0646 - Kontakte mit der Ewigkeit
warten hier und ergreifen die Flucht, wenn Tacgrosch und ich angegriffen werden sollten. Wenn Tacgrosch und ich nicht zurückkehren, übernimmt Pergomonsch die Führung der Gruppe."
Sie verloren keine weiteren Worte. Sechs Männer versteckten sich zwischen den Felsen, Heltamosch und Tacgrosch setzten den Marsch durch die Schlucht fort.
Als sie näher an die Felsenöffnung herankamen, konnten sie deutlich sehen, daß diese nicht natürlichen Ursprungs war.
Weder Wind noch Regen (falls es auf Poikto jemals heftig geregnet haben sollte) konnten eine so exakt runde Öffnung im Fels schaffen.
Heltamosch schätzte, daß sie sechs Meter durchmaß. Ein Tor war nicht zu sehen, aber es war möglich, daß es etwas tiefer lag oder offenstand.
Tacgroschs Schritte wurden langsamer.
„Was ist los?" wandte sich der Raytscha an seinen Begleiter.
„Wenn das wirklich eine Station der Pehrtus ist, befinden wir uns auf einer verlorenen Welt!"
Nun war es ausgesprochen. Heltamosch hatte diesen Gedanken die ganze Zeit über zurückgedrängt. Er wunderte sich, wie leicht ihm eine Erklärung von den Lippen kam.
„Die Pehrtus selbst haben niemals auf Poikto gelebt, dazu ist diese Welt zu öde. Hier gibt es nur Robotstationen dieses Volkes.
Von Robotern besetzte Planeten haben noch nie zu den verbotenen Welten gezählt."
„Das ist richtig", mußte der andere zugeben, aber in seiner Stimme war keine Erleichterung zu hören. Zu stark lasteten die alten Überlieferungen im Gedächtnis eines jeden Raytaners.
Sie befanden sich jetzt in gleicher Höhe mit dem Eingang
*
im Berg. Unmittelbar unter der Öffnung breitete sich glatter Boden aus. Die Felsen waren mit einer überdimensionalen Maschine bearbeitet worden.
Die beiden Männer konnten nur ein Stück in die Höhle einsehen, aber viel konnten sie nicht entdecken. Boden, Wände und Decke waren glatt. Ein Tor war nicht zu sehen. Im Höhleninnern war es dunkel.
Tacgrosch sah den Raytscha an.
Ich glaube, daß wir ohne jede Gefahr vorbeimarschieren können."
Heltamosch hörte kaum zu. Er überlegte, was sich im Innern der künstlich geschaffenen Höhle befinden mochte.
„Ich bin dafür, daß wir die Höhle untersuchen", sagte er.
„Vielleicht finden wir etwas, was unsere Situation verbessern kann."
Tacgrosch antwortete nicht, aber Heltamosch brauchte ihn nur anzusehen, um zu wissen, was sein Begleiter von einem solchen Unternehmen hielt.
Heltamosch packte ihn am Arm.
„Kommen Sie!" versuchte er Tacgrosch zu begeistern.
„Es könnte eine zweite Chance sein, wie wir sie so dringend brauchen."
Tacgrosch hätte lieber vor dem Eingang gewartet, das war offensichtlich, aber nachdem er den Raytscha ein paarmal öffentlich angegriffen hatte, wollte er sich eine solche Blöße nicht geben.
Sie näherten sich dem Eingang.
Heltamosch lauschte, aber er konnte nur seinen eigenen Atem und das Knirschen ihrer Stiefel auf dem lokleeren Boden hören.
Dann erreichten sie die glatte Stelle.
„Sehen wir uns noch einmal nach einem Tor um", sagte Heltamosch. „Ich will vermeiden, daß der vor uns liegende Gang zu einer Falle wird."
Aber sie konnten weder ein Tor noch irgend etwas damit Vergleichbares finden.
Das machte Heltamosch Mut, weiter in die Höhle einzudringen.
Sie schalteten ihre Scheinwerfer ein. Der Gang schien endlos tief ins Innere des Berges zu führen, aber bald erreichten sie große Seiteneingänge.
Vor dem ersten Seiteneingang blieb Heltamosch stehen und leuchtete hinein.
Er hielt unwillkürlich den Atem an.
Seinen Blicken bot sich ein unerwartetes und schreckliches Bild.
Im Raum, der vor ihm lag, waren gitterähnliche Gestelle aufgestellt. Auf jedem Rahmenteil lag ein Goliath. Heltamosch blickte über unzählige Reihen desaktivierter Androiden.
Tacgrosch konnte den Anblick nicht ertragen und stürmte ins Freie zurück. Heltamosch wäre ihm am liebsten gefolgt, aber er zwang sich zu ruhiger Überlegung.
Hier oben in den Bergen hatten die Pehrtus also ein Androidenlager errichtet. Die Kreaturen konnten wahrscheinlich durch einen bestimmten Impuls aktiviert werden und führten dann ihre Befehle aus. Heltamosch rechnete damit, daß die hier liegenden Körper eines Tages lebendig werden und sich an der Verfolgung seiner Gruppe beteiligen konnten.
Die Androiden wurden vom Robotgehirn auf Payntec gelenkt.
Es war also nicht auszuschließen, daß die in diesem Lager ruhenden Goliaths noch eingesetzt werden konnten.
Allein der Gedanke an diese Möglichkeit
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