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0637 - Nackt in die Hölle

0637 - Nackt in die Hölle

Titel: 0637 - Nackt in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Lippen. »Tatsächlich? Dann kannst du sie auch finden.«
    »Was ist mit der Kugel? Ich gehe nicht weiter, bevor ich nicht von dir die Wahrheit erfahren habe.«
    »Sie ist etwas Besonderes. Sie gehörte Mutter und Tochter, sagt man. Beide waren bekannt, weiße Hexen, und sie boten dem Teufel die Stirn. Das ist die Geschichte.«
    »Die sicherlich noch ein Ende hat.«
    »Möglich, nur kenne ich es nicht.«
    Log er, log er nicht? Jane war sich nicht darüber im Klaren. Sie wusste auch nicht, wie sie diesen jungen Mann einstufen sollte und auf welcher Seite er genau stand. Möglicherweise trieb er nur ein Spiel mit ihr und wusste über alles Bescheid.
    Vergeblich suchte sie die Antwort in Ritchies Gesicht. Er bemerkte den Blick, lachte auf und deutete eine linkische Verbeugung an. »Was denken die Lady jetzt?«
    »Das sage ich lieber nicht.«
    »Ha - du traust mir nicht - oder?«
    Jane Collins verengte die Augen zu Sicheln. »Ich bin mir nicht im Klaren darüber, was du hier treibst, Ritchie. Woher stammt überhaupt dein Interesse an all diesen Dingen?«
    Er hob die Schultern und setzte ein überaus harmloses Gesicht auf. »Ein Hobby muss der Mensch doch haben.«
    »Und deines beschäftigt sich mit Hexen?«
    »Nicht unbedingt. Ich interessiere mich eben für die Bräuche des Mittelalters. Ich liebe diese Zeit, sie war so anders.«
    »Aber nicht schöner.«
    »Das ist Ansichtssache«, erwiderte er, ließ Jane stehen und schritt auf das Haus zu.
    Die Detektivin hob die Schultern. Sie konnte bohren und nachfragen, doch eine erschöpfende Antwort würde sie von Ritchie wahrscheinlich nicht erhalten. Er war schlau, gerissen, aber auch gefährlich?
    Jane rechnete damit, dass sie die Lösung auf ihre Fragen im Innern des Museums finden würde…
    ***
    An der Eingangstür war Ritchie stehen geblieben. Sie bestand aus einem sehr dicken Holz, und der junge Mann deutete sofort auf die Schnitzereien in der Tür. »Fällt dir etwas auf?«
    »Ja, Hufeisen und ein Kreis, der von zwölf Vögeln umschwebt wird.«
    »Richtig und falsch. Das sind nicht nur Vögel, es sind Tauben, Jane. Die Friedensboten. Dieses Motiv hat man in einer Taufkapelle in Wales gefunden. Es stammt aus dem fünften Jahrhundert.«
    »Bravo, du kennst dich aus.«
    »Klar.« Er grinste und strich durch seine gefärbten Haare. »Das ist mein Hobby.«
    »Mach schon. Wie lange sollen wir hier noch warten?«
    Ritchie funkelte sie an. »Jetzt hast du es aber verdammt eilig, wie?«
    »Sicher, ich will endlich Bescheid wissen. Und zwar richtig Bescheid, von einem ortskundigen Führer. Oder gibt es den hier nicht?«
    »Doch, den alten Peters. Ein Pensionär, der mit dem Mann eng zusammengearbeitet hat, der das Museum hier eröffnete. Ihn kenne ich allerdings nicht.«
    »Weißt du, wie er heißt?«
    »Sicher. Casinius.« Ritchie musste selbst lachen. »Ein komischer Name, findest du nicht auch?«
    »Ja, sehr komisch.« Jane wollte an Ritchie vorbei greifen und ihre Hand auf die Klinke legen, doch er stieß sie zurück.
    »Nein, das mache ich!«
    »Bitte.«
    Bevor Ritchie öffnete, warf er Jane noch einen verschwörerischen Blick zu, dann drückte er die Tür nach innen, folgte der Bewegung mit seinem geduckten Körper und huschte mit einem lautlosen Schritt über die Schwelle ins Innere.
    Jane dachte an die goldene Kugel, die sie finden musste, um das Höllenfeuer zu löschen. Wenn sie diesen Gegenstand hier im Haus nicht entdeckte, würde sie es aufgeben.
    Auch sie hatte den Raum betreten und stand auf den Steinplatten, deren Quadrate ein Schachbrettmuster aus schwarzen und weißen Feldern bildeten.
    Die Tür ging von selbst wieder zu. Als sie ins Schloss fiel, fühlte sich Jane von diesem Geräusch unangenehm berührt und konnte den Schauer nicht unterdrücken, der ihr über den Rücken rann.
    Das war Ritchie nicht verborgen geblieben. »Fürchtest du dich etwa?«, hechelte er.
    »Nein, mir ist nur kalt.«
    »Stimmt, hier ist es kälter als draußen.« Er ging einige Schritte in den großen Raum hinein und schaltete das Licht an. Die kleinen Lampen hingen unter der Decke, strahlten in verschiedene Richtungen und rissen Gegenstände aus der Dunkelheit.
    Einmal war es eine alte Maske, dann ein Schrumpfkopf, der auf einer Säule stand und mit Karfunkel-Augen versehen war. Hexenbanner, Leichenhemden, sogar einen künstlichen Scheiterhaufen hatte man aufgebaut, ziemlich am Ende des großen Raumes, wo kaum mehr Licht hinfiel und nur noch die Umrisse des Scheiterhaufens zu

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