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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Wasser.
In der Rinne lag eine tote Ratte, an der sich eine ausgehungerte Katze gütlich
tat.
    Hier hatte sich niemand versteckt.
    Aber Larry konnte sich nicht in Luft aufgelöst haben!
    Die Kellertür war abgeschlossen.
    Ebenso die Haustür. Morna klopfte mit dem Türklopfer
mehrmals fest.
    »Ja?« fragte eine ferne, schläfrige Stimme. Dann wurde
oben ein kleines Fenster geöffnet. Ein Kopf wurde herausgestreckt.
    Er gehörte zu einem Mann, der eine Halbglatze hatte und
einen dicken, bürstenähnlichen Lippenbart. Der Mann rülpste.
    »Ich glaube Sie haben sich in der Tür geirrt, Señorita!
Hier ist der Club de Sombrero!«
    »Hier ist eben ein Mann 'reingegangen«, behauptete die
Schwedin.
    »Ein Mann? Ihr Mann? Ist er Ihnen davongelaufen? Dios
mio! Einer so schönen Frau? Warten Sie, ich kümmere mich um Sie!« Das Fenster
blieb geöffnet, und Morna hörte ihn herumhantieren. Dann polterten schwere
Schritte auf der Treppe. Eine Minute später stand die Tür offen.
    Ein Mann stand vor Morna Ulbrandson. Er war groß und
schlank. Ein Mann, zu dem eigentlich die Halbglatze nicht so recht paßte. Er
trug einen baumwollenen Morgenmantel, den er sich schnell übergeworfen hatte,
und es sah ganz so aus, als wäre der Mexikaner gerade aus dem Bett gekommen.
    Morna erwähnte noch mal, daß ihr Mann nur in diesem Haus
Unterschlupf gefunden haben könnte.
    »Aber Señora, das ist nicht möglich!« rief der Mexikaner
und hob theatralisch die Arme. Es war etwas im Blick dieser kalten, glitzernden
Augen, was ihr sofort unangenehm auffiel. »Die Tür war abgeschlossen. Und wir
haben keine Gäste.«
    Die Zweifel in Mornas Blick wichen nicht.
    »Bitte, wenn Sie mir nicht glauben. Sehen Sie sich selbst
um«, fuhr er fort und trat zur Seite.
    Morna ging in den düsteren Korridor. Vor ihr befand sich
eine Tür. Von hier aus gelangte man in einen Raum, der als eine Art Lager
diente. Der dunkle Flur führte an der Bühne vorbei, auf der die Künstler
auftraten.
    Alles leer. Düster. Es roch nach abgestandenem, kalten
Rauch.
    Von hier aus konnte man den Gastraum betreten oder über
die schmalen Stiegen in die obere Etage gelangen.
    Morna bekam das eigentümliche Gefühl nicht los, daß man
mit ihr spielte. Sie tat so, als merke sie nichts.
    »Kann ich den Gastraum sehen?« fragte sie.
    »Si, claro, Señora!« Der Mexikaner ging ihr voraus. »Sie
können das ganze Haus auf den Kopf stellen. Aber hier ist niemand außer den
Künstlern, die abends auftreten, und außer mir. Mir gehört der Club de
Sombrero. Mein Name ist Antonio de Avilar.« Er machte eine galante Verbeugung.
    »Zu den Künstlern, die hier auftreten, gehört auch
Señorita Ondella Marichi?« fragte Morna beiläufig.
    »Ah, si, si! Man merkt, Sie haben Kunstverstand!« Er
freute sich. »Der Name von Ondella Marichi ist sehr bekannt.«
    »Ich war gestern abend hier. Leider trat Señorita Marichi
nicht auf.«
    »O ja, das kommt schon mal vor. Aber dafür ist sie heute
abend da. Wenn Sie Ondella Marichis Auftritt erleben wollen, sind Sie herzlich
eingeladen. Sie kann mehrere bekannte Persönlichkeiten in Art, Bewegung und
Stimme parodieren.«
    »Sie wohnt hier im Haus?« stellte Morna sich dumm,
während sie sich in dem düsteren Gastraum umsah. Die Stühle waren umgedreht auf
die groben, schartigen Holztische gestülpt.
    »Nein! Sie nicht. Ondella Marichi kann sich ein Hotel wie
das Teotihuacan leisten.«
    »Ah, ich hätte gewettet, sie ist hier. Man hat mir
erzählt, daß mein Mann sie öfter gesprochen hätte.«
    »Hola, Señora!« Antonio de Avilar pfiff durch die Zähne.
    »Jetzt merke ich, woher der Wind weht! Sie glauben, Ihr
Mann sei hierhergekommen, um … dios mio! … um Ondella Marichi zu treffen?«
    »Vielleicht.« Morna zuckte die Achseln. In dem düsteren
Gastraum wies nichts darauf hin, daß sich iemand hier versteckt hielt, und
Morna wußte sehr genau, welche Ecken und Stellen dafür in Frage gekommen wären!
    »Darf ich mir auch die oberen Räume noch ansehen?« fragte
sie, nachdem sie einen Blick in die verräucherte Küche und zwei dämmrige
Kammern geworfen hatte.
    »Aber selbstverständlich, Señora«, erklärte Antonio de
Avilar sich sofort bereit dazu. »Allerdings wird dies nur unter anderen
Bedingungen der Fall sein. Ich möchte nicht, daß Sie meine Freunde wecken, die
um diese Zeit noch schlafen. Es könnte leicht möglich sein, daß sie zu laut in
ein Zimmer treten. Und das mögen die nicht.«
    Im gleichen Augenblick spürte Morna auch schon die

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