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0646 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: 0646 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umgebung.
    Zeno betrachtete das schreiende Männchen jetzt genauer. Der Petraczer hielt es hoch über den Kopf, als könnte er es auf diese Weise besser besichtigen.
    Das Wesen hatte krebsrote Haut, ein zerknittert aussehendes Gesicht mit schmalen Lippen und zwei kleine, stechend blickende Augen. An seinem Kinn sproß ein armlanger weißer Spitzbart.
    Auf dem Kopf hatte das Männchen einen zylinderähnlichen Hut sitzen. Der kleine Fremde besaß je zwei Arme und Beine. Hände und Füße besaßen je sechs Finger beziehungsweise Zehen.
    Um die Hüften hatte das Wesen einen blauweißen Schal geschlungen.
    „Es war also doch kein Zeitbrunnen, sondern nur ein Versteck", sagte Gayt-Coor überrascht. Er wandte sich an Zeno. „Hast du jemals ein solches Exemplar gesehen?"
    Zeno schüttelte den Kopf.
    „Es hat eine sehr entfernte Ähnlichkeit mit einem Terraner", sagte er. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es mit Perry Rhodans Volk in irgendeiner Form verwandt ist.
    Das Männchen hörte jetzt auf zu schreien und zu zappeln, denn es hatte offenbar festgestellt, daß es bei dem Petraczer damit nichts erreichen konnte.
    Es ballte ein Händchen zu Fäusten und schüttelte sie drohend.
    „Laß mich sofort los!" sagte es mit keifender Stimme zu Gayt-Coor.
    „Oh!" rief Gayt-Coor aus. „Der Herr beherrscht unsere Sprache.
    Vielleicht können wir für diesen Umstand eine Erklärung verlangen."
    „Natürlich!" schrie der Zwerg böse. „Ich besitze einen organischen Synchronisator. Sobald ich 'die ersten Laute einer halbwegs vernünftigen Sprache gehört habe, kann ich sie perfekt sprechen und verstehen."
    „Aha!" machte Gayt-Coor. „Und welche Vorzüge beherrschst du noch?"
    Das Männchen holte tief Atem und wölbte die Brust.
    „Ich bin Callibso, Dolmetscher und Puppenspieler von Derogwanien. Ich bin wegen der großen Puppen nach Poikto gekommen."
    Gayt-Coor blickte zu den Bergen hinüber.
    „Die großen Puppen? Solltest du damit etwa die pehrtusischen Androiden meinen?"
    „Ja!" bestätigte Callibso. „Ich habe selten so vollendete Puppen gesehen und noch niemals zuvor so große. Sie dienen auf dieser verlassenen Welt keinem vernünftigen .Zweck mehr, warum sollte ich sie mir nicht beschaffen?" Er sah Gayt-Coor argwöhnisch an. „Oder wollt ihr ebenfalls Ansprüche anmelden?"
    „Keineswegs!" versicherte Gayt-Coor mit Nachdruck. „Ich wäre dir sogar ausgesprochen dankbar, wenn du diese Bande von Poikto wegbringen könntest, meinetwegen direkt nach Derogwanien, wo immer das ist."
    Er stellte das Männchen auf die Füße. Callibso schüttelte sich und rückte den großen Hut zurecht. Dann strich er sich über den langen Bart.
    „Zweifellos ist es ein Problem, sie einzufangen", gab er zu.
    „Auch der Transport nach Derogwanien wird sicher nicht einfach sein."
    Gayt-Coor nickte bekümmert.
    „Ich dachte mir schon, daß es daran scheitert!" Seine Hand schoß plötzlich vor und bekam das Männchen am Hüftschal zu fassen. Er drehte blitzschnell einen Knoten in den Schal. Callibso japste nach Luft.
    „Du bist ein verdammter Lügner!" fuhr Gayt-Coor den Kleinen an. „Entweder sagst du uns jetzt die Wahrheit, oder ich reiße dir jedes deiner Barthaare einzeln heraus."
    „Es sind dreitausendneunhundertundelf", verkündete Callibso.
    Gayt-Coor faßte ein silberfarbenes Haar und zupfte es heraus.
    Der Zwerg stieß einen markerschütternden Schrei aus und wand sich in Gayt-Coors Hand.
    „Dreitausendneunhundertundzehn!" korrigierte Gayt-Coor freundlich. Er hob das Haar hoch und ließ es vom kaum spürbaren Wind davonwehen. „Aber ich will dir nachhelfen, bevor ich dein Kinn völlig entblöße. Was du da so schnell ausgeschaltet hast, war kein primitives Schattenversteck, sondern tatsächlich ein Zeitbrunnen. Auf deiner Welt - es mag sein, daß sie Derogwanien heißt - existiert ebenfalls so ein Ding, ein Überbleibsel einer untergegangenen Zivilisation. Es ist dir gelungen, die Funktionsweise der Zeitbrunnen zu erkennen. Jetzt nutzt du sie für deine Zwecke aus und trittst in Derogwanien bei deinem Volk als der mächtige alte Zauberer auf, der von allen verehrt und gefürchtet wird."
    Das Männchen schwieg, aber sein Schweigen war beredter als alle Worte.
    „Wie kannst du so sicher sein?" fragte Zeno.
    „Es sind logische Zusammenhänge", erklärte Gayt-Coor.
    „Dieser Zwerg stammt von einer Welt irgendwo oder irgendwann in Catron. Deshalb verstand er auch unsere Sprache so schnell. Die Sprache der Pehrtus

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