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0637 - Der Fremde von Catron

Titel: 0637 - Der Fremde von Catron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Galaxis.
     
    *
     
    Rhodan zog, als er endlich allein in einer ruhigen, großen Kabine war, seinen privaten Kalender zu Rat. Nach seinen Aufzeichnungen war heute der fünfzehnte Dezember des Jahres 3457, dieses Datum konnte stimmen oder nicht, jedenfalls entfernte es sich nicht sehr von der Wirklichkeit. In fünfzehn Tagen endete ein Jahr auf Terra, und er wußte ziemlich genau, daß er innerhalb dieser Frist seine Heimat nicht wieder erreichen würde.
    Er war allein und - sehr müde.
    Aber eine deutliche Unruhe blieb. Seinen Freund und Gönner Heltamosch wußte er ohne Gefahr. Er sah seinem großen Tag entgegen, und in gewisser Weise würde es auch ein guter Tag für ihn, Rhodan, und für seinen Leidensgenossen Zeno sein, den Accalaurie mit dem unaussprechlichen Namen.
    Rhodan lag entspannt in einem Kontursessel, hörte einschläfernde Musik aus dem bildlosen Interkom und trank etwas, das gleichermaßen schmeckte und ihn beruhigte. Die Nerven seines neuen Körpers schienen nicht mehr die besten zu sein.
    Ein schnarrendes, nachdrückliches Geräusch. Der Türsummer.
    „Herein!" rief Rhodan schläfrig und schwang seinen Sessel herum. Das Schott glitt auf, und als das Raumlicht auf das Gesicht des Eintretenden fiel, zog Rhodan seinen Oberkörper ruckartig nach vorn und rief leise: „Schon wieder Sie!"
    „Noch immer ich!" entgegnete der Eintretende und schloß das Schott sehr leise hinter sich. „Ich fand es für angemessen, Ihnen noch einen Besuch abzustatten. Sie können sich denken, Perry Rhodan, daß ich alles weiß!"
    Rhodan deutete auf einen zweiten Sessel und nickte.
    Der Tuuhrt, der Jäger, machte seinem Namen alle Ehre. Er erschien sogar auf dem dahinrasenden Raumschiff auf dem Weg zur Geisterbild-Flotte.
    „Sie wissen alles!" bestätigte Perry und fühlte einen starken Reiz, schallend zu lachen. Er schrieb es seiner Müdigkeit zu und fragte leise: „Und was wollen Sie von mir - diesmal?"
    „Sie sind, mein Freund, ein sehr verwegenes Intelligenzwesen, und was Sie da eingefädelt haben, besticht in seiner einfachen Raffinesse."
    „Danke!" bemerkte Rhodan trocken. „Sind Sie gekommen, um mir das zu bestätigen? Ich wußte es vorher, sonst hätte ich keinerlei derartige Vorschläge gewagt."
    „Nein. Ich wollte Ihnen nur bestätigen, daß Sie getroffen haben, ohne gezielt zu haben."
    Rhodan griff nach seinem Glas und bot Torytrae ein anderes an, aber der Jäger lehnte kopfschüttelnd ab. Er wirkte wie jemand, der in mäßiger Eile war.
    „Könnten Sie sich ein wenig exakter ausdrücken?"
    Der Jäger lachte kurz, aber gutgelaunt.
    „Gern. Woher wußten Sie, daß es Millionen Planeten in der Galaxis Catron gibt, die unbesiedelt sind und zudem genau diejenigen Charakteristiken aufweisen, wie sie die Naupaum-Lebewesen brauchen?"
    Rhodan hob die Schultern und erklärte: „Ich komme ebenfalls aus einer fremden, offensichtlich unsagbar weit entfernten Galaxis. Dort sind die Verhältnisse so.
    Ich habe einen Analogieschluß gewagt. Warum sollen sich Catron und meine Heimatgalaxis derart drastisch unterscheiden?
    Ich bin sicher, nicht gelogen und nicht übertrieben zu haben, als ich diese Eröffnung machte."
    „Sie haben nicht gelogen!" sagte zu seiner Überraschung der Jäger und wirkte keineswegs so, als habe er einen Scherz gemacht. Rhodan blinzelte und fragte scharf zurück: „Und woher wissen Sie, daß ich nicht gelogen habe?"
    „Es könnte sein, daß ich vor Jahrhunderten schon einmal diese Galaxis besucht habe."
    „Sie?"
    Rhodan war ehrlich verblüfft.
    „Was Ihnen möglich ist, Großadministrator Rhodan, das ist auch mir nicht unmöglich. Oder zweifeln Sie daran?"
    „Keineswegs. Was können Sie mir außerdem über die Galaxis sagen, aus der ich vor einigen Tagen hier eingetroffen bin?"
    versuchte Rhodan einen schwachen Scherz.
    Ohne Zögern erklärte der Tuuhrt: „Die Galaxis Catron ist tatsächlich von nur wenigen intelligenten Lebewesen bevölkert. Bevölkert ist nicht der richtige Ausdruck, es sind nicht viele Planeten, die von jenen Intelligenzwesen besiedelt sind.
    „Also doch!"
    Rhodan hörte gespannt zu. Es mochte stimmen oder nicht, daß vor einigen Jahrhunderten der Jäger tatsächlich dort gewesen war. Aber falls dies zutraf, mußte ein Verfahren existieren, das diesen weiten Sprung gestattete. Warum war dieses Verfahren dann bisher nicht wieder angewendet worden? War es in Vergessenheit geraten oder mit einem Tabu belegt, das dazu geführt hatte, daß es Milliarden und aber

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