0650 - Der Bund der Sieben
ergreifen. Er konnte sich zwar noch nicht vorstellen, wie er vorgehen mußte, aber er war sicher, daß sich ein Weg finden ließ.
In der Anfangszeit des Solaren Imperiums hatte die Menschheit gegen überlegene Mächte bestanden.
Das Kräfteverhältnis zwischen Springern auf der einen und Terraner auf der anderen Seite war damals genauso unterschiedlich gewesen wie jetzt das zwischen den Laren und den Terranern.
Rhodan mußte wieder zur Politik der kleinen Schritte zurückkehren. Er mußte sich ähnlicher Tricks bedienen wie früher. Nur dann hatte die Menschheit gegen die Laren eine Chance.
Crompanor-Fangk und Hetros-Amtor verabschiedeten sich und kündigten an, daß man Perry Rhodan am nächsten Morgen abholen würde.
„Sie werden dann wieder mit Hotrenor-Taak zusammentreffen", sagte Hetros-Amtor.
Kaum waren die beiden Laren gegangen, als Gucky und Ras Tschubai im Quartier der Terraner materialisierten. Sie hatten einen müde aussehenden Laren bei sich.
„Ich stand in Gedankenverbindung mit Fellmer", verkündete Gucky. „Deshalb wußte ich, wann der Zeitpunkt für eine Rückkehr gekommen war."
Er machte eine Drehung in Richtung des Fremden.
„Dieser Mann heißt Roctin-Par! Wir haben ihn aus seiner Station gerettet. Er ist ein Widerstandskämpfer."
„Ist er das wirklich?" fragte Atlan mißtrauisch.
Roctin-Par lächelte.
„Ich kann nichts beweisen. Sie werden mir glauben müssen, dann haben Sie vielleicht eine Chance, dem Terror des Konzils zu entkommen."
„Wo ist Calloberian?" fragte Alaska Saedelaere dazwischen.
Gucky senkte den Kopf.
„Tot", erwiderte er. „Wir konnten sie nicht retten."
Rhodan und Atlan sahen sich betroffen an.
„Hoffentlich kümmern sich die Laren weiterhin so wenig um uns", sagte Icho Tolot. „Wenn sie merken, daß jemand von unserer Gruppe fehlt, werden sie unangenehme Fragen stellen."
„Ich glaube, dazu wird es nicht kommen", meinte Atlan.
„Die Laren sind in erster Linie an Perry interessiert. Uns lassen wie weitgehend in Ruhe. Sie werden nicht merken, was mit Calloberian geschehen ist. Sollten sie tatsächlich nach ihr fragen, werden wir uns herausreden. Wir behaupten einfach, daß sie weggegangen und nicht zurückgekommen ist."
„Ich halte das für eine gute Idee", pflichtete Roctin-Par bei.
„Die Laren werden annehmen, daß die Widerstandsorganisation für das Verschwinden Ihres Freundes verantwortlich ist. Ich glaube jedoch nicht, daß sie Nachforschungen betreiben werden. Sie sind ihrer Sache so sicher, daß sie sich kaum um Ihre Gruppe kümmern werden."
Für Rhodan war es erstaunlich, einen Laren in dieser Weise sprechen zu hören. Roctin-Par sprach von den Laren, als würde es sich um Fremde handeln. Dabei waren die Herrscher von Hetossa Angehörige seines eigenes Volkes.
„Ich danke Ihnen für die Hilfe", fuhr Roctin-Par fort.
„Im Augenblick kann ich mich nicht revanchieren, denn ich muß mich jetzt um meine Freunde kümmern, die alle in Gefahr sind."
„Sie wollen uns verlassen?" fragte Rhodan erstaunt. Er hatte schon darüber nachgedacht, auf welche Weise sie den Aufständischen am besten verstecken konnten. Nun kam es zu dieser überraschenden Wendung.
„Ich muß einige Dinge erledigen, die zum Schutz unserer Widerstandsorganisation nötig sind", erklärte Roctin-Par.
„Ich empfehle Ihnen, sich von den Laren nichts vormachen zu lassen. Das einzige Ziel des Konzils der Sieben ist die vollständige Unterwerfung Ihrer Heimatgalaxie."
Roctin-Par sprach voller Überzeugung.
„Ich werde mich wieder mit Ihnen in Verbindung setzen", versprach er dann. „Wenn man Sie nach den Ereignissen in den Bergen fragen sollte, müssen Sie alles abstreiten."
Er zog ein kleines Gerät aus der Tasche und druckte es zwischen den Fingern. Sofort entstand eine Energieblase, die den Laren umgab.
„Ich gehe jetzt!" sagte er.
„Haben Sie keine Furcht, daß man Sie entdecken und töten könnte?" fragte Lord Zwiebus.
„Doch", gab der Lare zurück. „Aber es gibt Dinge, die wichtiger sind als meine persönliche Sicherheit."
Er wandte sich dem Ausgang zu, offenbar fest entschlossen, die sich bietende Möglichkeit zur eigenen Rettung zu ignorieren.
„Welche Ziele hat Ihre Organisation eigentlich?" fragte Atlan hastig. „Wofür kämpfen Sie und Ihre Freunde?"
„Es gibt nichts, wofür wir im Augenblick kämpfen könnten, denn die Kräfteverhältnisse sind zu ungleich verteilt, als daß wir entscheidende Erfolge erzielen könnten. Fragen Sie deshalb
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