0648 - Der Kampf mit dem Yuloc
Heltamosch sich um.
„Nun, wer hat recht? Er wollte sein Wort erneut brechen."
Rhodan schüttelte voller Zweifel den Kopf.
„Ich kann es nicht glauben, Heltamosch. Vielleicht war es nur ein Fehler in seinen Berechnungen."
„Unmöglich, die Computer machen keine Fehler,"
„Und wenn man sie mit falschen Daten füttert?"
„Wie soll er entscheiden, was falsch und richtig ist, wenn es nur um den Kurs geht? Jedenfalls wollte Torytrae zum zweiten Planeten flüchten. Er weiß mehr als wir über die Vergangenheit, schließlich wußte er ja auch, was mit dem Asteroiden los war"
„Nehmen Sie Funkkontakt zu ihm auf", bat Rhodan. „Ich will mich selbst überzeugen."
Zuerst kam keine Antwort, dann meldete sich der Tuuhrt.
„Ich kann mir schon denken, was Sie fragen wollen", sagte er, ehe Rhodan das Mikrophon übernahm. „Aber Sie irren sich, wenn Sie annehmen, ich wollte fliehen. Die Kursänderung erfolgte automatisch. Sie wurde mir aufgezwungen, blieb aber nur wenige Sekunden wirksam. Dann ging das Beiboot wieder auf den ursprünglich programmierten Kurs. Ich habe keine Erklärung."
„Aber ich", erwiderte Rhodan. „Tun Sie jetzt nichts und warten Sie ab. Das Zentralgehirn hat die Kontrolle übernommen und wird das Schiff landen. Machen Sie sich auf einen Empfang durch ein Roboterkommando gefaßt und versuchen Sie keine Gegenwehr, das würde Ihre Lage nur verschlimmern. Wir werden bald bei Ihnen sein. Können Sie Ihre Geschwindigkeit verringern?"
„Auch das ist nun unmöglich. Ich könnte genausogut in einer ferngesteuerten Sonde ohne Instrumente sitzen.
Aber ich gebe Ihnen mein Wort, daß der Kurswechsel nicht von meiner Seite aus..."
„Ich glaube Ihnen, Torytrae", unterbrach ihn Rhodan. „Bleiben Sie in Kontakt mit mir."
Gayt-Coor knurrte von seinem Sessel her: „Dieser Rhodan ist verrückt! Er vertraut einem Verräter, obwohl er schon mehrmals enttäuscht wurde. Wenn es nach mir ginge..."
„Das tut es aber nicht, mein Freund." Rhodan schüttelte den Kopf. „Ich bin sicher, diesmal hat das Zentralgehirn mitgespielt.
Es ist seine ursprüngliche Aufgabe, jeden Yuloc zu töten.
Wir haben es nicht geschafft, diesen Teil seiner Programmierung zu desaktivieren. Sie gilt also noch. Im Zweikampf mit uns muß das Gehirn zweifellos zu dem Schluß gekommen sein, daß nur eine Täuschung eine Erfüllung des Auftrages möglich macht. Bezähme dich, Gayt-Coor. Wie kann man nur eines schmerzhaften Beines wegen so rachsüchtig sein?"
„Es war ja mein Schienbein!" verteidigte sich der Petraczer.
Der Kreuzer erhöhte die Geschwindigkeit weiter, aber Heltamosch wagte keine Kurztransition mehr. Dazu war das Ziel zu nah. Rhodan überwachte die Orter und ließ Torytrae nicht aus den Augen. Gayt-Coor hockte unbequem in seinem Sessel und machte einen unzufriedenen Eindruck.
Dann landete Torytrae. Der Kreuzer war noch zwanzig Flugminuten von Payntec entfernt. Über Funk gab der Tuuhrt bekannt: „Ich werde jetzt die Luke öffnen, dann bricht der Funkkontakt wahrscheinlich ab. Mit meinem Anzuggerät stimmt etwas nicht.
Auch den Schutzschirm kann ich nicht mehr einschalten. Aber ich habe notfalls immer noch meinen Strahler. Kommen Sie bald, ich befürchte eine Falle des Zentralgehirns."
„Wir sind in fünfzehn Minuten da. Wo sind Sie gelandet?"
„Gelandet worden, meinen Sie wohl! Beim Haupteinstieg."
Damit brach der Kontakt urplötzlich ab.
Heltamosch warf Rhodan einen fragenden Blick zu.
„Vielleicht haben Sie doch recht", sagte er.
Rhodan nickte.
„Nehmen Sie Kontakt mit dem Gehirn auf. Vielleicht erfahren wir früh genug, was es plant. Wir müssen verhindern, daß es gegen unsere Anordnungen handelt."
Aber das Gehirn gab keine Antwort. Der Bildschirm blieb dunkel.
„Es wird damit beschäftigt sein, den Gefangenen in Sicherheit zu bringen", vermutete Gayt-Coor.
„Sicherheit?" dehnte Rhodan mißtrauisch. „Wer weiß, was es darunter versteht. In Umwandlung eines uralten Sprichwortes könnte das auch bedeuten: nur ein toter Yuloc ist ein guter Yuloc."
„Darauf wurde das Gehirn einst programmiert."
„Das ist es ja eben!"
Heltamosch leitete das Landemanöver ein, nachdem die Geschwindigkeit entsprechend reduziert worden war.
Die Plattform vor dem Haupteingang war leer. Unten beim offiziellen Landeplatz standen die gewohnten Wachroboter.
Der Kreuzer landete zwischen den Gleitern und Beibooten.
Rhodan stieg als erster aus und wartete auf seine beiden Begleiter. Dann stiegen sie gemeinsam die
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