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0639 - Der Tod des Großadministrators

Titel: 0639 - Der Tod des Großadministrators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erkenntnis in meinem Bewußtsein Bahn, daß hier ein Anschlag gegen meine Datenendstelle verübt werde. Mit so etwas hatten wir gerechnet, Ohne zu wissen, was ich tat, drückte, ich auf den Auslöser. Der nadelscharfe weißglühende Strahl fuhr fauchend in die pelzige, zuckende Masse. Der eigenartige Teppich bäumte sich auf. Er schien Schmerz zu empfinden. Die graue Masse gab einen zischenden Laut von sich und plötzlich war sie verschwunden.
    Von einer Zehntelsekunde zur andern hatte sie sich in Nichts aufgelöst. Da, wo ich sie vor einem Atemzug - noch gesehen hatte, schwebte jetzt eine graublaue Rauchwolke, stinkend, der einzige Beweis dafür, daß ich. wirklich etwas getroffen hatte.
    Ich wankte zur Konsole. Mit zitternden Händen wählte ich Waringers Anschlußkode. Er war sofort zur Stelle, hellwach, obwohl er wahrscheinlich vor wenigen Sekunden noch geschlafen hatte.
    „Was gibt es?" fragte er besorgt.
    „Ich glaube", stieß ich hervor, „ES hat gerade versucht, den ersten Stein aufzuheben!"
     
    *
     
    Die Gefahr war zu groß, als daß Waringer, Lloyd und ich aus ihr den andern gegenüber hätten ein Geheimnis machen dürfen.
    Waringer hatte sich in meinem Arbeitsraum anhand des widerwärtigen Geruchs davon überzeugt, daß „da wirklich etwas war" und ich nicht etwa nur geträumt hatte. Von der merkwürdigen, pelzigen Substanz war keine Spur zurückgeblieben. Trotzdem entnahm Waringer der Luft in meiner Wohnung einige Proben, die später im Labor analysiert werden Sollten. Er hatte nicht viel Hoffnung, in den Proben etwas zu finden.
    Aber die Aussichten, unter Umständen doch eine winzige Spur von Verbrennungsrückständen fünfdimensionaler Materie zu finden, war zu faszinierend, als daß Waringer sich die Möglichkeit hätte entgehen lassen wollen.
    Gegen sechs Uhr an diesem Morgen trafen wir uns alle - Deighton, Bull und Tifflor waren inzwischen benachrichtigt worden in Waringers Apartment. Waringer trug vor, was er, Lloyd und ich uns am vergangenen Tag hatten durch den Kopf gehen lassen. Ich beschrieb den Vorfall in meiner Wohnung. Unser Bericht erzeugte Bestürzung, aber es wurde nicht daran gezweifelt. Man war bereit, an die Existenz eines fünfdimensionalen Ungeheuers in den Hallen und Gängen des innersten Sektors von ImperiumAlpha zu glauben. Was die Absichten des Eindringling anging, so akzeptierte man ohne Widerspruch die Formulierung, die Waringer und ich gemeinsam ausgearbeitet hatten: das Ungeheuer war im Auftrag von Anti-ES hier eingedrungen, um Perry Rhodan zu manipulieren.
    Waringer wies auf die Notwendigkeit hin, von nun an jedes wichtige Gespräch aufzuzeichnen, im Komputer zu speichern und vom Komputer zu vorausbestimmten Zeitpunkten selbsttätig wiedergeben zu lassen. Er machte keinen Hehl daraus, daß das Ungeheuer metapsychisch stark begabt sei und unsere Gedanken mühelos lesen, könne. Gleich im Anschluß daran bemühte er sieh jedoch, seine Aussage wieder abzuschwächen.
    „Wir dürfen uns deshalb den Unbekannten nicht als ein allmächtiges Wesen vorstellen", sagte er. „Diese Denkweise würde uns lähmen. Der Unbekannte existiert in einem fünfdimensionalen Kontinuum und hat alleine aus diesem Grund uns gegenüber schon Vorteile - wie zum Beispiel den, daß er sich in unserem vierdimensionalen Kontinuum durch keinerlei Barrieren aufzuhalten lassen braucht. Er ist aber weder unfehlbar, noch allgegenwärtig. Er weiß nicht alles, und wahrscheinlich hat er Schwierigkeiten, sich in unserer Mentalität zurechtzufinden: Er ist nicht unbesiegbar, nur müssen zu seiner Überwindung Mittel angewendet werden, die ebenso ungewöhnlich sind wie er selbst."
    Er sah sich im Kreise um, gewahrte nickende Zustimmung und fuhr fort: „Ich habe daher eine Reihe von Vorschlägen zu machen.
    Erstens sollten wir uns alle in gleicher Weise kleiden. Das wird es dem Unbekannten erschweren, uns voneinander zu unterscheiden. Zweitens muß darauf geachtet werden, daß jeder, der glaubt, auch nur die Andeutung eines Planes zur Bezwingung des Unbekannten zu haben, Imperium-Alpha sofort verlassen muß..."
    War es die schlaflose Nacht, waren es die Aufregungen der vergangenen Stunden - mir begann plötzlich der Schädel zu dröhnen. Ein Schleier senkte sich mir vor den Blick, und die Umrisse der Männer, die, um den Tisch herum saßen, verschämmen. Waringers Stimme' würde undeutlich. Schließlich verstummte sie ganz. Ich blickte auf und sah Waringer, durch den Schleier verzerrt, wie eine Karikatur mit

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