0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf
Er war ein MenschDämon, der vor längerer Zeit schon einmal gestorben war!
Gestorben, ja. Durch einen silbernen Nagel, den der Geisterjäger John Sinclair ihm gegeben und mit dem er sich in aussichtsloser Lage selbst getötet hatte. Seine Seele war jedoch vom Jenseits nicht angenommen worden.
Sie schwebte in einer Zwischenwelt, und zwar so lange, bis es der Spuk Asmodinas Bitte entsprochen hatte, seinen Geist aus dieser Zwischenwelt zu entlassen, damit er in einen inzwischen für ihn gefundenen Wirtskörper schlüpfen konnte.
Dr. Tods Geist kroch in den Körper des soeben gestorbenen Mafiabosses Solo Morasso aus Palermo. Als dieser beerdigt werden sollte, geschah das Unwahrscheinliche. Der tote Mafioso, mit dem Geist des anderen beseelt, wurde wieder lebendig.
In einem gläsernen Sarg hatte er gelegen, und alle, die sich zu seiner Beerdigung eingefunden hatten, erlebten das Schauspiel seiner Wiederauferstehung.
Eine Panik brach aus, und Solo Morasso konnte in dem allgemeinen Durcheinander fliehen. Der alte Geist in einem neuen Körper. So sah es aus, und Morasso hatte nichts vergessen. Vor allen Dingen den Mann nicht, dem er seinen ersten Tod verdankte.
Doch Morasso war gleichzeitig auch schlau geworden. Er griff den für seinen Tod verantwortlichen John Sinclair nicht direkt an, sondern bereitete alles sorgfältig vor. Er gründete die Mordliga! Dabei hatte er das Glück, dass ihm Asmodinas, die Tochter des Teufels, zur Seite stand. Sie unterstützte seine Bemühungen, und Solo Morasso gelang es tatsächlich, die Mitglieder der Mordliga zu finden. Damit wurde er zu einem Machtfaktor bei den Schwarzblütern.
Und das wusste er auch.
Dr. Tod kannte so etwas wie Dankbarkeit oder Hilfsbereitschaft nicht. Er war nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht.
Er rechnete eiskalt, und als er Xorron, das letzte Mitglied der Mordliga, erweckte, da nahm ein Plan langsam Gestalt an, mit dem er sich eigentlich schon immer beschäftigt hatte. Er wollte Asmodina stürzen!
Es hatte einige Versuche gegeben, doch die Teufelstochter erwies sich als stärker. Sie schlug jedes Mal zurück.
Eigentlich grenzte es bereits an ein Wunder, dass Solo Morasso noch lebte und von Asmodina nicht ausgeschaltet worden war nach seiner Rebellion. Wahrscheinlich jedoch kettete sie ein Umstand aneinander.
John Sinclair!
Er war ihr beider Todfeind. Wenn es gegen ihn und seine Freunde ging, hielten Asmodina und Dr. Tod zusammen.
Bis jetzt hatte das Bündnis funktioniert, aber Sinclair lebte noch immer.
Vor kurzem war es ihm noch gelungen, einem mörderischen Labyrinth zu entrinnen, aber er hatte dafür etwas Wichtiges eingebüßt.
Seinen Nagel, mit dem er einst Dr. Tod getötet hatte. Der befand sich nun im Besitz der Teufelstochter, wovon Solo Morasso wiederum nichts wusste. Asmodina war natürlich nicht verborgen geblieben, wie sehr Solo Morasso sie hasste.
Und sie wusste auch, dass es irgendwann eine Entscheidung geben musste. Nur wollte sie den Zeitpunkt bestimmen, denn sie hatte ja nicht nur Morasso als Feind, sondern innerhalb der Dämonenreiche gab es zahlreiche hohe Dämonen, die nun wirklich nicht auf ihrer Seite standen und abwartend lauerten, wie der Kampf zwischen John Sinclair, der Mordliga und ihr wohl ausgehen würde. Asmodina hatte ihren Kredit verspielt, und die anderen mächtigen Dämonen nahmen auch keine Rücksicht darauf, dass sie die Tochter des Teufels war.
Denn was zählte schon Asmodis, dieser eingebildete Fant und selbstherrliche Narr? Asmodis war eine lächerliche Figur.
Zwar stark, das musste man zugeben, und er hatte sich auch die Zeiten über gehalten, aber es gab welche, die wirklich ebenso mächtig, wenn nicht noch mächtiger waren, obwohl Asmodis dies nicht wahrhaben wollte. Da Asmodina seine Tochter war und sie doch einige Feinde hatte, übertrug sich die Feindschaft der anderen auch auf ihren Vater.
Nur hatten sie es bisher noch nicht gewagt, offen gegen Asmodis vorzugehen. Sie warteten ab und lauerten darauf, dass der Hass eines Solo Morasso noch von seiner Machtgier übertroffen wurde. Wenn er Asmodina nicht stürzte, dann konnte er sie zumindest anschlagen.
Und darauf warteten die anderen. Ein geschwächter Asmodis war leichter zu töten als ein normaler. So sah der große Plan der anderen Gegner des Teufels und seiner Tochter aus.
Das wusste auch Dr. Tod. Zumindest ahnte er es. Er war trotz seiner Machtgier schlau genug zu wissen, wann er zurückzustecken hatte. Mit den anderen mächtigen Dämonen
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