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0640 - Das verrückte Gehirn

Titel: 0640 - Das verrückte Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überschlug sich. „Du hast mich geträumt und bist für mich verantwortlich. Habe ich dich gebeten, mich zu träumen? Nein! Also vergiß nicht deine Pflichten."
    „Ich tue alles, was du willst, wenn wir nur erst hier heraus sind", versicherte Gayt-Coor widerstrebend.
    „Immer diese Vertröstungen", beklagte sich Adak. Dann schien ihm etwas anderes einzufallen, denn er sagte spontan: „Ich habe Hunger!"
    Niemand beachtete ihn. Er fuhr fort zu jammern und zu schimpfen.
    Inzwischen hatten wir meiner Schätzung nach mehr als zwanzig Meilen im Fluß zurückgelegt. Die Strömung wurde allmählich schwächer. Das konnte bedeuten, daß der Fluß sich verbreitert hatte. Vielleicht kamen wir früher oder später in einem See heraus.
    Zeno schrie auf. Ich drehte mich in seine Richtung. Das Licht meines Helmscheinwerfers reichte gerade noch aus" mich erkennen zu lassen, daß er von einer schaufelähnlichen Metallklaue gepackt und durch das Wasser davongezogen wurde. Bevor ich etwas unternehmen konnte, kam ein zweites Gebilde dieser Art durch das Wasser gepflügt und schloß sich über mir.
    Ich wehrte mich nicht, denn dann wäre ich Gefahr gelaufen, meinen Anzug zu beschädigen. Das hätte hier unten im Wasser mein Ende bedeutet.
    „Gayt!" rief ich. „Aufpassen!"
    In diesem Augenblick begann Adak erbärmlich zu schreien.
    Offenbar hatte ihn ein ähnliches Schicksal wie Zeno und mich ereilt.
    Die Schaufel, die mich wie ein stählernes Riesenmaul umschlossen hielt, zog mich durch das Wasser. Ich fragte mich, ob wir von Robotern des Gehirns entdeckt und aufgegriffen worden waren. Es sprach vieles dagegen. Wahrscheinlicher war, daß es sich bei den Angreifern um Automaten handelte, die blind eine bestimmte Aufgabe erfüllten. Vielleicht mußten sie darauf achten, daß sich keine größeren Fremdkörper im Wasser aufhielten.
    Ich wurde aus dem Wasser gezogen. Obwohl ich so gut wie nichts erkennen konnte, nahm ich an, daß wir uns in einer Halle unter der Planetenoberfläche befanden.
    „Gayt, bist du noch frei?" fragte ich.
    „Ja", gab er zurück. „Aber diese Dinger fischen unverdrossen weiter nach mir."
    „Lasse dich nach oben treiben!" empfahl ich ihm. „Sieh dich vorsichtig um. Ich bin sicher, daß mich dieser Apparat in eine Halle gezogen hat."
    Ich hörte ein Knirschen. Das Ding, das mich gefangengehalten hatte, öffnete sich. Geistesgegenwärtig schaltete ich meinen Antigravprojektor ein.
    Ich schwebte über einer Art Behälter. Unter mir beobachtete ich Onkel Adak, der vergeblich an den glatten Wänden des Behälters hochzukriechen versuchte. Offenbar hatte er bereits wieder alle Belehrungen über die Funktionsweise seines Schutzanzuges vergessen.
    Zeno hockte auf dem Rand des Behälters. Im Scheinwerferlicht war nicht viel zu erkennen, aber ich hörte, wie die stählernen Schaufeln wieder ins Wasser platschten, um nach neuer Beute zu suchen. Sie hingen an meterlangen, segmentartigen Armen, die aus einer Wand im Hintergrund ragten. Die Wand bestand aus rostigem Metall. Es gab in dieser Wand noch eine Reihe verschlossener Öffnungen. Ich fragte mich unbehaglich, was sich dahinter verbergen mochte.
    Da sah ich Gayt-Coor auf mich zufliegen. Er war aus dem Wasser gekommen und hatte uns gefunden.
    „Hierher, Gayt!" rief ich. „Dein kluger Onkel sitzt wieder einmal in der Klemme.' Noch während ich sprach, begann sich der Behälter mit Adak darin zu bewegen. Er war an einem dicken Kabelstrang aufgehängt, an dem er jetzt davonschwebte. Zeno klammerte sich am Rand fest.
    „Wir folgen!" schrie Gayt-Coor.
    Der Behälter hielt über einer großen Metallscheibe an. Er kippte, Onkel Adak rutschte heraus und fiel auf die Scheibe, die zunächst langsam und dann immer schneller zu rotieren begann.
    Gleichzeitig begann sich eine zweite Scheibe von der Decke herabzusenken. Sie drehte sich ebenfalls. Der Sinn des Mechanismus war klar. Alles, was aus dem Fluß gefischt wurde, sollte hier zerrieben werden.
    Mich erstaunte, daß Adak nicht wieder schrie. Er schien sich der Gefahr, in der er sich befand, überhaupt nicht bewußt zu sein.
    Gayt-Coor war schneller als die beiden Scheiben. Er packte Adak und zog ihn von dem gefährlichen Untergrund herunter.
    „Was ist überhaupt passiert?" fragte der Alte benommen.
    Wir sahen uns um.
    „Das ist eine uralte Anlage", meinte der Accalaurie. „Es ist erstaunlich, daß sie überhaupt noch funktioniert."
    „Hier unten wurde einmal gebaut", stellte Gayt-Coor fest. „Also gibt es auch

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