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0630 - Minotaurus aus der Hölle

0630 - Minotaurus aus der Hölle

Titel: 0630 - Minotaurus aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Arbeitszimmers im Haupttrakt! von Château Montagne und sah über das Tal hinweg. Es war immer wieder schön, zu Hause zu sein.
    Vor ein paar Tagen erst waren sie wieder aus England zurückgekehrt. In Exeter und der näheren Umgebung hatte ein Rudel Werwölfe die Gegend unsicher gemacht.
    Die Bestien gab es jetzt nicht mehr, aber dafür ein neues Rätsel.
    Anführer des Rudels war ein eigenartiges Mischwesen gewesen, das Zamorra und seiner Gefährtin Nicole Duval bedauerlicherweise entkommen war. Es war zum Teil Werwolf -und zum Teil Unsichtbarer! [2]
    Im ersten Moment hatten sie beide geglaubt, einen Vertreter jenes außerirdischen Volkes vor sich zu haben. Eines jener Wesen, die für Menschen erst sichtbar wurden im Augenblick der Berührung und sich dann als spindeldürr zeigten, mit einem großen Kopf, der von riesigen Insektenaugen dominiert wurde.
    Aber dieser Unsichtbare verfügte über alle Merkmale eines Werwolfs!
    Werwölfe, die sich mittels Magie dauerhaft unsichtbar machen konnten, gab es nicht - und jemand, der kein Werwolf war, wäre niemals vom Rudel akzeptiert worden!
    Wie war dieses Mischwesen entstanden?
    Ein Rätsel, auf das Zamorra bisher keine Antwort wußte. Auch wenn sich ein Werwolf mit einem Unsichtbaren gepaart haben mochte - die Unsichtbaren kannten die Erde noch nicht lange genug, als daß ein Nachkomme hätte heranreifen können. So unwahrscheinlich schnell wurden auch aus Dämonenkindern keine erwachsenen Dämonen.
    Der Mischling, von dem sie bisher nicht einmal den Namen wußten, hatte Zamorra Rache geschworen. Rache für Lykandomus, einen Werwolf-Dämon, den Zamorra etwa ein halbes Jahr zuvor zur Strecke gebracht hatte.
    Er war entwischt und nicht mehr auffindbar. Die Spur war verwischt. Eines Tages würde er wieder auftauchen und Zamorra erneut eine Falle stellen.
    Die, welche er diesmal aufgestellt hatte, war schon bemerkenswert aufwendig gewesen. Zamorra wagte sich nicht vorzustellen, welchen Aufwand der Mischling beim nächsten Mal treiben würde.
    Zamorra zuckte mit den Schultern und wandte sich um. Wie auch immer - hier und jetzt konnten sie weder etwas ändern noch dagegen unternehmen.
    Hier wartete außerdem noch ein anderes, bisher ungelöstes Problem.
    »Ich bin nicht sicher, ob es richtig ist, daß ich hier bin«, sagte das Problem.
    Es hörte auf den Namen Eva, war blond, hübsch und ohne jede Erinnerung. Gut, sie beherrschte mehrere Sprachen, sie wußte sich zu benehmen, aber sie wußte nicht, woher sie kam und wohin sie gehörte. Sie hatte eines Tages ohne Besinnung vor den Mauern von Château Montagne gelegen. Zamorra hatte sich ihrer angenommen. Dabei stellte sich heraus, daß die junge Schönheit über eine erstaunliche Para-Fähigkeit verfügte: sie konnte anderen die magische Energie ›absaugen‹ und anschließend selbst benutzen.
    Allerdings besaß sie keine Kontrolle über diese eigenartige Gabe, und sie wollte auch nicht lernen, sie zu kontrollieren. Im Gegenteil; sie behauptete, nichts von Magie wissen zu wollen, weil sie die für widernatürlich hielt, und sie hoffte, ihre Fähigkeit irgendwann verlieren zu können.
    Statt dessen hatte sie ihr Leben verloren…
    Bei einem Ausflug nach Lyon hatte ihr jemand die Kehle durchgeschnitten.
    Den Täter konnte niemand mehr nach dem Grund für den brutalen Mord fragen; er hatte sich selbst gerichtet, Tage später.
    Bis dahin hatte Zamorra alles Menschenmögliche versucht, mehr über Eva herauszufinden, von der nicht einmal jemand wußte, wie sie wirklich hieß. Den Namen Eva hatten Zamorra und Nicole ihr gegeben, und die Blonde hatte ihn akzeptiert.
    Erst nach der Ermordung schien sich eine Spur zu zeigen - Sid Amos, einst als Asmodis Fürst der Finsternis, deutete an, Samoa solle den Zauberer Merlin befragen, wenn er mehr über Eva erfahren wolle.
    Nur war Merlin nicht zu sprechen! Er hatte es wieder einmal geschafft, seine unsichtbare Burg total abzuschotten, obgleich Zamorra noch andere Gründe hatte, mit ihm zu reden; einer dieser Gründe war Merlins doch recht eigenartiges Verhalten während Zamorras Auseinandersetzung mit der russischen Hexe Baba Yaga. Aber offenbar wollte Merlin selbst nicht mit Zamorra reden; die Regenbogenblumen, über die sonst eine direkte Verbindung zwischen Zamorras Château und Merlins unsichtbarer Burg bestand, waren in dieser Richtung blockiert.
    Und nun war Eva wieder aufgetaucht! [3]
    Quicklebendig, als sei überhaupt nichts geschehen.
    Daran, daß sie in Lyon ermordet worden war,

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