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0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lähmte.
    Ihre Hände lagen auf dem Opernglas, aber sie schaffte es nicht, das Gerät vor ihre Augen zu heben.
    Sonst reagierte sie nicht so. An diesem Abend wusste sie einfach nicht, was mit ihr los war. Da lief einiges quer.
    Zischend atmete sie durch den Mund. Dabei bewegte sie ihre Lippen, als wollte sie den Reporter oben auf der Plattform anspornen, endlich etwas zu unternehmen.
    Bill unterhielt sich mit der Frau, drehte sich dann um. Sein Arm zuckte und verwandelte sich in eine Lanze, die von unten nach oben schlug und haarscharf ihr Ziel traf.
    Es war der Hals des Mannes.
    Der Artist kippte. Da er mit diesem Treffer nicht gerechnet und der ihn völlig überraschend erwischt hatte, war er nicht mehr in der Lage, das Gleichgewicht zu halten.
    Er kippte über den Rand der Plattform. Sein Fall wurde begleitet vom Schreien der Besucher, von ihren Plätzen sprangen.
    Auch Lady Sarah und Jane Collins waren aufgesprungen.
    Mütter hatten ihre Kinder an sich gepresst, sodass die Kleinen nicht mehr in Richtung Manege schauten, wo der Körper das Netz erreichte - und einfach durchbrach, als wäre diese Sicherheit nicht vorhanden.
    Unheimlich hart schlug der Artist in den Sand, wo die Gegenreaktion erfolgte und der Körper noch einmal in die Höhe geschleudert wurde, bevor er wieder zurückfiel und in einer verkrümmten Haltung regungslos liegen blieb.
    Für ihn war es vorbei!
    Entsetzen erfasste die Menschen. Kaum jemand schaute hoch zu den Artisten, wo die Frau vor dem nach unten kletternden Bill Conolly floh. Die Zuschauer waren sekundenlang nicht in der Lage, auch nur den kleinen Finger zu rühren.
    Als erste bewegten sich die Helfer, die an den Ausgängen standen und warteten.
    Noch schneller waren Jane und Sarah. Zudem saßen sie besonders günstig. Es war schon erstaunlich, wie flink die Horror-Oma über den Rand der Manegenabtrennung kletterte und fast gleichzeitig mit Jane die Gestalt erreichte.
    Beide fielen neben dem Mann auf die Knie, und beide sahen sie das Gleiche.
    Tote Augen in einem maskenhaften Gesicht.
    Aber eines, das lebte.
    Es leuchtete wie ein Fanal auf der Stirn und sorgte möglicherweise auch dafür, dass der Mann leise und höhnisch lachen konnte…
    ***
    Südlich der Themse, nahe des Kensington Parks, stand die große Mehrzweckhalle, die sogar einen Zirkus aufnehmen konnte.
    Wir waren auf dem schnellsten Weg hingefahren und wurden erst langsamer, als uns die überfüllten Parkplätze dazu zwang. Diesmal saß ich hinter dem Steuer und suchte nach einer Lücke, wobei mich Suko unterstützte.
    Ich fand keine, dafür eine schmale Gasse, in die der Rover hineintauchte.
    Rechts und links standen die abgestellten Wagen wie aufgebockt, eine zur Ruhe gekommene Karawane aus Blech, und vor uns tauchte plötzlich ein Ballon mit Kopf und Mütze auf, der Parkplatzwächter.
    Er trat auch dann nicht zur Seite, als der Kühler fast seinen Bauch antippte.
    Suko stieg aus. Ich hörte den Dicken schreien, er wollte Suko scheuchen, bis dieser ihm den Ausweis zeigte und der Hüter des Blechs sein Zetern einstellte.
    »Aber da ist trotzdem kein Platz mehr.« Er fing wieder an zu jammern. »Wirklich nicht.«
    »Auch nicht direkt an der Halle?«
    »Schon, aber…«
    Suko tippte den Mann an. »Dann erklären Sie genau, wo wir ihn abstellen können.«
    »Bei den Artisten.«
    »Ist ein Wort, Meister.« Suko schlug ihm auf die Schulter. »Und jetzt halten Sie weiterhin die Augen offen. Eine kleine Frage noch. Was ist Ihnen Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Nichts.«
    »Die Artisten haben sich alle normal benommen - ist das so richtig?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut.« Suko nickte ihm zu, drehte sich um und stieg wieder in den Wagen. »Du hast seine Aussagen gehört, John?«
    »Sicher.«
    An dem dicken Parkplatzwächter vorbei rollten wir auf die Halle zu und an der Rückseite um sie herum, denn dort standen die Fahrzeuge der Artisten.
    Beide rechneten wir damit, dass uns der Grieche irgendwo erwarten würde.
    Seine Vorbereitungen hatte er abgeschlossen, er hatte blitzschnell reagiert, als wir seiner Falle auf der Brücke entgangen waren, und würde nun die Rechnung präsentieren.
    Während der Vorstellungen bilden die Plätze hinter Hallen und großen Zelten, wo die Fahrzeuge stehen, zumeist eine Insel der Ruhe. Das war auch hier nicht anders. Nur wenige Lichter strahlten ihren Schein ab, durch den hin und wieder Dunstschleier ihre trägen Bahnen zogen. Niemand begegnete uns, und ich ließ den Rover langsam ausrollen. Vor einem

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