0652 - Höllenfeuer
festgestellt, daß die Ewigen offenbar noch gar nichts gemerkt haben. Sie scheinen doch nicht so furchtbar firm in Computerdingen geworden zu sein, wie wir dachten. Zweitens habe ich unsere Aktion verschleiern können. Ein gewiefter Fachmann kann jetzt vielleicht noch feststellen, daß dieses Computerspiel von einem Unbefugten gehackt worden ist, aber ich habe ein wenig herumgespielt und dafür gesorgt, daß Stefans Internetzugang keinesfalls mehr als der Ausgangspunkt erkannt wird. Wenn sich jemand tatsächlich die Mühe macht, diesen Informationsträger zu untersuchen und dabei erkennt, daß ein anderer die Information herauskopiert hat, wird er auf eine Abfrage-Adresse stoßen, die es nirgendwo gibt. Ich wollte erst die NSA vortäuschen, hab's dann aber gelassen. Stefan hat mich davon abgebracht.«
»Sie würden dann erst recht mißtrauisch werden«, gab Kreis zu bedenken. »Und irgendeinen Experten müssen sie haben, der sich mit dem ganzen Kram auskennt, sonst hätten sie ja gar nicht erst diese Verschlüsselungsmethode entwickeln können. Es ist nur schade, daß wir nicht feststellen können, wer ihnen das beigebracht hat.«
»Alles nur eine Frage der Zeit«, brummte Hawk.
»Kein Mensch kann das!« behauptete Kreis.
Hawk lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und grinste. »Hast irgendwie recht. Kein Mensch kann das…«
Tendyke sah von einem zum anderen. Kreis hob erstaunt die Brauen.
Immer noch grinsend, deutete Hawk auf den Studenten.
»Der Mann ist ein As, Ten. Der kann was. Solche Leute brauchst du in deiner Firma. Willst du ihm nicht einen gutbezahlten Job anbieten?«
Kreis schnappte nach Luft und rückte seine Brille zurecht, die die ganzen Aktionen wundersamerweise heil überstanden hatte. »Ich bin mit meinem Studium noch nicht fertig…«
»Du könntest in den USA zu Ende studieren«, gab Hawk zu bedenken. »Oder von zu Hause aus für die Tendyke Industries arbeiten. Online… ist doch im Zeitalter der Tele-Arbeit kein Problem mehr. Solange es in… wie heißt dein Heimatort noch gleich, Kempten? Solange es da eine Telefonleitung, Strom und einen Internet-Zugang gibt, brauchst du nicht mal fünf Schritte aus dem Haus zu gehen. Mann, so eine Chance gibt's so bald nicht wieder.«
Tendyke räusperte sich. »Seit wann leitest du eigentlich meine Personalabteilung?«
»Mann, so einen Fachmann kriegst du so bald nicht wieder! Du wärst blöde, wenn du ihm keinen Vertrag gäbest.«
Der Abenteurer sah Kreis an. »Auf Hawks Empfehlungen kann man sich meistens verlassen. Wollen Sie den Job?«
»Was hätte ich konkret zu tun?«
»Sie sind engagiert«, grinste Tendyke. »Allein, weil die meisten anderen erst mal nach dem Verdienst gefragt hätten.«
»Ich habe noch nicht zugestimmt, Sir.«
»Mach das ruhig«, riet Hawk. »Du brauchst nur ein paar Fremddaten zu hacken, eventuell neue Programme zu entwickeln, Sicherheitsprotokolle, Firewalls, Umleitungen, Simulationen und so weiter. Kann natürlich passieren, daß fremde Geheimdienste dich zu entführen oder ein bißchen umzubringen versuchen, so mit Folter und anderem Scheiß, aber irgendwann stirbt jeder mal. Willst du dich wirklich als Hundertjähriger im Rollstuhl mit Alzheimer, diversen Krebsarten, einer viel zu niedrigen Rente und Schreibtischtätern bei deiner Krankenkasse herumprügeln? Die Besten sterben jung, Mann! Das ist 'ne alte Tradition, also greif zu!«
»Die Sache mit Shirona hat mir gereicht«, winkte Kreis ab.
Hawk seufzte. »Mann, Ten, kannst du dir vorstellen, daß es wirklich Leute wie Stefan gibt, die kein Denkmal aufgestellt bekommen wollen? Held sein ist geil!«
»Und Sterben eine verdammt einmalige Angelegenheit. Darauf kann ich verzichten«, warf Kreis ein.
»Sterben ist geil«, sagte Shirona im gleichen Tonfall wie eben noch Hawk.
Und griff nach dem Studenten…
***
Der mentale Verbund entstand.
Fooly gab die »Richtung« vor. Er rief mit all seiner Drachenmagie nach Taran, versuchte ihn zu finden. Er bekam dabei Unterstützung durch die Peters-Zwillinge. Sie verstärkten das Bild von Tarans Aura in Foolys Bewußtsein.
Und Ted Ewigk versuchte, mit Hilfe seines Dhyarra-Kristalls nicht nur die Zwillinge vor der übermächtigen Drachenmagie zu schützen, sondern zugleich ihrer aller Bemühungen noch weiter zu verstärken.
Aber schon bald zeigte sich, daß trotz der Dhyarra-Energie die Zwillinge mit der Drachenmagie nicht zurechtkamen. Ihre Para-Fähigkeiten erwiesen sich nicht hundertprozentig
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