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0638 - Der Konterplan

Titel: 0638 - Der Konterplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eindruck zu verwischen, den die zweistündige und viel tiefergreifende Beeinflussung bei Rhodans Vertrauten hinterlassen hatte.
    Deshalb mußte Andro-Rhodan erst einmal so tun, als sei er mit allen Maßnahmen von Rhodans Freunden einverstanden.
    Es ärgerte ihn, daß sein Plan, die abtrünnigen Pionierwelten zu ruinieren, durchkreuzt worden war. Doch konnte er nun nicht auf Durchführung seiner diesbezüglichen Befehle beharren. Reginald Bull hätte ihm bestimmt den Gehorsam verweigert wahrscheinlich mit dem Hinweis, daß er, Bull, nicht sicher sein konnte, ob er, Rhodan, nicht immer noch unter fremdem Einfluß stand.
    Nein, die Bestrafung der Pionierwelten mußte aufgeschoben werden, bis er, Andro-Rhodan, sich von allem Verdacht reingewaschen hatte.
    Wichtiger als alles andere war, daß er wieder das Vertrauen von Rhodans Freunden gewann. Auf dieses Ziel mußte er hinarbeiten.
    Das war der einzige Grund, warum er sich diese Behandlung gefallen ließ. Andro-Rhodan nahm alles auf sich, um seiner von Anti-ES erhaltenen Bestimmung gerecht zu werden.
    Er sah sein psychisches Martyrium quasi als Vorarbeit zur Erlangung des Endziels an: Die Schädigung der Menschheit und die Zersplitterung des Solaren Imperiums.
     
    *
     
    Als Atlan am 22. Dezember gegen Abend in sein Krankenzimmer kam, heuchelte Andro-Rhodan nach wie vor Interesse und Verständnis für den Standpunkt des Arkoniden.
    Was Atlan jedoch nicht wußte, war, daß Andro-Rhodan viel von seinem angestauten Haß und seiner Wut in die Para-Empfindungsblase ventilieren mußte.
    Erst danach fühlte er sich wohler und konnte die Rolle des dankbaren Freundes glaubhaft spielen.
    „Wie fühlst du dich, Perry?" erkundigte sich Atlan.
    Andro-Rhodan, der innerhalb seines Krankenzimmers uneingeschränkte Bewegungsfreiheit besaß, kam dem Arkoniden auf halbem Wege entgegen und bot ihm die Hand zum Gruß.
    Atlan ergriff sie fest.
    „Ich bin in blendender Verfassung", versicherte Andro-Rhodan lächelnd. „So wie es mir jetzt geht, kann ich gar nicht fassen, daß ich noch vor vierundzwanzig Stunden gegen eine fremde Beeinflussung zu kämpfen hatte."
    „Der Schein trügt", meinte Atlan. „Wahrscheinlich will uns der Gegner. in Sicherheit wiegen - und wird dann zuschlagen, wenn wir es am wenigsten erwarten.?
    „Ganz deiner Meinung, Arkonide", stimmte Andro-Rhodan zu.
    Er runzelte die Stirn, als er hinzufügte: „Ich würde mich aber viel wohler fühlen, wenn ständig einige der Mutanten um Mich wären."
    Das war natürlich eine glatte Lüge, die jedoch glaubhaft über seine Lippen kam - die dafür nötige Überzeugungskraft holte er sich aus seiner Para-Empfindungsblase. In Wirklichkeit war es ihm mehr als recht, daß die Mutanten nicht ständig um ihn herumschnüffelten.
    So brauchte er nicht dauernd seine Gedanken und seine Emotionen zu zügeln.
    Atlan wandte. sich dem leitenden Arzt zu.
    Dr. Moltz überreichte ihm die Unterlagen die er in den letzten Stunden von den Analyse- und Diagnosegeräten erhalten hatte, mit den Worten: „Wir haben seit vierundzwanzig Stunden keine Eingriffe in die Para-Individualsphäre des Großadministrators feststellen können. Seine Gehirnschwingungsfrequenz hat ebenfalls keine Veränderungen mehr erfahren, allerdings ist sie auch nicht zum Status quo ante zurückgekehrt. Das heißt, die Gehirnwellen strahlen nach wie vor auf einer anderen Frequenz."
    „Könnte das bedeuten, daß der Großadministrator nach wie vor einer Beeinflussungsstrahlung ausgesetzt ist, wenngleich wir sie nicht orten körnen?" wollte Atlan wissen.
    Dr. Moltz zuckte die Schultern.
    „Ich kann mich da nicht festlegen, dazu wären, genauere Untersuchungen nötig. Und dazu fehlen uns die erforderlichen Instrumente." Letzteres sagte er in einem vorwurfsvollen Unterton. Er fuhr fort: „Es ist auch möglich, daß die modulierte Gehirnschwingungsfrequenz ausschließlich auf die zweistündige Beeinflussung zurückzuführen ist. Das würde dann aber bedeuten, daß sich die Gehirnwellen nie mehr wieder auf der ursprünglichen Frequenz einpendeln."
    Im Augenblick zählt für uns nur. daß keine weitere Beeinflussung in der bekannten Art mehr stattgefunden hat", sagte Atlan und wandte sich ab.
    „Ich habe dich vorhin auf die Mutanten angesprochen", erinnerte Andro-Rhodan den Arkoniden.
    „Sie sind im Einsatz", erwiderte Atlan.
    „Hatten sie Erfolg?"
    „Die Mutanten halten sich in Bereitschaft", erklärte Atlan ausweichend. Dann sagte er: „Wir wissen, daß der

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