0647 - Intrigen auf Payntec
gelandet war oder zur Landung ansetzte.
Als er das Gerät einschaltete, erschien auf dem Bildschirm das Gesicht Heltamoschs.
„Das Kurierschiff landet soeben, Perry", teilte der Raytscha mit.
„Danke", erwiderte Perry. „Stellen Sie eine Eskorte für mich bereit, die mich zum Schiff begleitet. Meine Rolle als Eroberer von Naupaum verpflichtet mich zu einem eindrucksvollen Auftritt."
„Ich werde für eine eindrucksvolle Eskorte sorgen", versprach der Raytscha.
Perry Rhodan schaltete die Bordsprechanlage wieder ab und wählte aus seinem Wandschrank einen Prunk-Kampfanzug, den Heltamosch ihm zur Verfügung gestellt hatte. Er hatte ihn noch nie getragen, aber diesmal hielt er es für angebracht, ihn zu benutzen.
Der Anzug war im Grunde genommen ein normaler Kampfanzug, aber er glitzerte vor barbarischer Pracht. Die Schultern waren mit kostbaren Edelsteinen besetzt, die Ärmel trugen bunte Symbolreliefs und die Brust war mit einem großen roten, flammenspeienden Drachen geschmückt.
Als Rhodan umgekleidet war, betrachtete er sich ironisch im Feldspiegel.
„So also sieht der gnadenlose Eroberer einer Galaxis aus", sagte er spöttisch zu sich selbst. „Dabei würde kein Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, eine derart hoffnungslos übervölkerte Galaxis wie Naupaum erobern wollen. Er lüde sich nur Probleme auf den Hals."
Er verließ die Kabine und ging zur Kommandozentrale. Auf einem Sektor des Rundsichtschirms war das Kurierraumschiff zu sehen, das soeben im Hintergrund des Raumhafens niederging.
Es handelte sich um ein sehr großes eiförmiges Raumschiff, das den raytanischen Schiffen verblüffend glich und nicht viel kleiner als die NAPOSCH sein konnte.
„Für ein Kurierschiff ist es sehr groß", meinte Heltamosch, der auf den Großadministrator gewartet hatte.
Rhodan zuckte die Schultern.
„Was spielt das schon für eine Rolle! Haben Sie etwas von Zeno gehört?"
„Nein"; antwortete der Raytscha zögernd.
„Wirklich nicht?" erkundigte sich Perry, dem das Zögern des Herrschers nicht entgangen war. „Oder wollen Sie nur vermeiden, daß ich vor der Unterredung mit dem Robot abgelenkt werde?"
„Nein, Rhodan, ich habe tatsächlich nichts von ihm gehört", versicherte Heltamosch.
Es klang aufrichtig, deshalb bohrte Perry nicht weiter. Er sah, daß Torytrae nicht da war.
„Wollte Torytrae -die Ereignisse nicht von hier aus verfolgen?"
erkundigte er sich.
„Er kommt bald wieder zurück", antwortete der Raytscha.
„Torytrae wollte nur kurz das beschädigte positronische Aussteuerungsgerät inspizieren."
Der Terraner atmete auf.
Vielleicht hatte sich der Yuloc doch entschlossen, Doynschto zu unterstützen, nachdem feststand, daß das Ceynach-Gehirn aus der fernen Milchstraße das größte Problem bei der Besiedlung Catrons lösen würde.
„Gut!" erwiderte er. „Wo wartet die Eskorte des Eroberers?"
„Ich bringe Sie hin Rhodan", antwortete Heltamosch.
Die Eskorte bestand aus vierzig Männern in schwarzen Kampfanzügen und erwartete den Großadministrator in einem Gleiterhangar.
„Es sind alles ausgesuchte VASGA-Leute", flüsterte der Raytscha dem Terraner zu. „Hervorragende Kämpfer, auf die Sie sich in jeder Lage verlassen können."
Perry lächelte.
„Danke, Heltamosch. Aber ich hoffe, sie brauchen nicht' zu kämpfen. Mir genügt es, wenn sie repräsentieren, und das können sie wahrhaftig." Während er in den vordersten Gleiter, ein auf Hochglanz poliertes Luxusfahrzeug des Raytschas, stieg, wunderte er sich ein wenig darüber, daß Gayt-Coor sich nicht sehen ließ. Er hatte gedacht, der Echsenabkömmling, mit dem ihn eine echte Freundschaft verband, würde ihn begleiten wollen.
Doch seine Gedanken beschäftigten sich gleich darauf mit der unmittelbar bevorstehenden Aufgabe, und er vergaß Gayt-Coor.
Hinter seinem Gleiter stiegen die vierzig Mann des VASGA-Kommandos in ihre Gleiter, dann öffnete sich das Hangartor.
Der Spitzengleiter mit Rhodan brauste hinaus, dicht gefolgt von den Begleitfahrzeugen, die bald noch dichter aufschlossen und einen Halbkreis um Rhodans Fahrzeug bildeten.
In zehn Minuten war das Kurierraumschiff erreicht.
Perry sah, daß es tatsächlich beinahe so groß war wie Heltamoschs Flaggschiff. Die Außenhülle bestand aus einem stumpfgrauen Material und trug die rillenförmigen Narben zahlloser Begegnungen mit kosmischen Partikeln. Aus den geöffneten Geschützluken drohten die Mündungen der schweren Strahlgeschütze.
Die Gleiter senkten
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