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0637 - Nackt in die Hölle

0637 - Nackt in die Hölle

Titel: 0637 - Nackt in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er werden, das verspreche ich dir!«
    Jane blieb gelassen. Sie gab ihrer Stimme sogar einen leicht überheblichen Klang, als sie sagte:
    »Vielleicht.«
    Casinius begriff. »Was soll das heißen?«
    »Kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die auch einem magischen Höllenfeuer gewachsen sind?«
    »Ach ja?«
    »Sicher.«
    »Und der Kerl ist so einer?«
    »Natürlich.« Jane sagte es ganz locker. Sie reizte den Dämon bewusst, weil sie wollte, dass er sich eine Blöße gab. Und das tat er auch, denn er trat näher an sie heran und schien seine Beute, die goldene Kugel, vergessen zu haben.
    Aber Jane nicht…
    Das hatte sie gewollt und auch nicht vergessen, dass die Kugel in der Lage war, die Flammen zu löschen. Von den beiden Gesichtern sah sie nichts. Es kam ihr allein darauf an, dass Casinius die Kugel nicht mehr so fest hielt wie zuvor.
    Plötzlich griff sie an. So schnell, dass es der Dämon nicht schaffte, auszuweichen.
    Jane hämmerte ihre zusammengelegten Hände unter die des Monstrums. Mit diesem harten Schlag hatte er nicht gerechnet. Völlig unvorbereitet erwischte er ihn, und die goldene Kugel wurde ihm aus den Händen in die Höhe geschleudert.
    Im nächsten Moment streckte sich Janes nackter Körper wie der einer Tänzerin beim Sprung.
    Schräg sprang sie auf die goldene Kugel zu, die sich bereits auf dem Weg nach unten befand, und Jane war schneller als Casinius. Noch bevor er zugreifen konnte, hatte sie die Kugel schon geschnappt. Eine halbe Drehung, blitzschnell ausgeführt, ebenso schnell, wie sie die Kugel in den Flammenwald warf.
    Treffer!
    Der Dämon brüllte, die Flammen verlöschten, und kurz vor der Treppe erschien die Gestalt des John Sinclair, so wie Jane sie kannte. Nicht einmal eine Augenbraue war ihm angesengt worden…
    ***
    Ich war wieder frei!
    Keine Flamme hüllte mich ein. Nur noch wenige Schritte bis zur Treppe, an deren Ende ich die drei Personen sah, aber das kümmerte mich nicht, denn dicht vor meinen Füßen war die goldene Kugel nach dem harten Aufprall zerbrochen.
    Ich hörte das Zischen, dann huschte etwas Langes, Weißes durch die Luft, das sich dicht unter der Decke teilte, zwei Schemen entstehen ließ, die im nächsten Moment verschwunden waren.
    Jane rief ihnen etwas nach. »Ihr habt eure Ruhe gefunden, ihr habt eure Pflicht getan!«
    Ich meine noch nicht, denn ich wollte den Dämon, der diese Welt beherrschte.
    Mit gewaltigen Sprüngen stürmte ich die Treppe hoch, erreichte ihn auch, doch ich griff nicht an.
    Er war zusammengesackt und nur noch ein wimmerndes Bündel.
    »Die Welt ist tot!«, keuchte er, wobei er um sich schlug. »Das Feuer ist erloschen, sie wird sterben.«
    »John!«, schrie Jane Collins. »Sie wird sterben! Hast du nicht gehört? Sie wird sterben!«
    »Ja, aber…«
    »Nichts aber, wir müssen hier weg!«
    Verdammt, sie hatte Recht. Jane bewegte sich als Erste. Sie packte den am Boden hockenden Ritchie, zerrte ihn hoch und schleppte ihn fort. Gemeinsam stolperten sie die Treppe hinab, während ich bereits Rumoren und Zischen hörte.
    Der Dämon wollte verschwinden, aber ich hielt ihm mein Kreuz entgegen. Er blieb hocken.
    Ich packte seinen Arm. Er sollte nicht in dieser verfluchten Welt bleiben. Ich wollte ihn mit in die normale Zeit nehmen und wuchtete ihn die Stufen hinab.
    Er überschlug sich dabei, er traf keinerlei Anstalten, einen Widerstand aufzubauen. Am Fuß der Treppe kroch er weiter, während die Geräusche um uns herum eine schon bedrohliche Lautstärke annahmen.
    Ich hörte ihn wimmern und sah, wie er sich verwandelte. Alles Monsterhafte fiel von ihm ab. Es wuchsen ihm Haare, die Ausbuchtungen in seinem Rücken traten zurück, die Arme verkürzten sich.
    Aus ihm wurde wieder ein Mensch.
    Dunkle Haare, ein bleiches Gesicht mit blassen Lippen. Ich glaubte sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit den Zügen des jungen Mannes zu erkennen.
    »Geh!«, keuchte er.
    »Ja, mit dir zusammen!« Wuchtig zerrte ich den Nackten hoch, doch er stemmte sich dagegen.
    »Nein, ich nicht, ich nicht. Für einen Menschen ist sie tödlich, wenn das Höllenfeuer nicht mehr brennt. Ein Mensch ohne Schutz ist verloren, ja, verloren.«
    Da mochte er Recht haben, denn ich war durch mein Kreuz geschützt gewesen.
    Ich wollte ihn retten.
    Da rutschte er mir aus dem Griff. Es waren andere Kräfte da, die ihn festhielten. Kein Monstrum, kein Dämon umklammerte ihn, sondern der Untergrund.
    Ich hatte ihn als hart und widerstandsfähig erlebt, was er für mich nach wie

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