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0630 - Das Erbe der Yulocs

Titel: 0630 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geworden, und Rhodan konnte sein Gesicht kaum noch erkennen.
    „Ich wurde nicht auf dieser Welt geboren, aber es muß schon lange her sein, daß man uns hierher brachte, nachdem die Experimente auf Yaanzar mißglückten. Dreihundert Jahre, vielleicht vierhundert."
    „Du kannst dich an Yaanzar erinnern? Auch an die Stadt Nopaloor?"
    „Ja, so war ihr Name - ich erinnere mich noch.
    Dort ist es geschehen."
    „Was ist geschehen?"
    Wieder ein Zögern, aber dann erwiderte der Gefangene: „Die Gehirnverpflanzung - sie mißglückte. Auch bei den anderen mißglückte sie, und dann brachten sie uns hierher. Sie hätten uns auch gleich töten können, denn diese Welt ist leer und unbewohnt. Wir fanden jedoch alles, was wir brauchten, in der toten Stadt.".
    „Wer war es, der euch hierher brachte?"
    „Niemand weiß es. Ein großes Schiff mit Käfigen, wir wurden wie Tiere behandelt - und vielleicht wurden wir dann auch Tiere.
    Das Schiff landete, und sie jagten uns hinaus. Es waren schon welche vor uns hier, - und später folgten noch andere. Dann aber hörte es auf.. Es kam kein Schiff mehr. Wir waren vergessen worden."
    Gayt-Coor nickte mehrmals vor sich hin, dann wandte er sich Rhodan zu: „Ich habe davon gehört; glaubte es aber nicht. Die Technik des PGT - Verfahrens und der Gehirnverpflanzung war damals vor, etwa vierhundert Jahren noch nicht ganz ausgereift, immer wieder gab es Pannen. Aber die Wissenschaftler wollten nicht, daß derartige Dinge bekannt wurden, so duldeten sie heimlich das Entstehen einer interstellaren Verbrecherorganisation, die für lohnenden Gewinn die unglücklichen Opfer der mißglückten Experimente wegschafften. Niemand hat je erfahren, wohin sie die Opfer brachten - bis heute. Natürlich bot sich der geheime Planet Raecther für das verbotene Unternehmen geradezu an.
    Niemand lebte hier, der Verrat hätte üben können. Niemand würde je hier landen, um das Verbrechen zu entdecken."
    „Und was geschah mit der Organisation?" fragte Rhodan.
    „Sie wurde vor knapp dreihundert Jahren entdeckt und zerschlagen, daran beteiligten sich sogar die Wissenschaftler, die sie vorher für ihre Zwecke benutzt hatten. Sie sorgten dafür, daß niemand lebend entkam und aussagen konnte. So blieb eins der größten Verbrechen in der Geschichte Yaanzars unentdeckt.
    Manche, die damals daran beteiligt sein mögen, leben noch heute: Ich verstehe nur nicht, Warum diese bedauernswerten Geschöpfe uns töten wollen. Vielleicht weiß es unser Gefangener."
    Er stellte eine entsprechende Frage. Die Antwort war nicht ganz klar: „Es soll niemand wissen, daß es uns gibt. Welches Leben müßten wir führen, brächte man uns zurück?
    Wir wären die Abnormen die Ungeheuer, die Parias. Man würde uns in Käfige stecken oder gleich umbringen.
    Lieber bleiben wir hier, wo wir alle gleich sind. Noch gibt es genug zu essen für weitere hundert Jahre, und bis dahin leben wir nicht mehr. Wir müssen jeden töten, der fremd ist und anders als wir."
    „Warum müßt ihr das? Ich hörte noch keine wirlich logische Begründung dafür.".
    „Weil wir eben müssen! Der Befehl dazu ist in uns, er wurde uns gegeben, und wir befolgen ihn. Das ist alles."
    „Ein Befehl? Von wem?"
    „Von IHM."
    Gayt-Coor schaltete ein Licht der Plattform ein, um das Gesicht des Gefangenenbesser beobachten zu können. Es war stumpf und ohne Ausdruck. Rhodan konnte nicht einmal Furcht darin entdecken.
    „Ihm? Wer ist das?"
    „Niemand weiß es, aber ER scheint alles zu wissen. ER kennt stets unseren Aufenthaltsort und findet uns überall."
    Gayt-Coor sah Rhodan fragend an.
    „Er scheint so etwas wie ein Gott zu sein, den sie verehren."
    Der Gefangene richtete sich auf.
    „ER ist Gott!"
    „Und wie sieht er aus?" fragte Gayt-Coor.
    Mit seinen verkümmerten Händen bedeckte der Krüppel sein Gesicht, als sei er zu Tode erschrocken.
    „ER sieht überhaupt nicht aus."
    Rhodan befürchtete, Gayt-Coor - könne nun endgültig die Geduld verlieren und vielleicht unbesonnen handeln, aber der Petraczer, konnte sich beherrschen. So rätselhaft die ganze Angelegenheit auch sein mochte, sie mußte einen realen Hintergrund. haben: Vielleicht hatte sie nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun, das Rhodan am meisten beschäftigte, aber sie konnte genausogut den ersten brauchbaren Hinweis erbringen.
    „Wenn man ihn nicht sehen kann, wie kannst du dann wissen, daß es ihn gibt?"
    „Ich darf nichts mehr sagen", wimmerte der Gefangene und sackte in sich zusammen.

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