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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gedanklicher Projektion, die Realität wurde.«
    Nicole schnipste mit den Fingern.
    »Du meinst - ich hätte sie erzeugt?«
    Zamorra nickte. »Du hast doch nach Taran gerufen, hast nach ihm gesucht. Vielleicht reagiert dieser Teil der Hölle darauf. Vielleicht ist nach deinem Kontaktwunsch aus der veränderlichen Masse dieses Taran-Trugbild entstanden.«
    »Das würde auch erklären«, murmelte sie, »weshalb das Amulett nicht vor ihm warnte. Gut, hier ist überall eine schwarzmagische Grundausstrahlung, aber wenn sich ein dämonisches Wesen genähert hätte, hätte das Amulett Alarm geben müssen. Beziehungsweise seine ständigen Warnungen - Vibration, Wärme - verstärken. Was es nicht tat.«
    Zamorra schluckte.
    »Das heißt, du hast ohne einen Warnimpuls des Amuletts gehandelt?«
    »Es war offensichtlich, daß wir es definitiv nicht mit Taran zu tun hatten, sondern mit einer Imitation!« rechtfertigte Nicole sich heftig. »Willst du mir einen Vorwurf machen, daß ich uns vor einem vielleicht tödlichen Reinfall bewahrt habe?«
    Zamorra winkte müde ab.
    »Darüber können wir notfalls später diskutieren. Ich bezweifele ohnehin, daß die Staatsanwaltschaft offiziell Anklage erheben wird; es sei denn, Staatsanwalt Merdefaire aus Roanne hat mittlerweile hier seinen ständigen Wohnsitz in Satans Suppentopf gefunden…«
    »Aber ich habe verstanden, was du meinst«, sagte Nicole. »Ich hätte nicht ganz so impulsiv handeln sollen…«
    Um sie herum begann sich die Landschaft merklich zu verändern.
    »Weg hier«, stöhnte Zamorra auf. »Verdammt, das ist ein Alptraum…«
    Es war mehr als das.
    Es war die Hölle!
    Und Nicole blieb einfach stehen und sagte: »Davonlaufen ist sinnlos! Wir bleiben hier und…«
    Entgeistert starrte er sie an.
    »…und sterben«, keuchte er…
    ***
    Taran hatte sich zunächst einmal in Sicherheit gebracht. Das war logisch. Wenn er den anderen helfen wollte, mußte er in erster Linie selbst überleben.
    Er befand sich in absolutem. Feindesland. Wenn er hier in den Schwefelklüften einem Feind in die Hände fiel, war er erledigt. Er war alles andere als ein Kämpfer. Damals, als er noch »nur« ein künstliches Bewußtsein in Merlins Stern war, hatte er stets auf die magischen Möglichkeiten des Amuletts zurückgreifen können. Das ging jetzt nicht mehr. Er hatte nur einen Bruchteil der verfügbaren Magie mitnehmen können.
    Deshalb mußte er hier ganz besonders vorsichtig sein.
    Es dauerte seine Zeit, bis er die Lage sondiert und analysiert hatte, in der er sich befand. Dann mußte er Zamorra und Nicole suchen.
    Zu seiner Erleichterung hatten sie alsbald zueinander gefunden.
    Aber Stygia wollte Tod und Verderben. Sie begann, den gesamten Bereich der Hölle, in welchem sich die beiden Menschen befanden, zu vernichten.
    Wenn Taran noch etwas für Zamorra und Nicole tun wollte, mußte er mitten in diese Vernichtungszone hinein!
    Aber die Angst vor dem Tod war so groß, so groß…
    ***
    »Wir sterben nicht«, sagte Nicole gelassen. »Ich habe eine Idee.«
    »Ich auch«, brummte Zamorra. »Eine sehr gute: Weg hier!«
    »Meine ist besser«, behauptete seine Gefährtin. »Du hast mich selbst darauf gebracht. Wir müssen diese veränderliche Zone für uns nutzen.«
    »Wie soll das funktionieren?« stieß Zamorra unruhig hervor. Er war schon einmal dem Tod nur um Haaresbreite entgangen und wollte dieses Erlebnis nur ungern noch einmal hinter sich bringen, in welcher Form auch immer.
    »Vorhin hat mein unterbewußter Wunsch ein Trugbild von Taran erzeugt«, sagte Nicole geduldig. »Warum sollen wir nicht jetzt gemeinsam etwas anderes erzeugen können? Etwas, das uns weiterhilft? Uns einen Fluchtweg öffnet?«
    »Was meinst du damit?« fragte er. Es gefiel ihm nicht, wie die Zeit verrann, ohne daß sie etwas taten. Dabei konnte jede Sekunde, die sie verloren, ihnen zum Verhängnis werden!
    »Regenbogenblumen«, sagte Nicole.
    Verständnislos sah er sie an.
    »Wir könnten versuchen, mit der Kraft unserer Gedanken und Wünsche hier Regenbogenblumen zu erzeugen, um mit diesen in unsere Welt und unsere Zeit zurückzukehren.«
    Sekundenlang war er wie erschlagen. Dann brachte er hervor: »Du glaubst ernsthaft, das funktioniert? Nur durch Wünsche diese Transportblumen erzeugen?«
    »Die Alternative wäre ein Weltentor. Aber dann kämen wir vielleicht nicht in unsere richtige Zeit zurück. Wir sind doch anfangs in die Vergangenheit versetzt worden. Vielleicht haben wir unsere Gegenwart noch gar nicht

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