0638 - Der Konterplan
überprüft wurden.
Deighton veranlaßte Ermittlungen über eine Zeitspanne von sechs Monaten deshalb, weil Perry Rhodans seltsames Verhalten und dessen geheimnisvolle Para-Anfälle etwa vor einem halben Jahr begonnen hatten.
Nach einer strengen Aussiebung warf der Computer eine Liste mit 1486 Namen aus.
Diese 1466 Personen wurden dann eingehender überprüft: auf ihre möglichen Motive, auf ihr Alibi zur Zeit von Rhodans versuchter Beeinflussung und nach dergleichen kriminalistischen Gesichtspunkten.
Deighton war sich natürlich darüber klar, daß diese Liste von „potentiellen" Tätern lange nicht vollständig war. Denn ebensogut wie ein Fremder oder nicht in Antofagasta wohnender Terraner, konnte ein Bürger dieser Stadt in Frage kommen, der entweder beim Besuch einer anderen Welt von der fremden Macht angeworben, oder der von seinen Auftraggebern in Antofagasta besucht worden war.
Andererseits war die Liste der Verdächtigen aber wieder zu umfangreich. Denn es war unmöglich - trotz der technischen Hilfsmittel und des zur Verfügung stehenden Personals, alle 1466 Personen auf Herz und Nieren zu überprüfen.
Deighton konnte nur oberflächliche Nachforschungen anstellen lassen, denn die Zeit drängte. Es war trotz aller Vorsicht zu befürchten, daß die Gegenseite von den Anstrengungen der USO und der SolAb Wind bekam und ihre Zelte in Antofagasta abbrach.
Deshalb mußte Deighton schnell handeln. Er konnte nur noch eines tun, um die Arbeit der untersuchenden Spezialisten zu erleichtern und die Chancen auf Erfolg zu vergrößern: Jene Verdächtigen, die Angehörige von den Terranern feindlich gesinnten Völkern waren, oder die wegen ihrer politischen Einstellung ein Motiv für die Tat besaßen, sollten zuerst überprüft werden.
So kam es, daß Sharkor-Macs Name auf der Liste der 1486 Verdächtigen ziemlich weit oben stand.
*
Sharkor-Mac hatte keine Ahnung von den Geschehnissen, die die USO und die SolAb in Antofagasta einleiteten. Er fühlte sich in den unterirdischen Anlagen seiner Villa in Sicherheit.
Wenn er gewußt hätte, daß kaum fünfzehn Kilometer von ihm entfernt der Chef der Solaren Abwehr seine Agenten ausschickte, um unter vielen anderen suspekten Personen auch ihn vernehmen zu lassen, dann hätte er sich seinen nächsten Schritt wohl besser überlegt.
Aber Sharkor-Mac hatte andere Probleme, als sich über die Solare Abwehr den Kopf zu zerbrechen.
Ein ganzer Tag war vergangen, seit er die mißlungene Beeinflussungsschaltung vorgenommen hatte. Er hatte die Geräte von den Wartungsrobotern eingehend überprüfen lassen.
Doch sie konnten keinen Fehler finden.
Es war ihm immer noch ein Rätsel, wieso Rhodan nicht der paramechanischen Suggestivstrahlung unterlegen war. Seine Schulungsroboter hatten ihm doch versichert, daß der Großadministrator des Solaren Imperiums bereits eine Vorbehandlung erfahren hatte.
Wo lag also der Fehler?
Sharkor-Mac zermarterte sich den Kopf darüber, aber er kam zu keinem befriedigenden Ergebnis.
So entschloß er sich, einen zweiten Versuch zu starten.
11.
Andro-Rhodan saß in der Krankenabteilung von Imperium-Alpha fest, ohne daß er etwas dagegen hätte tun können.
Die Lage war für ihn viel zu kritisch, als daß er es riskieren konnte, auf sein Freiheitsrecht zu pochen. Er hatte sich bei Atlan zwar nach den Regierungsgeschäften erkundigt, gab sich aber damit zufrieden, als er hören mußte, daß Reginald Bull einstweilen den Großadministrator vertrat.
Atlan blieb bei seiner Meinung: „Wir müssen dich hier unter Quarantäne halten, Perry. Dafür hast du sicherlich Verständnis. Solange nicht restlos geklärt ist, wer versucht hat, dich unter seine Kontrolle zu bringen, müssen wir damit rechnen, daß er deine Beeinflussung neuerlich versucht. Es könnte fatale Folgen für uns alle haben, wenn etwas davon an die Öffentlichkeit dringt."
Andro-Rhodan hatte Verständnis geheuchelt.
Innerlich verfluchte er den Unbekannten, der ihm diese Suppe eingebrockt hatte. Er wußte nur eines mit Bestimmtheit, nämlich daß beim letzten Beeinflussungsversuch nicht das Gehirn des echten Rhodan verantwortlich zu machen war.
Erstens konnte er sich gegen die Suggestivimpulse recht erfolgreich wehren, zweitens waren sie paramechanischer Natur gewesen. Das hieß, daß man ihn mittels technischer Geräte zu beeinflussen versuchte.
Die paramechanischen Suggestivimpulse brauchte er nicht weiter zu fürchten. Aber er mußte alles daransetzen, um den
Weitere Kostenlose Bücher