Danros Gehirn persönlich nach Yaanzar bringt, um es in einen anderen Körper verpflanzen zu lassen, ist sehr groß. Deshalb habe ich unseren Agentenstab angewiesen, erstens alle Bewegungen des Mato Pravt zu verfolgen und zweitens alle Paratransplantatoren zu überwachen, mit denen Heltamosch irgendwann und irgendwie in Verbindung gestanden hat.
Zusätzlich werde ich noch einmal die Halle der Gehirne besuchen, in der Danros Gehirn zum erstenmal aufgetaucht ist.
Es beunruhigt mich stark, daß wir bisher nicht ermitteln konnten, wie Danros Gehirn in unsere Galaxis und nach Yaanzar kam. Wenn es mir gelingt, diese Wissenslücke zu schließen, würde das meine Arbeit wahrscheinlich erleichtern."
„Das denke ich auch", erwiderte der Tschatro.
Er öffnete ein Kästchen, nahm eine irisierende Metallplakette heraus und reichte sie dem Tuuhrt.
„Nehmen Sie das Yaitosch mit, Torytrae", sagte er. „Mit seiner Hilfe können Sie die verborgensten Gedanken und das geheimste Wissen der in den Gehirnbänken lagernden Gehirne an die Oberfläche holen. Ich wünsche Ihnen Erfolg bei der Jagd."
Torytrae nahm die Plakette und verstaute sie in seinem weiten wallenden Gewand. Dann neigte er den Kopf und sagte: „Ich danke Ihnen, Tschatro - und ich werde Sie nicht enttäuschen."
Er wandte sich um und ging hinaus.
Da er schon einmal in der Halle gewesen war, in der Danros Gehirn gelegen hatte, bevor es in den Körper eines Bordins verpflanzt worden war, brauchte der Tuuhrt nicht zu suchen.
Seine Vollmachten öffneten ihm überdies alle Türen, auch die, die für Yaanztroner gesperrt waren.
Dann stand er in der langgestreckten Halle und musterte die Gehirnbehälter, die auf langen geschmückten Regalen standen und in denen die unterschiedlichsten Gehirne schwammen. Es war hell, denn die eine Seite der Halle war jetzt offen und ließ das Sonnenlicht ungehindert eindringen.
Wie jedesmal, wenn er eine Halle der Gehirne besuchte, war
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