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0647 - Hexenzauber

0647 - Hexenzauber

Titel: 0647 - Hexenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Satz, der eine magische Kraft beinhaltete.
    Und es passierte etwas.
    Das »Eis« zerplatzte. Es war nichts zu hören, bis auf ein leises Zischen, und einen Augenblick später stöhnten Suko und ich zugleich, auf, denn wir konnten wieder normal Luft holen.
    Meinen Freund hatte es stärker erwischt. Er kippte weiter nach vorn, die Gurte aber hielten ihn. Er starrte durch die Scheibe, seine Lippen bewegten sich, dann flüsterte er: »John, das war der Teufel!«
    Er öffnete die Tür, schnallte sich los und trat in die Schwüle, wo er stehen blieb, die Hände auf das Dach des Rovers gelegt.
    Er hatte unter den Folgen zu leiden, während ich mich schneller erholte.
    Im Wagen wollte ich nicht bleiben. Steifbeinig verließ ich den Rover und schaute Suko über das Dach hinweg an. Hinter ihm standen die Pappeln in einer langen Reihe, als wäre nichts geschehen.
    Vom Fluss her hörten wir das Tuten eines Schiffes. Das Wasser rauschte, und nach wie vor sangen die Vögel, denn sie freuten sich über das warme Wetter.
    Das Grinsen meines Freundes fiel etwas verzerrt aus, als er mich ansprach. »Da wären wir beinahe im heißesten Sommer zu Eisklumpen erstarrt. John, hier hat jemand etwas gegen uns, kann ich dir sagen. Das ist nicht normal.«
    »Was ist bei uns schon normal?«
    »Richtig, überhaupt nichts. Diesmal haben uns die Schatten der beiden erwischt.«
    »Van Akkeren und Hoffmann?«
    »Wer sonst?«
    »Da bin ich mir nicht sicher. Ich denke eher an dieses Gebiet, das wir besuchen wollen. Dort muss jemand hocken, ein Magier, ein Dämon oder wer immer, der mit aller Kraft unsere Ankunft vereiteln will.«
    »Kann er das denn?«
    Ich hob die Schultern. »Es ist ein Risiko, Suko, aber wir gehen es ein und verlassen uns dabei auf mein Kreuz. Ich hoffe, dass es uns und auch die anderen Passagiere entsprechend schützt.«
    »Die Fähre wäre sicherer.« Suko bewegte seine ausgestreckte Hand. »In gewisser Hinsicht.«
    »Ja, das stimmt.«
    Er schlug auf das Wagendach. »Egal, John, wie wir es anfangen. Es muss weitergehen.« Er stieg in den Wagen.
    Ich folgte ihm langsamer. Als ich den Zündschlüssel drehte, sprang der Motor an.
    Der Spuk war vorbei!
    Vorläufig wenigstens…
    ***
    Das kleine Heidehotel lag in einer wunderschönen Umgebung. Südlich von Lüneburg, der großen Heidestadt, und auch abseits der nächsten Ortschaften, sodass der Gast, der einen Urlaub oder ein Wochenende verbrachte, hier garantiert Ruhe fand.
    Wer hierher kam, für den hatte sich die Mühe der Fahrerei auf sehr schmalen Straßen gelohnt und der konnte die Hektik, den Stress und auch den Lärm der Großstädte hinter sich lassen, um sich an diesem kleinen Flecken zu erholen.
    Ein kleines Paradies im Schatten der Steine!
    Die Menhire hatten schon seit Ewigkeiten in der Lüneburger Heide gestanden, nur hatte sich früher niemand um die Steine gekümmert. Erst in den letzten Jahren und mit dem Aufkommen einer gewissen Strömung und Bewegung waren sie wieder in das Interesse einiger Leute gerückt und schon zu einem regelrechten Wallfahrtsort geworden. Wovon der kleine Gasthof profitierte, was die Übernachtungen anging. Zu viel des Guten war aber auch nichts, meinten die Besitzer, das Ehepaar Petersen, denn ihnen waren die Stammgäste aus Hamburg weggeblieben, wenn das andere Völkchen die Zimmer belagerte oder nahe des Hotels campierte und voller Bangen zwischen den Steinen auf den ersten Strahl der Sonne wartete.
    Die Menschen waren harmlos, sie taten keinem etwas, sie gingen eben nur ihrer Weltanschauung nach und fühlten sich von den großen Religionen im Stich gelassen.
    Vor über einem Jahr war die alte Kultstätte mit den Menhiren entdeckt worden, aber die unheimlichen Vorfälle hatten sich erst seit zwei Wochen ereignet.
    Denn es waren Menschen verschwunden!
    Drei junge Männer. Einer aus Hamburg, zwei aus den Nachbargemeinden. Gefunden hatte man sie nicht, aber sie waren von Zeugen gesehen worden. Noch am Beginn der Nacht, bevor sie verschwanden.
    Da keine Leichen gefunden worden waren, galten die drei Männer als vermisst, und so war auch keine Mordkommission eingeschaltet worden. Dem Landrat des Kreises waren die Vorfälle zwar unangenehm, aber er hatte nichts machen können. Die Tatsache sprach für sich. Verstärkung konnte er nicht anfordern.
    Er musste sich auf den Hauptwachtmeister Strenger verlassen, der seine Aufgabe sehr ernst nahm und immer wieder seine Runden fuhr, wobei er in bestimmten Pensionen, Gasthöfen und Hotels nachfragte.

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