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0630 - Das Erbe der Yulocs

Titel: 0630 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Saal.
    Im ersten Augenblick glaubte er, sich verirrt zu haben und auf einem anderen Planeten zu sein.
    Er stand unter einem klaren und mit Tausenden von Sternen übersäten Nachthimmel. Die einzelnen Bilder, wenn man die zusammenhanglosen Konstellationen so bezeichnen wollte, - waren fremd. Erst intelligente Lebewesen machten in Mythen und Sagen scheinbar sinnvolle Anordnungen daraus.
    Dämmerlicht drang aus der Ringwand des Saales und ließ die Schatten und Silhouetten üppigen Pflanzenwuchses erkennen.
    Am endlosen Horizont verschmolz die reglose Oberfläche eines Ozeans mit dem Nachthimmel.
    Eine unwahrscheinliche Illusion!
    Rhodan sank in den nächsten Sessel und legte den Kopf in den Nacken. In seine Nase drang der Geruch von Salzwasser. Es war kühl geworden.
    Gayt-Coor nahm neben ihm Platz. Mit seiner tiefen Stimme erklärte er monoton: „Wieder hat sich eine der zahllosen Geschichten bewahrheitet, denen ich keinen Glauben schenken wollte. Ich will sie erzählen, damit Sie den Sinn dieses Planetariums begreifen."
    „Sind die Sterne nicht echt, die wir sehen?"
    „Nein; die einzelnen Karten wurden vor Zehntausenden von Jahren hergestellt, ebenso die positronischen Schablonen, die sie auf die Kuppel projizieren. Die dazugehörigen Planetenlandschaften sind ebenfalls. alte Projektionen, ebenso Geruch und Klima. Die Yulocs waren sich später nicht mehr so einig, wie sie es zu Anfang ihres Rückzugs gewiesen waren. Es gab Meinungsverschiedenheiten, und schließlich eine geheime, verbotene Sekte, die der ruhmreichen Vergangenheit nachtrauerte. Da sie in der Minderzahl war, wurde sie unterdrückt. Erst später, so wird berichtet, ließ man ihr mehr Freiheit. Das hing schon damit zusammen, daß man immer mehr die Kontrolle über jene Yulocs verlor, die auf der Oberfläche zurückblieben und auf fliegende Inseln verzichteten.
    „Warum gab es keinen Aufstand?"
    „Ich weiß es nicht. Jedenfalls konstruierten sich diese Sekten eine künstliche Vergangenheit. Sie bauten Planetarien wie dieses. In ihnen hielten sie ihre Meditationen ab, indem sie sich einfach in eine Traumwelt versetzten. Hier mögen sie einst gesessen und geträumt haben, während draußen die Wirklichkeit immer mehr verblaßte und endlich den Untergang einer Zivilisation einleitete."
    „Warum haben sie nichts dagegen unternommen, wenn sie schon eine so großartige Technik besaßen?"
    „Auch das weiß ich nicht, aber ich kann es mir denken. Trotz ihrer Meinungsverschiedenheiten hielten die Yulocs als Volk zusammen. Jede Abweichung vom Prinzip wäre einem Verrat gleichgekommen, und den wollte niemand. Vielleicht war das auch der Grund dafür, daß man die Sekten duldete.
    Man wußte, daß sie keinen Schaden anrichteten und überließ sie sich selbst. Man muß dem Andersdenkenden seine Illusion lassen, dann hat man Ruhe vor ihm und kann sogar unter Umständen, wenn dieser Andersdenkende ebenfalls intelligent ist, eine gewisse Toleranz erwarten. Aber wirklich, nur dann, wenn er intelligent ist, und das waren die Anhänger der Sekte sicherlich."
    Rhodan nickte mehrmals vor sich hin und genoß die frische und salzig schmeckende Seeluft.
    „Ich kann sie fast verstehen, diese Sekte. Hier versetzten sie sich in ihre Traumwelten, sahen hinauf in den künstlichen Sternenhimmel, den ihre Vorfahren für immer von ihrem Planeten verdammt hatten. Und darüber vergaßen sie die Wirklichkeit."
    Sie saßen noch eine Weile und genossen die Illusion.
    „Bleiben Sie sitzen", sagte Gayt-Coor „Ich komme gleich zurück. Ich werde nur die Anlage ausschalten. Eigentlich erstaunlich, daß sie nicht von jenen zerstört wurde, die auch die Lager plünderten. Aber vielleicht haben sie noch nicht begriffen, was dies hier ist, oder sie haben Angst."
    Er ging und verschwand im Niedergang.
    Rhodan blieb ruhig sitzen.
    Die Projektion war ungemein echt, stellte er fest. Die Größenverhältnisse zu einem wirklichen Nachthimmel ergaben keinen sichtbaren Unterschied. Die Illusion war vollkommen.
    Die Realität kehrte erst zurück, als die Sterne verschwanden und der schwarze Himmel wieder mattblau wurde. Langsam nur kehrte das Licht zurück. An der runden Wand verblaßten die Landschaften..
     
    3.
     
    Der Überfall erfolgte, als sie sich dem Platz näherten, auf dem der Metallwürfel stand.
    Vorher noch war die Straße leer und ausgestorben, wie sie es sich nicht mehr anders vorstellen konnten, und plötzlich kamen Was verschiedenen Hauseingängen die Angreifer und stürzten sich

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