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0631 - Eine Handvoll Monster

0631 - Eine Handvoll Monster

Titel: 0631 - Eine Handvoll Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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glitt einfach hindurch, als sei er nicht existent.
    Nein! dachte Fooly verzweifelt. Ich will nicht tot sein! Es ist zu früh! Ich will noch leben, und ich muß doch meinen Elter rächen! Ich muß die Unsichtbaren dafür bestrafen, daß sie meinen Elter ermordet haben! Deshalb darf ich doch jetzt nicht einfach schon tot sein!
    Drachen wurden doch uralt!
    Aber Drachen konnten auch getötet werden!
    Deshalb hatten sie sich vor Jahrhunderten schon von der Erde zurückgezogen und das Drachenland kaum noch verlassen, weil auf der Erde jeder Depp, der ein Schwert schwingen konnte und sich Ritter nannte, auf die blöde Idee gekommen war, Drachen aufzuspüren und zu erschlagen! Weil Drachen angeblich bösartige Ungeheuer waren, die Königreiche bedrohten und Prinzessinnen auffressen wollten.
    Welch ein abscheulicher Unsinn!
    Drachen waren völlig harmlos, wenn man sie nicht reizte!
    Warum hätten sie Königreiche bedrohen und Prinzessinnen fressen sollen? Drachen bedrohten keine Intelligenzwesen in dieser scheußlichen Form.
    Aber Drachen wurden von Menschen bedroht und erschlagen…
    Selbst Christopher Sparks hatte das versucht. Aber der war vernünftig geworden. Jetzt waren sie Freunde. [6]
    Der dunkelgekleidete Mann, der auf Fooly geschossen hatte, hatte aber nicht einmal versucht, sich mit dem Drachen zu verständigen. Er hatte einfach die Waffe benutzt.
    Er war kein Freund.
    Er war ein Feind. Ein Mörder.
    Foolys Mörder…
    ***
    Der Cadillac rollte langsam durch das Dorf. »Siehst du irgendwo etwas von dem Drachen?« fragte Eva.
    »Er wird wahrscheinlich bei den Lafittes stecken«, vermutete Nicole. »Mit den Kindern spielen und die Eltern ärgern. Sein Vorsprung ist ja groß genug, um da schon untergetaucht zu sein.«
    »Fragen wir nach?«
    »Willst du sie wirklich stören?« Nicole schmunzelte.
    »Ich dachte, wir machen diesen Ausflug eigentlich, um nach Fooly zu sehen«, lächelte Eva zurück. »Es war also doch nur ein Vorwand, wie? Nicole, weißt du eigentlich, was du für ein gefährliches Spiel treibst?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Was meinst du?«
    »Einerseits fürchtest du dich davor, daß ich dich… hm… verführe, wie du es vorhin genannt hast. Andererseits zieht es dich aber scheinbar doch in meine Nähe. Oder provozierst du mich absichtlich?«
    »Piep, Piep, Eva hat mich lieb«, seufzte Nicole. »Kannst du das nicht einfach nur als das sehen, was es ist, nämlich ein bißchen Kameradschaft oder sogar Freundschaft? Mußt du alles immer so auf Sex fixiert betrachten?«
    »Fällt mir manchmal schwer, gerade widersprüchliches Verhalten«, sagte Eva. »Ich bin sicher, daß du Männer genauso provozierst wie mich. Du läufst häufig nackt herum, und wenn nicht, kleidest du dich oft sehr sparsam und sexy, und du hast einen verdammt aufregenden Körper. Weißt du wenigstens, was du tust?«
    Nicole zuckte erneut mit den Schultern. »Ich habe keine Lust, darüber zu diskutieren und mir den Spaß an diesem Tag verderben zu lassen. Wir können auch wieder zum Château Montagne zurückfahren.«
    »Nun sei nicht gleich eingeschnappt!« protestierte Eva.
    »Dann versuch dich ein bißchen zu bremsen.«
    Sie winkte dem alten Curd zu, der gerade die Straße entlangschlenderte, und er winkte zurück. Wenig später kamen sie an dem Haus vorbei, in dem die Lafittes wohnten. Unwillkürlich verdrehte Nicole den Kopf, um doch nach dem Drachen Ausschau zu halten, ob er vielleicht mit den Kindern hinterm Haus herumtobte und sich dort ein wenig abreagierte. Aber niemand war zu sehen. Entweder waren sie alle trotz des Prachtwetters im Haus - was aber auf jeden Fall gegen Foolys Anwesenheit sprach; Nadine Lafitte ließ ihn nach diversen Flurschäden nicht mehr ins Haus -, oder sie unternahmen einen Ausflug.
    Eine andere Möglichkeit war natürlich auch, daß Fooly sich irgendwo in der Landschaft herumtrieb und neue Freundschaften mit Flora und Fauna anbahnte.
    Der Wagen rollte aus dem Dorf hinaus.
    Nicole war ein wenig unschlüssig über den weiteren Verlauf des Ausflugs. Einerseits wollte sie sich nur ein bißchen treiben lassen, andererseits hatte Eva es geschafft, ihr beinahe die Laune zu verderben. Nicole überlegte, ob sie den Wagen nicht einfach irgendwo abstellen und einen Spaziergang unternehmen sollten.
    Plötzlich sah sie einen Mann am Straßenrand.
    Er trug dunkle Kleidung und eine Sonnenbrille. Er war allein, und er stoppte, als er den Cadillac sah.
    Unwillkürlich trat auch Nicole auf die Bremse. Ein anderer

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