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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ausdünnung derselben führen. Alles würde so sein wie zuvor. Niemand konnte feststellen, daß etwas fehlte, denn effektiv fehlte nichts.
    Doch, etwas würde fehlen. Der Hölle als Gegner, und ansonsten dem Rest der Welt, vornehmlich jenem Teil, der von Menschen bewohnt wurde: Professor Zamorra.
    Aber Stygia weinte ihrem Todfeind keine Hexenträne nach.
    Mit seinem Tod konnte sie sehr gut leben.
    ***
    Und dann war Taran plötzlich da.
    Diesmal war es der echte.
    Er zeigte sich als ein sehr eigenartiges Mischwesen, als eine Art Zwitter. Er hatte sich auf Nicole und Zamorra zugleich konzentriert, da er ja wußte, daß sie beide zueinander gefunden hatten und sich am gleichen Ort befanden, und er wollte sicher sein und deshalb beide Ziele angehen, statt vielleicht von einem abgelenkt zu werden.
    So sah er aus wie eine Verschmelzung der beiden Menschen. Er hatte von beiden charakteristische Merkmale übernommen, die er jetzt natürlich abzulegen versuchte.
    »Ich habe versucht, einen Weg aus der Hölle zu finden«, sagte er. »Aber das hat leider nicht funktioniert. Ohne eure Hilfe komme ich hier nicht 'raus, und ohne meine Hilfe schafft ihr es nicht. Worauf warten wir also noch?«
    »Verdammt, den Spruch kenne ich doch!« entfuhr es Nicole, und sofort griff sie wieder zu der Stahlpeitsche. »Genau das hat das Double vorhin auch gesagt!«
    Und war daraufhin von Nicole geköpft worden…
    Zamorra griff ein. »Hilf uns, ein Weltentor zu öffnen«, verlangte er. »Bring uns von hier fort!«
    Der sich nur langsam verändernde Taran, der versuchte, das Aussehen seiner Originalgestalt wiederzuerlangen, seufzte. »Ein Weltentor. Kleiner sind die Ansprüche nicht?«
    »Mach, oder wir sterben alle zusammen! Und das verdammt bald!« keuchte Zamorra.
    Da begann Taran, seine Magie wirken zu lassen.
    ***
    Und sie tauchten im Château Montagne wieder auf.
    Zur richtigen Zeit - oder zur fast richtigen.
    Sie hatten ein paar Tage verloren. Oder auch ein paar Wochen oder Jahre gewonnen. Genau ließ es sich nicht beziffern. Die Zeit im Seelenfeuer schien endlos lange gedauert zu haben, und in Höllentiefen, speziell in veränderlichen Zonen, ließ sich der Ablauf der Zeit ohnehin nicht sicher berechnen.
    Der einzige Anhaltspunkt war, wieviel Zeit auf der Erde vergangen war.
    Das ganz persönliche Zeitempfinden spielte dann ohnehin nur noch eine untergeordnete Rolle. Zumindest für Menschen, die durch das Wasser der Quelle des Lebens relativ unsterblich geworden waren; sie waren schon sehr lange nicht mehr dem normalen Alterungsprozeß unterworfen, und nur äußere Gewalt konnte sie verletzen oder töten.
    »Er braucht einen Arzt!« stieß Ted Ewigk hervor, als er Zamorra sah, fast nackt und von Brandwunden übersät. »Sofort!«
    »Er braucht einen Drachen!« verbesserte Fooly ihn. »Laß mich nur machen!«
    »Du wirst nur erneut Feuer über ihn kommen lassen und…«
    Unerwartet unwirsch fuhr Fooly ihn an: »Kannst du dir vielleicht mit einem winzigen Fragment deines Verstandes, den ihr Menschen angeblich besitzt, vorstellen, daß Geschöpfe meiner Art, für die Feuer eine normale Begleiterscheinung des alltäglichen Lebens ist, mit so etwas umgehen können? Aus dem Weg!« Und er tappte auf Zamorra zu, um sich sofort mit seiner Drachenmagie um ihn zu kümmern.
    Nicole hielt Ted auf, der dennoch eingreifen wollte.
    »Laß unseren kleinen Freund«, bat sie. »Ich denke, er weiß besser als wir alle, was zu tun ist.«
    Wenig später waren Zamorras Brandwunden tatsächlich verschwunden! Wie auch immer der Drache es fertiggebracht haben mochte…
    Zamorra tätschelte ihm dankbar die Schuppenhaut. »Du hast was bei mir gut, kleiner Freund«, versprach er.
    »Wie wär's mit Schuldenerlaß?« hakte Fooly sofort ein. »Du weißt doch - derzeit behält Butler William mein ganzes Taschengeld ein, um die Schäden zu bezahlen, die ich angeblich angerichtet haben soll und die eure blöde Versicherung nicht bezahlen will…«
    »Gewährt«, lächelte Zamorra.
    »Klasse!« strahlte der Drache, eilte davon und riß ganz aus Versehen eine Blumenvase aus chinesischem, handbemalten Porzellan um. Zerknirscht blieb er stehen. »Ich klebe sie auch wieder zusammen, ganz bestimmt!« versprach er kleinlaut. »Niemand wird etwas bemerken!«
    Zamorra winkte ab. »Schon gut, kleiner Freund. Es gibt schlimmeres…«
    Derweil zupfte Uschi Peters an den wenigen verbliebenen Resten von Zamorras Kleidung. »In dem Outfit solltest du dich öfters zeigen«, empfahl sie.

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