0650 - Der Bund der Sieben
gerecht zu werden", sagte er.
„Es würde mich interessieren, wie man mich in kürzester Zeit informieren will."
„Sie werden Filme sehen, Vorträge hören und Gespräche führen", verkündete Hepros-Amtor. „Bei Ihren Fähigkeiten dürfte es Ihnen nicht schwer fallen, sich schnell auf die neue Situation einzustellen."
Rhodan war erleichtert. Das hörte sich nicht danach an, als wollte man seine Psyche ändern. Doch er durfte den Laren nicht trauen. Niemand wußte genau, was sich hinter diesen freundlich lächelnden Gesichtern wirklich verbarg.
Peztet hatte seine eigenen Artgenossen als „gnadenlose Bestien" bezeichnet. Dafür mußte es einen Grund geben.
„Sie werden Hetossa kennen lernen", fuhr Hepros-Amtor fort.
„Bisher haben Sie nicht viel von dieser Welt gesehen. Es ist unser Wunsch, Sie mit den Lebensgewohnheiten der Laren vertraut zu machen."
„Wenn ich Sie richtig verstehe, werden die Laren unsere Verbindung zum Konzil der Sieben sein", sagte Rhodan.
Crompanor-Fangk nickte nachdrücklich.
„Die Laren haben die Verantwortung für Ihre Milchstraße übernommen. Das bedeutet, daß Sie in erster Linie mit uns zusammenarbeiten werden. Dabei wird Hotrenor-Taak Ihr Verbindungsmann sein."
„Ist der Verkünder der Hetosonen der Regierungschef der Laren?" wollte Atlan wissen.
„Er gehört zu den führenden Laren", lautete die Antwort.
„Sie können glücklich sein, daß er sich persönlich um Ihre Angelegenheiten kümmert. Hotrenor-Taak kat klare Vorstellungen von der Eingliederung Ihrer Galaxis."
„Diesen Eindruck habe ich allerdings auch", sagte Atlan trocken.
Hepros-Amtor wandte sich an Rhodan.
„Es besteht immer wieder der Eindruck, daß einige Ihrer Freunde nicht mit unseren Maßnahmen einverstanden sind!"
Diesmal war alle Freundlichkeit aus Hepros-Amtors Stimme gewichen.
„Es wird Ihre Aufgabe sein, sie von der Nützlichkeit unserer Abmachungen zu überzeugen."
„Ich weiß", sagte Rhodan.
Die Mundwinkel des Laren zuckten.
„Nötigenfalls werden wir uns um diese Angelegenheit kümmern!"
„Das sollten Sie unterlassen!" entgegnete Rhodan kühl.
„Ich kenne mich mit meinen Freunden besser aus und weiß genau, wie ich vorzugehen habe. Als Erster Hetran der Milchstraße kann ich erwarten, daß Sie sich nur dann in meine Angelegenheiten einmischen, wenn ich Sie dazu auffordere."
Zu seinem Erstaunen war keiner der beiden larischen Besucher über diesen barschen Ton verärgert.
Crompanor-Fangk drückte sogar eine gewisse Bewunderung aus, als er sagte: „Hotrenor-Taak hat recht: Sie sind der richtige Mann für diese schwere Aufgabe.
Er sagte uns schon, daß man Sie nicht reizen soll."
Rhodan winkte ab.
„Kommen wir zur Sache. Ich sehe ein, daß ich noch viel lernen muß. Andererseits kann ich mir vorstellen, daß es in meiner Heimatgalaxie unruhig zugeht."
Crompanor-Fangk grinste breit und zeigte dabei seine Zähne.
„Das stimmt", bestätigte er. „Die Nachrichten, die wir erhalten, sind eindeutig."
Rhodan hatte den Eindruck, daß Hepros-Amtor seinem Begleiter einen bösen Blick zuwarf. Offenbar hatte Crompanor-Fangk zuviel gesagt.
Wenn die Laren Nachrichten aus der Galaxis erhielten, besaßen sie dort Stationen und Verbindungsmänner.
Wahrscheinlich gab es sogar larische Spione auf der Erde.
Dieser Gedanke war niederschmetternd, aber Rhodan mußte sich mit den Gegebenheiten abfinden.
„Sie werden verstehen, daß ich unter diesen Umständen möglichst schnell zurückkehren möchte", sagte Rhodan. „Je länger wir warten, desto schwieriger wird es sein, die Situation wieder in den Griff zu bekommen."
Hepros-Amtor lachte überheblich.
„Für einen Ersten Hetran gibt es keine Schwierigkeiten!
Niemand in der Galaxis ist in der Lage, sich gegen unsere gemeinsamen Interessen zu stellen."
Zum Teufel mit dir! dachte Rhodan wütend. Die Arroganz des Laren reizte ihn, aber er mußte sich beherrschen. Er wußte, daß er als Erster Hetran austauschbar war. Die Laren würden nicht zögern, einen Akonen oder Anti für diese Position auszuwählen.
Dann wären die Terraner völlig von den Zentren des Geschehens abgeschnitten. Dazu durfte es nicht kommen.
Als Erster Hetran erhoffte sich Rhodan trotz allem einen gewissen Einfluß. Die Frage war nur, wie lange er sich in dieser Position halten konnte. Früher oder später würden die Laren erkennen, daß er ein Doppelspiel zu treiben versuchte.
Bevor es dazu kam, mußte er eine Möglichkeit gefunden haben, Gegenmaßnahmen zu
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