Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
für richtig und gut.«
    »Danke Sir!«
    Die Verbindung wurde abgebrochen, nachdem das wichtigste
gesagt war.
    Morna beeilte sich mit dem Anziehen. Sie stand in der
Mitte des Zimmers und knöpfte ihr Kleid zu. Ihr Blick ging zum Fenster. Sie
konnte auch von hier aus noch in den Park sehen.
    Ein Mann lief den Parkweg entlang.
    Morna mußte zweimal hinsehen. Sie rannte zum Fenster und
riß es blitzschnell auf.
    »Larry!« rief sie.
    Der Mann zögerte kurz, als wolle er sich umdrehen. Aber
er ging weiter und verschwand seitlich um das Haus, wo Mornas Blicke ihn nicht
mehr erreichen konnten.
    Larry im Park des Teotihuacan?
    Eine Sekunde war sie wie gelähmt. Die Haltung, die
Bewegung, die Haarfrisur und die Kleidung …
    Da strömte das Blut wie flüssiges Blei durch ihre Adern,
und ein Schauer lief über ihren Rücken.
    Die Schwedin riß die Tür zum angrenzenden Zimmer auf,
eilte auf den Kleiderschrank zu und öffnete ihn blitzschnell.
    Ihre Blicke irrten über Larry Brents Garderobe.
    Morna hatte ein gutes Gedächtnis. Sie erinnerte sich
genau daran, daß eine graue Hose und das marineblaue Hemd sich gestern noch im
Schrank befunden hatten. Nun aber waren sie weg! Larry hatte Hemd und Hose
getragen! Eben! Drunten im Park. Das bedeutete, daß er während der letzten 48
Stunden hier in seinem Zimmer gewesen sein mußte!
    Morna Ulbrandson rannte aus dem Raum, ließ die Tür offen
stehen, wartete nicht auf den Lift, sondern stürzte die Treppen hinunter und
eilte aus dem Hotel, daß der Portier ihr mit verwunderten Blicken nachstarrte.
    Morna erreichte die Hausecke, wo der Weg zum Parkeingang
und Straße sich schnitten.
    Sie hatte Larry Brent gesehen! Sie konnnte es nicht
fassen!
    Die Schwedin wollte in den Park laufen zum Weg vor, auf
dem Brent notgedrungenerweise hätte weitergehen müssen — da bemerkte sie auf
der anderen Straßenseite eine Gestalt, die genau das gleiche trug wie der Mann,
den sie eben im Park gesehen hatte.
    Larry war dort drüben! Er entfernte sich von der Ampel.
    »Larry! So bleib' doch stehen! Hallo, Larry!« Morna
Ulbrandson kam sich vor wie im Fieber.
    Sie rannte über die Straße, obwohl die Ampel Rot zeigte.
    Ein Autofahrer mußte ziemlich hart auf die Bremsen
treten, um die Schwedin nicht zu überfahren. Er kurbelte sein Fenster
    'runter, tobte und schimpfte. Morna aber rannte weiter.
    Irgend etwas stimmte mit Larry nicht. Er lief ebenfalls
schneller, so daß sie ihn nicht einholen konnte.
    War Larry krank? Hatte er — das Gedächtnis verloren?
Irrte er in der Nähe seines Hotels umher, ohne sich wirklich erinnern zu
können, warum und weshalb er eigentlich in Mexico City war?
    Morna rannte schneller. Das blonde Haar wehte wie eine
Fahne an ihrem Kopf.
    Larry Brent rannte schneller. Einige Passanten blieben
stehen und schüttelten die Köpfe. Das seltsame Nachlaufspiel zweier Erwachsener
mutete sie merkwürdig an.
    Morna kam dem Verfolgten nicht näher.
    Es ging durch die nächste Straße. Immer wieder rief die
Schwedin den Amerikaner an, stehen zu bleiben. Larry hörte sie, aber er blieb
nicht stehen. Warum verhielt er sich nur so merkwürdig?
    Während sie lief, arbeiteten ihre Gedanken wie eine
Maschine. Alles ergab überhaupt keinen Sinn. Das Ganze mutete eher an wie ein
Traum, wie ein schlechter Scherz, den Larry mit ihr trieb.
    Aber Morna war hellwach. Sie hatte die Aufgabe X-RAY-3
    zu finden. Und wie ein Gespenst tauchte er im Park des
Teotihuacan auf, als hätte er nur darauf gewartet, sich zu zeigen.
    Diese Tatsache entging ihr nicht und mahnte sie zur
Vorsicht.
    Larry — vielleicht unter der Einwirkung einer Droge — als
Lockvogel?
    Larry Brent rannte um die nächste Straßenecke. Eine
kleine Gasse, eng zusammenstehende Häuser. Er überquerte die Gasse und rannte durch
einen Torbogen. Es war der Nebeneingang zum Club de Sombrero.
    Außer Atem erreichte auch Morna den Hof.
    Sie war hier hinten wie von der Welt abgeschnitten, und
die hohen Mauern schluckten die Verkehrsgeräusche.
    Der Hof war leer.
    Die Tür zum Club war geschlossen. Schwarz und matt
starrte das Rechteck Morna an, und die ganze Szene kam ihr mit einem Mal
gespenstisch und beklemmend vor.
    Larry Brent war hierher geflohen. Sie hatte jede Aktion
genau verfolgt.
    Und das schien Absicht gewesen zu sein.
    Aufmerksam sah Morna Ulbrandson sich um. Sie näherte sich
dem Schuppen. Hier hinten standen Schachteln, Kartons und Kisten mit leeren
Flaschen. Neben einer gekalkten Mauer floß träge in einer Rinne trübes

Weitere Kostenlose Bücher