0634 - Aufstand der Mucton-Yul
verräterischen Gehirnchirurgen Tekmahlschee nicht mehr verlassen.
Er war praktisch ein Gefangener, wenn auch nicht der Gefangene von Personen, sondern der herrschenden Umstände.
Dabei war es erst einen Tag her, seit Perry sich wieder in die Transplantationsklinik zurückgezogen hatte. Dennoch litt er unter der erzwungenen Untätigkeit. Immer wieder mußte er an die Informationen denken, die der Gehirnjäger ihm gegeben hatte, nachdem er sich davon überzeugte, daß der Gejagte weder ein Verbrecher war noch politische Ambitionen innerhalb der Galaxis Naupaum verfolgte.
Besonders eine Information 'ging Rhodan-genau gesagt, Rhodans Gehirn im Körper von Toraschtyn nicht aus dem Kopf.
Es war die Aussage des Yulocs Torytrae, daß es früher außer den Yulocs noch ein anderes mächtiges Volk in Naupaum gegeben hatte, das Volk der Pehrtus.
Mehr hatte Troytrae ihm nicht verraten können oder wollen, außer, daß vielleicht die Pehrtus etwas über die kosmische Position von Rhodans Heimatgalaxis gewußt hatten, und daß dieses Wissen irgendwo gespeichert Vorliegen könnte.
Das war nicht viel, einmal abgesehen davon, daß Perry Rhodan inzwischen von dem Accalaurie Zeno erfahren hatte, daß sein Gehirn sich überhaupt nicht im eigenen Universum befand, sondern in einem spiegelbildlichen Universum aus Antimaterie.
Die Hoffnung, jemals die Schranke zwischen beiden Universen überwinden zu können, war naturgemäß gering, da Rhodans Gehirn umgepolt und damit zu Antimaterie geworden war.
Würde der Versuch, in sein „normales" Universum zurückzugelangen, glücken, müßte Rhodans Gehirn beim ersten Kontakt mit Normalmaterie oder, wie es wissenschaftlich hieß: Koinomaterie-explodieren.
Es genügte demnach nicht, eine Möglichkeit zur Rückkehr zu finden, sondern sein Gehirn mußte auch wieder energetisch umgepolt werden. Wie dieser Vorgang sich bewerkstelligen ließ, lag noch völlig im dunkeln. Die technischen Fähigkeiten eines Überwesens wie Anti-ES waren erwiesenermaßen noch von keinem intelligenten Volk erreicht worden.
Einzig und allein ES, die positive Ausgabe des geistigen Doppelwesens, verfügte über gleichwertige Möglichkeiten. Aber ES konnte nicht direkt eingreifen. Es spielte ein Spiel mit Anti-ES, bei dem beide Geisteswesen sich nach bestimmten Regeln richten mußten.
Als der Türmelder summte, suchten Rhodans Augen unwillkürlich die Sensorzellen der Blickschaltung, bis ihm wieder einfiel, daß eine solche technische Errungenschaft in der Galaxis Naupaum noch nicht existierte.
Er ging zum Schott und öffnete es.
Die hochgewachsene, hagere Gestalt seines Freundes Heltamosch stand draußen.
Rhodan lächelte erfreut.
„Bitte, treten Sie ein, Heltamosch", sagte er.
Es war noch nicht lange her, da hatte er den testamentarisch vorbestimmten künftigen Herrscher des Naupaumschen Raytschats, eines großen Sternenreiches innerhalb der Galaxis Naupaum, mit seinem Titel „Mato Pravt" angeredet, und Heltamosch hatte ihn „Großadministrator" genannt.
„Wie geht es Ihnen, Rhodan?" erkundigte sich Heltamosch.
„Ich darf nicht klagen", antwortete Perry mit müdem Lächeln.
„Allerdings widerspricht Untätigkeit meinem Naturell, und so betrachtet fühle ich mich schlecht."
Der Mato Pravt blickte den Terraner erstaunt an.
„Erst gestern standen Sie dem Tuuhrt in einem Kampf auf Leben und Tod gegenüber, Rhodan", erwiderte er. „Sie sollten dankbar für jede Atempause sein,, die sich Ihnen, bietet."
„Das bin ich auch", meinte Perry. „Aber ich darf nicht in erster Linie an mich denken, sondern muß daran denken, daß in meiner Heimatgalaxis ein Androidengehirn in meinem Körper daran arbeitet, mein Lebenswerk zu zerstören und die Menschheit in ein Chaos zu stürzen. In dieser Situation gibt es keine Schonfrist für mich, Heltamosch."
Die beiden Männer setzten sich.
Der Mato Pravt musterte das schmale Gesicht Rhodans, das in der letzten Zeit noch schmaler geworden war.
„Vielleicht haben die Pehrtus tatsächlich Unterlagen hinterlassen, mit deren Hilfe Sie die kosmische Position Ihrer Heimatgalaxis finden können, Rhodan", meinte er nachdenklich.
„Aber niemand weiß, auf welchen Planeten in welchem Sektor von Naupaum dieses vergessene Volk gelebt haben soll. Ich habe alle Rechengehirne und Datenbanken danach absuchen lassen, ohne Erfolg. Auch die Ermittlungen der VASGA sind ergebnislos geblieben."
Perry zuckte die Schultern.
Er hatte Gelegenheit genug gehabt, die Qualitäten der
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