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0647 - Hexenzauber

0647 - Hexenzauber

Titel: 0647 - Hexenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommen sie denn her?«
    »Von überall. Aus allen Teilen Deutschlands.«
    »Und das da draußen sind ihre Autos?«
    »Ja.« Petersen spülte seinen Ärger mit Bier herunter. »Bis auf diesen BMW.«
    Heinz Strenger nahm jeden Faden auf. Er suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, sich profilieren zu können, um den Fall aufzuklären. »Das sind zwei Engländer. Das heißt, der eine ist Chinese, aber die Leute kommen aus London.«
    Strengers Blick wurde streng und machte seinem Namen damit Ehre. »Ich will ja nicht meckern, Jens, aber haben die sich hier in der Heide verlaufen?«
    »Sie kamen sogar freiwillig.«
    »Und du hast keinen Verdacht geschöpft?«
    Petersen beugte sich vor. »Hör zu, Heinz. Die jungen Männer waren schon vermisst, bevor meine Gäste hier eintrafen.« Seine Stimme wurde zum Zischen. »Ich lasse mir hier nichts einreden. Nicht von dir, nicht von meiner Frau, von niemanden.«
    Mit beiden Hände wehrte der Hauptwachtmeister ab. »Man darf doch wohl Fragen stellen.«
    »Aber nicht so blöde. Was soll das überhaupt? Glaubst du vielleicht, dass die bei mir wohnenden Frauen die Vermissten umgebracht haben könnten? Glaubst du das?«
    Strenger hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich habe Druck von oben, das ist alles. Wenn du ehrlich bist, dann musst zu zugeben, dass es schon komisch ist, so wie die sich benehmen.«
    »Kann sein.«
    »Deshalb meine Fragen…«
    Der Wirt gehörte zu den liberalen Menschen. »Ich will dir mal was sagen, Heinz. Die Leute in und um Köln haben einen wunderbaren Spruch, der heißt: Jeder Jeck ist anders. Damit haben sie voll und ganz Recht. Meiner Ansicht nach kann jeder so leben, wie er es für richtig hält. Hauptsache, er bewegt sich im Rahmen der Gesetze. Das ist es.«
    »Stimmt, Jens, stimmt alles.«
    Petersen lachte. Er breitete die Arme aus. »Weshalb regst du dich dann auf?«
    »Tue ich das?«
    »Klar.«
    »Nein, ich bin Polizist. Und ich befinde mich in einer beschissenen Lage. Aus Hamburg bekomme ich ebenfalls Druck, nicht nur aus Lüneburg. Es passt den Leuten nicht, dass wir von den drei Personen noch keine Spur gefunden haben. Wenn es einer gewesen wäre, aber drei, das haut rein! Damit können die Zeitungen ihr Sommerloch füllen.« Er winkte ab. »Wenn du drinsteckst, Jens, ist alles anders. Da kann man dir schon eine kleine Hölle bescheren.«
    Petersen schnaubte zurück. »Klar, Heinz, klar. Ich weiß es. Ich kann dich auch verstehen. Wir alle hier machen uns Sorgen. Rede mal mit den Leuten aus den Dörfern über dieses Thema. Da bekommst du direkt Angst.«
    Strenger nickte. »Eines sage ich dir: Wenn noch ein paar Männer verschwinden, ist der Teufel los. Dann wird man auch deine komischen Gäste unter die Lupe nehmen.«
    »Welche meinst du denn?«, grinste der Wirt.
    »Alle, auch die Weiber.«
    »Die haben für eine Woche gebucht. Drei Tage müssen sie noch bleiben.«
    Strenger sprach sehr ernst. »Wirf nur die Anmeldungen nicht weg, Jens! Kann sein, dass wir sie noch verhören müssen, auch wenn sie nicht mehr hier wohnen.«
    »Wird gemacht.«
    »Dann ist ja alles paletti.« Der Hauptwachtmeister umfasste mit beiden Händen den Krug und leerte ihn. »Was muss ich zahlen?«
    »Geht auf Kosten des Hauses.«
    »Danke.« Strenger griff nach seiner Jacke, zog sie aber nicht über. Er hängte sie über den Arm. Aus der rechten Tasche schaute der viereckige Kopf eines Sprechfunkgerätes hervor, deshalb war die Jacke an dieser Seite schwerer.
    Jens Petersen brachte den Hauptwachtmeister noch bis zur Tür. Als sie in die Hitze traten und den grellen Sonnenball am Himmel entdeckten, fing der Polizist an zu fluchen, denn er dachte an seine Fahrt durch dieses Wetter.
    Sie hörten auch die Stimmen der Frauen, die den rückwärtigen Weg durch den Garten genommen hatten und nun einkehren wollten.
    Strenger zählte sie nicht. Es waren über zehn. Er sah allerdings auch zwei junge Männer.
    Sein Fall waren sie alle nicht. Allein das Aussehen störte ihn. Strenger gehörte zu den sehr konservativen Menschen. Vorurteile hatte er gegenüber allen, die nicht der Norm entsprachen. Das bezog sich auf das Aussehen ebenso wie auf die Kleidung, die bei den Frauen aus dem Rahmen fiel, denn zumeist trugen sie lange Gewänder aus Naturstoffen.
    »Da sehen manche aus wie Säcke«, murmelte der Polizist. Er trat zur Seite und ging zu seinem Rad.
    Die Gruppe beachtete ihn nicht, was ihn zusätzlich ärgerte. Sie sprachen von der Natur und der Kraft der Sonne, die an diesem

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