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0639 - Der Tod des Großadministrators

Titel: 0639 - Der Tod des Großadministrators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Richtungen offen. Die Schirmfelder können uns gar nicht gegen ihn schützen, denn ihre Form wird von Projektoren bestimmt, die von Menschen entworfen wurden, die nur vierdimensional denken können."
    Das überzeugt ihn. Wir setzen unsere Diskussion noch eine Zeitlang fort, und schließlich kam uns dabei eine Erkenntnis, die uns einen Teil des verlorenen Mutes zuruckgab. Es war Fellmer, der zuerst auf die Idee kam.
    „Er kann also unsere Gedanken lesen, meinen Sie?" fragte er.
    „Ich bin sicher. Reginald Bull, hatte eine wichtige Entdeckung gemacht oder einen Schluß gezogen, was weiß ich. Bevor er dazu kam, zu mir davon zu sprechen, schlug der Unbekannte zu und löschte die Erinnerung aus seinem Verstand. Er muß ganz eindeutig Reginalds Gedanken gelesen haben."
    „Dann könnte er jetzt auch die unseren lesen, wie?"
    „Wenn er aufpaßt, natürlich. Deswegen wird unser Gespräch aufgezeichnet und morgen früh automatisch wieder abgespielt."
    „Gut. Dann wissen wir wenigstens, daß der Fremde nicht andauernd aufpaßt", erklärte Fellmer Lloyd im Tonfall der Erleichterung. „Er ist also nicht unfehlbar, und das zu wissen, gibt einem neuen Mut."
    „Wie meinen Sie das?"
    „Wenn er gescheit gewesen wäre", grinste Fellmer, „hätte er nicht nur die Erinnerung des Staatsmarschalls, sondern auch die Ihre gelöscht. Dann wüßte Bull nichts mehr davon, daß er Ihnen etwas sagen wollte, und Sie erinnerten sich ebenfalls nicht mehr daran."
     
    *
     
    Um Mitternacht empfanden wir das Bedürfnis, einen dritten zu unserer Diskussion hinzuzuziehen. Unsere Wahl fiel auf Geoffry Waringer. Wir fanden ihn in seiner Wohnung. Auf unsere Bitte hin war er sofort bereit, zu Fellmer Lloyds Appartement zu kommen.
    Mit verlegenem Lächeln, linkisch, eine der dunklen Haarsträhnen in die Stirn hängend, trat er wenige Minuten später bei uns ein.
    Ich atmete unwillkürlich auf. Irgendwie hatte ich befürchtet, daß der Unbekannte unserer Konferenz etwas in den Weg legen würde - entweder, indem er Waringer am Kommen hinderte, oder indem er Fellmer und mir die Erinnerung daran nahm, weswegen wir ihn gerufen hatten.
    Ich machte ihn darauf aufmerksam. daß unser Gespräch automatisch aufgezeichnet wurde. Dann begann ich zu berichten.
    Ich fing an bei dem Gerät, das Fellmer unter dem Konferenztisch installiert hatte, und schilderte den seltsamen Vorfall, bei dem Reginald Bull anscheinend ein Stück seiner Erinnerung verloren hatte, obwohl er nicht hypnotisiert werden konnte. Waringer unterbrach mich mit keinem Wort, sondern ließ mich zu Ende sprechen. Danach verbrachte er etwa eine Minute in schweigendem Nachdenken.
    „Woher", fragte er schließlich, „soll Ihrer Ansicht nach der Fremde kommen, Lordadmiral?" 'Ich verwünschte seinen scharfen, analytischen Verstand.
    Während der stundenlangen Diskussion mit Lloyd hatte ich diese Frage nicht ein einziges Mal anzuschneiden brauchen. Jetzt kam dieses wissenschaftliche Wunderkind hereingetappt, und - päng! - stand die kritische Frage schon in der Luft.
    „Von Anti-ES", antwortete ich kurz und bündig, und als Waringer mich danach fragend ansah, entwickelte ich ihm die Hypothese, die mein Extrahirn und ich zusammen aufgestellt hatten.
    Allerdings war ich vorsichtig dabei. Ich sprach davon, daß Perry Rhodan von dem fremden Eindringling manipuliert werde. - Kein einziges Mal äußerte ich den Verdacht, daß der Mann, in dem wir den Großadministrator sahen, vielleicht gar nicht Perry Rhodan sei - oder nur dessen Körper, denn die metabiologische Frequenz, die Fellmer Lloyd gemessen hatte, war ja immer noch die alte, die schon seit Jahrhunderten stets denselben Wert hatte.
    „Das klingt alles sehr einleuchtend. Als nächstes wäre ins Auge zu fassen: der eindeutige Nachweis der Existenz eines solchen Wesens.."
    „Sie haben dazu vielleicht schon eine Idee, Professor?" fragte ich ihn.
    Er nickte gelassen, als habe er den Spott nicht bemerkt, und antwortete: „Den Hauch einer Idee vielleicht. Sehen Sie, Sie vermuten, daß es sich bei dem Eindringling um einen Abgesandten von Anti-ES, vielleicht sogar um ein Teilstück des Kollektivwesens handele.
    Wir wissen natürlich über Anti-ES überhaupt nichts. Wir können nur annehmen, daß es analog zu ES gebaut ist, und daraus einige Schlüsse ziehen. Wir wissen von ES, dem Wesen von Wanderer, daß es mit metapsychischen Gaben überreich gesegnet ist.
    Die Paraphysik kommt dem gegenüber zu kurz. Es kann hypnotisieren, suggerieren und sonstige

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