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0630 - Minotaurus aus der Hölle

0630 - Minotaurus aus der Hölle

Titel: 0630 - Minotaurus aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie das Rechnersystem bei Satronics jetzt formatiert und völlig jungfräulich«, sagte Raffael. »Könnte sein, daß drüben in Atlanta jetzt einige Produktionsvorgänge zum Stillstand kommen. Aber gespannt bin ich darauf, was auf dieser Seite des Atlantiks jetzt passiert.«
    »Wir werden uns auf Schadenersatzklagen vorbereiten müssen.«
    Raffael schüttelte den Kopf. »Durch die totale Formatierung werden sie nicht zurückverfolgen können, woher der Befehl gekommen ist.«
    »Es soll Betriebssysteme geben, die man nicht so einfach weglöschen kann.«
    »Das hier kann man«, versicherte Raffael ernst. »Es wurde von Mister Hawk für die Tendyke Industries und die Satronics entwickelt und installiert, und ich arbeitete mit dem Wissen, das ich von Mister Hawk erwarb. Dieses Betriebssystem«, er klopfte auf den großen, halbrund geschwungenen Arbeitstisch, »ist identisch. Da sah ich kein Problem.«
    Er warf die Diskette aus, dann verband er den Rechner und das Modem wieder mit den beiden anderen Computern. Von dort aus überspielte er Betriebssystem und Anwendungsprogramme wieder auf das ehemalige ›Inselgerät‹.
    Die Konfigurierung geschah automatisch.
    »Was jetzt?« fragte William.
    »Schauen wir, ob Monsieur Zamorra und die anderen wieder auftauchen. Calderones elektronische Falle dürfte jedenfalls nicht mehr existieren.«
    ***
    Eva bewegte sich recht unmotiviert durch das Labyrinth. Es interessierte sie nur, erst einmal so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den Minotaurus zu bringen. Sie wagte nicht zu hoffen, daß ihre Autorität groß genug war und lange genug anhielt, um sie für alle Zeiten sicher sein zu lassen.
    Aber was konnte sie tun? Einen Weg aus dem Labyrinth hinaus sah sie immer noch nicht. Vielleicht konnte sie Nicole wiederfinden. Irgendwie, irgendwann. Aber sie glaubte nicht wirklich daran. Die seltsamen Gesetze der Fortbewegung in dieser Umgebung sprachen dagegen. Sie war nicht einmal sicher, ob sie sich wirklich von dem Minotaurus fort bewegte, oder ob sie nicht in seiner unmittelbaren Nähe blieb oder sich ihm sogar wieder näherte.
    Plötzlich fiel ein Schatten über sie in den Gang, in welchem sie sich bewegte.
    Sie sah nach oben.
    Da war das Ungeheuer.
    Es spreizte die Klauen und -sprang direkt auf sie hinab!
    Und diesmal konnte sie nicht entkommen.
    ***
    »Du hegst nicht gerade freundliche Wünsche für mich«, sagte Stygia.
    Calderone drehte sich langsam um. Die Fürstin der Finsternis stand unmittelbar hinter ihm.
    »Du wirst doch ein kleines Späßchen vertragen können, oder?« fragte er spöttisch und fügte, besonders betont, »Herrin!« hinzu.
    »Aber sicher«, erwiderte sie. »Ich mag deine Späßchen, Rico. Ich mag sie sehr. Vor allem, wenn sie nicht funktionieren.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Du hast Fehler gemacht«, sagte sie. »Du hast mehrmals versagt. Warum tust du mir das an? Ich habe dir immer geholfen, und wie dankst du es mir? Mit Späßchenl«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich verstehe, wovon du redest, Fürstin«, erwiderte er und ging vorsichtshalber ein paar Schritte zurück. Aber Stygia folgte ihm sofort, setzte nach, so daß der Abstand zwischen ihnen gleich blieb. Er war immer noch in ihrer unmittelbaren Reichweite. In der Reichweite ihrer Magie war er ohnehin.
    Aber sie auch in der Reichweite seiner Magie!
    Genauer gesagt, der des Lucifuge Rofocale. Der der Schatten, die sich in ihm manifestiert hatten!
    »Jedesmal, wenn ich dir vertraut und mich auf deine Verbindung zwischen Magie und Elektronik verlassen habe, war es falsch«, fuhr Stygia fort. »Damals bei dem Computerspiel gelang es sowohl Zamorra als auch Tendyke, zu entkommen. Jetzt bahnt sich schon wieder ein Versagen an. Eine Person ist bereits entwichen. Die anderen… sieh doch, was geschieht!«
    Verblüfft sah er sich um.
    Sie hatte recht!
    Das Labyrinth existierte nicht mehr!
    Die Linien auf dem Boden waren verschwunden!
    Er setzte blitzschnell den Helm auf, wollte sich in den Cyberspace begeben - aber da war nichts mehr!
    Die Apparatur war tot, fand keine Verbindung mehr.
    Er riß sich den Helm wieder vom Kopf.
    »Immer wieder ist jemand schlauer als du, Rico«, sagte Stygia finster. »Oder… vielleicht glaubst du, zu schlau für mich zu sein?«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Vielleicht täuschst du mich bewußt. Vielleicht willst du mich hereinlegen, mich bekämpfen. Ja, ich bin sicher, daß es so ist. Eben hast du dich verraten.«
    Übergangslos griff sie ihn an.
    Ihre Magie

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