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0650 - Der Bund der Sieben

Titel: 0650 - Der Bund der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab es eine Schule für Extraterrestrier.
    Die „Lehrkräfte" bestanden in erster Linie aus Translatoren und Positroniken, denn das war die einzige Möglichkeit, eine Unzahl verschiedenartiger Fremder zu unterrichten. Die Schule wurde von zwei erfahrenen Galakto-Psychologen und ein paar Helfern geleitet.
    „Ich wünschte, du könntest mein Lehrer sein, Ton!" sagte Calloberian traurig.
    „Dazu fehlen mir Erfahrung und Wissen", erwiderte Chinnel.
    „Du sollst lernen, selbständig handeln zu können - auch auf einer für dich fremden Welt wie die Erde.
    Außerdem brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
    In der Schule wird man dich freundlich behandeln.
    Der Lernprozeß wird dir wie ein Spiel vorkommen."
    „Ich habe ein bißchen angst vor der psychologischen Arbeit", gestand der Xisrape. „Manchmal kommt es mir vor, als sollte aus mir nun ein Terrer gemacht werden."
    „Traust du das unseren Galakto-Psychologen wirklich zu?"
    „Nein" Die Antwort klang zögernd. Calloberian besaß keine sehr laute Stimme. Durch die ständigen pulsierenden Bewegungen der Sprechblase hörte sie sich an wie das Geräusch kochenden Wassers. Als er den Xisrapen bei sich aufgenommen hatte, war es Chinnels größtes Problem gewesen, Calloberian begreiflich zu machen, daß zwischen den einzelnen Worten eine Pause eingelegt werden mußte. Calloberian hatte zunächst alles mühsam Erlernte einfach hervorgesprudelt, so daß es kaum einen Sinn ergeben hatte.
    Das war jetzt anders. Bis auf die Schwierigkeiten, die durch anatomische Unterschiede bedingt waren, klappte die Verständigung zwischen Calloberian und der Familie Chinnel ausgezeichnet.
    „Du weißt, daß du uns in keiner Weise zur Last fällst", fuhr Anton fort. „Aber es wäre deinem Selbstbewußtsein abträglich, wenn du nicht lernen würdest, eigene Entscheidungen zu treffen und entsprechend zu handeln. Du sollst völlig unabhängig werden. Dazu mußt du viel lernen."
    „Das begreife ich!" sagte Calloberian. Er drehte sich behutsam um die eigene Achse. Die äußeren, hauchdünnen Hautlappen richteten sich dabei schräg vom Körper ab. „Sicher wird es sehr terresst se!"
    „Interessant!" Ab und zu verfiel Anton noch in den Fehler, die unvermeidlichen Wortvergewaltigungen des Xisrapen verbessern zu wollen. „Es ist auch wichtig, daß du mit anderen Extraterrestriern zusammenkommst. Das wird den Druck deiner Einsamkeit mildern, die sich früher oder später einstellen muß.
    Dabei kommt es vor allem darauf an, daß du mit den anderen Xisrapen an der Schule öfter zusammen bist."
    „Ich habe mich dieses Haus gewöhnt", meinte Calloberian. „Es ist so, daß ich mir nicht vorstellen kann, es für längere Zeit zu verlassen."
    „Sargia, Meckton und ich werden dich auch sehr vermissen", gab Chinnel zu. „Aber es ist schließlich keine Trennung auf Dauer.
    Wir sehen uns jedes Wochenende, abgesehen von den Ferien."
    „Ich weiß, was ihr alles für mich getan habt." Eines der vier Ärmchen erschien und berührte Chinnel sanft im Gesicht. „Dafür bin ich euch sehr dkbar."
    Als Calloberian durch das Dachfenster ins Innere des Hauses schweben wollte, erloschen plötzlich am Himmel die Sterne.
    Es war ein so abrupter, unerwarteter Vorgang, daß ihn weder Chinnel noch der Xisrape sofort wahrnahmen und begriffen.
    Spürbar wurde zunächst nur eine stimmungsmäßige Veränderung. Ein drohender Schatten fiel über das Land.
    Anton Chinnel hatte das Gefühl, als wollte ihm etwas die Luft abschnüren. Er duckte sich in der Dachkammer zusammen.
    Sein Herzschlag drohte auszusetzen.
    Calloberian gab ein wehklagendes Geräusch von sich.
    Als Chinnel den Kopf hob, sah er den dunklen Himmel. Es war, als hätte jemand einen riesigen schwarzen Vorhang vor die Sterne gezogen.
    „Die Sterne sind verschwunden!" stieß Chinnel entsetzt hervor.
    „Was hat das zu bedeuten?"
    „Ich sehe es!" bestätigte Calloberian. „Es macht mir Angst!"
    Er schwebte wieder ins Freie hinaus, um besser sehen zu können. Anton Chinnel kletterte ebenfalls hinaus. In den Häusern ringsum gingen jetzt die Lichter an. Auch Menschen, die bereits geschlafen hatten, schienen die Veränderung zu spüren und traten an die Fenster ihrer Wohnungen.
    Von der Straße klangen erschreckte Rufe an Chinnels Gehör.
    Die Gleiter des Nachtverkehrs verließen ihre Flugschneisen und steuerten den nächsten Landeplatz an.
    „Alle sehen es!" sagte Chinnel. „Es ist keine Halluzination."
    „Ob es Wolken sd?" fragte Calloberian.
    Chinnel

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