Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0638 - Geliebter Vampir

0638 - Geliebter Vampir

Titel: 0638 - Geliebter Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wir. Aber möchten Sie nicht Ihren Einkaufsbummel noch ein wenig fortsetzen? Ich würde Sie gern begleiten…«
    Sie winkte ab.
    »Hotel, Morano, Hotel. Zur Not finde ich aber auch ein Taxi, das mich hinbringt, und Sie brauchen sich nicht weiter zu bemühen. Ihre Investitionen darin, mich rumzukriegen, bleiben zum Scheitern verurteilt.«
    »Sie benötigen gewiß kein Taxi, Mademoiselle Nicole«, versicherte Morano. »Ich werde Sie ganz sicher zu Ihrem Hotel bringen. Vielleicht treffe ich dabei ja auch auf Ihren Professor und kann ihn ein bißchen umbringen. Er ist doch der einzige Grund, weshalb Sie sich noch gegen mich sperren…«
    »Sie sind ja wirklich erschreckend von sich überzeugt«, stöhnte Nicole. »Wie wär's mit hundert Francs in die Macho-Kasse?«
    Er lächelte verschmitzt.
    »Wenn es hilft, Ihren Widerstand zu schmelzen…«
    Sie tippte sich an die Stirn, erhob sich und ging nach draußen. Als er ihr folgte, saß sie bereits hinter dem Lenkrad seines Bentley.
    Diesmal fuhr sie den Wagen selbst.
    Sie wollte die Kontrolle auf jeden Fall behalten…
    ***
    Chantal Dubois fühlte, wie sie die Kontrolle verlor. Ihr Widerstandswille ließ nach. Eigentlich wollte sie dem arroganten alten Vogel den Hals umdrehen, aber sie schaffte es einfach nicht mehr, ihre Hände zur Abwehr zu heben. Aller Kampf spielte sich nur noch in ihren Wünschen, in ihrem Denken ab. Sie war plötzlich wie gelähmt.
    Wie war das möglich?
    Das kann doch nur ein blöder Scherz sein, dachte sie, als der Alte den Mund öffnete und ihr seine Zähne präsentierte.
    Vampirzähne.
    Verrückt.
    Er mußte verrückt sein. Ein alter Kerl, der glaubte, jemanden mit seinem Vampir-Tick erschrecken zu können!
    Aber woher kam die Lähmung, die sie einfach daran hinderte, sich zu wehren? Sie konnte ja nicht mal die Hand zum Türgriff des Volvo 940 heben, um die Tür aufzustoßen und sich selbst aus dem davonrollenden Wagen fallen zu lassen…
    Volvo?
    Das war doch ein Bentley, in den sie gezerrt worden war, nur entsprach das Innere des Wagens eindeutig einem Volvo! Autos waren Chantals Hobby, und diese beiden Marken voneinander zu unterscheiden, war schließlich eine ihrer leichtesten Übungen.
    Was geschah hier?
    »Hab' keine Angst, mein Kind«, säuselte der Alte, beugte sich über Chantals Hals und biß zu.
    Aus der Traum vom reichen Millionär oder der Model-Karriere.
    Der Alptraum vom Sterben begann.
    ***
    Zamorra sah das flackernde Blaulicht eines Polizeiwagens, sah zwei miteinander kollidierte Autos und eine wild debattierende Menschenmenge. Kein ungewöhnliches Bild in Paris; aber daß jetzt noch ein zweiter Streifenwagen und ein ziviles Fahrzeug mit Kojak-Leuchte auf dem Dach heranjagten und der Kojak-Renault zwei Männer ausspie, die zehn Meilen gegen den Wind nach Kripo rochen, war dann doch eher ungewöhnlich.
    Zamorra, eigentlich nicht der Gaffer-Typ, gesellte sich zu den Neugierigen und erkundigte sich nach dem Grund für diese Hektik. Ein normaler Auffahr-Unfall ohne Personenschaden konnte doch nicht zu so einem Aufwand führen. Und Verletzungen schieden aus - ein Krankenwagen wäre bestimmt noch vor oder zeitgleich mit den neu hinzugekommenen Polizeifahrzeugen aufgetaucht.
    Aber das war nicht passiert.
    Eine junge Frau sei auf offener Straße entführt worden, erfuhr Zamorra. Der rasante Start des Kidnapper-Autos war der Grund für den Auffahrunfall, und der Wagen der Entführer sei eine ausländische Limousine gewesen. Ein dunkler Rolls-Royce oder so mit englischem Kennzeichen.
    Jemand spekulierte über islamische Terroristen, ein anderer wollte den Vorfall gar mit dem Tod von Lady Diana in Verbindung bringen, ein dritter hielt den Tag für gekommen, an dem der Erbfeind England die Grande Nation angreife, und diese Aktion sei eine vorgehende Geheimdienstoperation des britischen Secret Service, und… »Alles Unsinn!« unterbrach ein weiterer Spekulierer energisch und wies darauf hin, daß dies sicher eine Entführung Außerirdischer sei, oder durch Außerirdische, aber wie auch immer - UFOs seien im Spiel, weil er erst vor drei Tagen eines gesehen habe…
    »Davon wüßte ich aber«, versicherte Zamorra ihm ernsthaft. »Dieser Planet ist derzeit kein Angriffsziel. Die Kampfraumschiffe der DYNASTIE DER EWIGEN operieren momentan in anderen galaktischen Sektoren.« Sprach's und ging weiter, ließ den völlig verblüfften Mann mit offenem Mund stehen.
    Erst als er schon ein paar Meter weit fort war, fand der andere die Sprache wieder.

Weitere Kostenlose Bücher