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0630 - Minotaurus aus der Hölle

0630 - Minotaurus aus der Hölle

Titel: 0630 - Minotaurus aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und hatte nicht mehr die Luft dafür.
    Überall zugleich in ihm explodierte Schmerz.
    Nur einen Sekundenbruchteil später explodierte alles.
    ***
    Der Minotaurus brüllte auf, wurde vorwärtsgeschleudert. Er wirbelte herum und sah die vermeintliche Blonde vor sich. Er schüttelte den Kopf, als verstehe er nicht, was geschah. Dann warf er sich mit erneutem Wutgebrüll auf Calderone.
    Der zog sich im gleichen Moment in die Wand zurück und schloß diese mit einem vorbereiteten Computerbefehl hinter sich, für den er nur zwei Tasten zu drücken brauchte, um ihn auszulösen. Der Minotaurus prallte gegen die feste Wand und röhrte erneut voller Zorn auf.
    Calderone grinste. Da der Minotaurus die vermeintliche Blonde hier nicht mehr fand, würde er sich daran erinnern, wohin sie gegangen war, und ihr folgen.
    Als Calderone sich wieder aus dem Cyberspace auskoppelte, sah er, daß er genau das richtige getan hatte.
    Der Minotaurus verfolgte die Blonde.
    Allerdings nicht durch den Gang.
    Er hatte sich wieder nach oben auf die Mauerkrone geschnellt und nahm von dort die Verfolgung auf.
    »Cleveres Bürschchen«, murmelte Calderone. »Sei so nett und bring Stygia gleich mit um…«
    »Das habe ich gehört«, sagte die Fürstin der Finsternis unmittelbar hinter ihm.
    ***
    Raffael Bois bewies eine Engelsgeduld, mit der sein wesentlich jüngerer Kollege nicht dienen konnte. Neben ihm bewegte sich William unruhig auf seinem Sessel hin und her und schielte auf den Monitor vor Raffael.
    Die beiden anderen Monitore zeigten ein unverändertes Bild, das nicht mit dem dritten übereinstimmte. Aber diesen Computer hatte Raffael ja auch zum ›Inselgerät‹ gemacht, das nicht mehr mit den beiden anderen Rechnern verbunden war, um diese nicht mit noch im Verlaufsprotokoll vorhandenen Viren-Rudimenten zu infizieren. Längst hatte er eine andere Diskette ins Laufwerk geführt, auf der er das jetzige, aktuelle Verlaufs-Script abspeicherte.
    In unregelmäßigen Abständen änderte sich die Datenausgabe auf dem Bildschirm. Hin und wieder bewegten sich Raffaels Finger schnell und sicher über die Tastatur.
    »Wir sind drin«, sagte er plötzlich.
    »Was?« stieß William hervor, der seine britische Zurückhaltung längst vergessen hatte.
    »Wir haben den Fremdrechner, von dem aus die Aktion gegen Zamorra diesmal gesteuert wurde«, erweiterte Raffael seine spontane Äußerung.
    »Mann, ich wußte gar nicht, was für ein exzellenter Hacker Sie sind!« stieß William hervor. »Wenn ich einen Hut aufhätte, würde ich ihn jetzt vor Ihnen ziehen.«
    Raffael lächelte kühl.
    »Danke«, sagte er. »Aber es war recht einfach.«
    »Für jemanden, der sich damit auskennt!«
    Raffael nickte. Er deutete auf den Bildschirm. »Sie haben mir dabei sehr geholfen. Sehen Sie - das ist das Computersystem der Firma Satronics, Inc. in Atlanta, Georgia, USA.«
    »Wieso habe ich Ihnen geholfen?«
    »Sie hatten den Namen Tendyke so inhaltsschwer wiederholt; erinnern Sie sich?«
    Der Schotte schüttelte den Kopf.
    »Das brachte mich auf den Gedanken, daß Calderone nicht nur früher einmal für die Tendyke Industries gearbeitet hat, sondern auch darauf, welche Tochterfirma vorwiegend mit Elektronik und Raumfahrttechnologie befaßt ist. Und das ist eben die Satronics. Außerdem weiß ich, daß Calderone sich gern der Mittel seiner Gegner bedient. Da lag es nahe, daß ich direkt die Satronics in die engere Wahl nahm. Es war ein Volltreffer, William.«
    Der atmete tief durch. »Und was nun?«
    »Jetzt lasse ich den Satronics-Computer abstürzen«, sagte Raffael und gab eine Befehlskette ein.
    »Sind Sie verrückt?« entfuhr es William. »Wissen Sie, was das für die Firma bedeutet?«
    »Gewaltigen Verdruß«, sagte Raffael. »Aber das stört uns nicht weiter. Es ist ja auch kein direkter Absturz, sondern eine Totallöschung. Ich hoffe, man hat drüben Sicherungskopien wichtiger Dateien angelegt. Wenn nicht, kann es die Firma ein paar hunderttausend Dollar kosten, oder auch mehr.«
    Er wechselte ins Betriebssystem. Dann gab er wieder Befehle ein, so schnell, daß William sie nicht lesen konnte.
    »Ich gehe davon aus«, sagte er, »daß der eventuelle Schaden durchaus vertretbar ist gegenüber der Tatsache, daß wir möglicherweise etwas für Monsieur Zamorra und gegen Calderone tun konnten.«
    Auf dem Bildschirm wurde es ruhig.
    Lediglich die Eingabeaufforderung zeigte sich noch, nachdem kurz eine Statusmeldung aufblinkte und wieder verlosch.
    »Dieser Rechner ist ebenso

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