0656 - Der Geheimnisträger
der Überfall überhaupt schon entdeckt worden?
Oder machte er sich überflüssige Sorgen?
Wie auch immer, er würde es heute noch einmal versuchen, und wenn er mit dem Transmitter nur bis zum Mars gelangte.
Das war besser, als untätig abzuwarten,, bis man ihn hier fand.
Wenn Rhodan - doch nur begreifen würde, daß er überhaupt nicht mehr die Absicht hatte, etwas von dem gelungenen Täuschungsmanöver zu verraten!
Er zog sich an, schob den Nadler in die Tasche und verließ sein Zimmer.
Der Lift brachte ihn nach unten in die Hotelhalle, und als er die Rezeption gerade passieren wollte, blieb er mit einem Ruck stehen.
Hastig duckte er sich hinter eine der Säulen.
Der Mausbiber!
Er stand bei den Empfangsrobotern und sprach mit ihnen.
Der eigentliche Geschäftsführer des Hotels, ein dunkelhäutiger Terraner, kam herbeigeeilt und begrüßte Gucky sehr respektvoll.
Goronkon konnte nicht verstehen, was die beiden sagten, aber er bemerkte, daß Gucky dem Mann ein Foto hinhielt.
Der Geschäftsführer, der sich natürlich nicht die Gesichter aller Gäste merken konnte, schüttelte den Kopf, gab aber einem der Identifikationsroboter einen Auftrag. Dann redete er wieder auf den Mausbiber ein.
Goronkon, der für eine Minute unfähig gewesen war, sich von der Stelle zu rühren, sah seinen Verdacht bestätigt. Sie kannten seine Maske und hatten ihn gefunden. Er saß in der Falle. Und es gab aus ihr nur einen einzigen Ausweg: die Laren!
Wo aber waren die Laren? Besaßen sie hier einen offiziellen Stützpunkt? Würden sie ihn nicht sofort verhaften und zur Erde zurückbringen?
Er mußte es riskieren und von Anfang an nicht zuviel von dem verraten, was er wußte. Er mußte sie hinhalten, bis sich eine neue Gelegenheit zur Flucht bot.
Noch immer hielt er den isolierenden Gedankenblock aufrecht, der ihn vor Gucky schützte, der wenige Meter von ihm entfernt mit dem Geschäftsführer verhandelte. Dann erhielt Gucky eine Auskunft, bedankte sich - und verließ das Hotel.
Wahrscheinlich ging er, um Verstärkung zu holen.
Goronkon nutzte die Gelegenheit, ihm einige Augenblicke später zu folgen, aber der Mausbiber war bereits verschwunden.
Wahrscheinlich war er zu den anderen, die ihn begleiteten, teleportiert.
Goronkon tauchte im Gewimmel der Menschen unter. Ins Hotel würde er auf keinen Fall mehr zurückkehren können, dann hatten sie ihn sofort.
Aber auch in Luna-City war er nicht mehr sicher, wenn nicht die Laren ihm halfen.
In jeder Stadt gab es Viertel, in denen es nicht immer ganz korrekt zuging. Die Mondstadt war da keine Ausnahme.
Goronkon ließ sich von einem Flugtaxi dorthin bringen und ging zu Fuß weiter. In einem zweifelhaft wirkenden Lokal nahm er Kontakt mit einem noch zweifelhafter wirkenden Mann auf, der allein an einem Tisch hockte. Schon nach wenigen Sätzen erfuhr Goronkon seine Lebensgeschichte: ein ehemaliger Handels-Raumfahrer, der in erster Linie mit Schmuggel seinen Lebensunterhalt verdient hatte.
Dann war er zu alt geworden, kein Kommandant hatte ihn mehr nehmen wollen, und nun trieb er sich in Mond-City herum und lebte von gelegentlichen Arbeiten oder guten Tips.
„Einen solchen guten Tip könnte ich gebrauchen", deutete Goronkon an. „Und wenn Sie mir helfen, soll es nicht Ihr Schaden sein."
Der alte Raumfahrer sah den relativ vornehm gekleideten Gast von oben bis unten an. Sein Mißtrauen war unverkennbar.
„Sie sehen nicht so aus, als ob Sie einen Tip nötig hätten - oder sind Sie von der Polizei?"
„Im Gegenteil, ich will möglichst wenig mit ihr zu tun haben, deshalb kam ich zu Ihnen. Ich suche die Laren. Kennen Sie einen ihrer Hetos-Inspektoren?
Wenn ja, dann bringen Sie mich zu ihm."
„Die Laren ...?" dehnte der Alte und wurde womöglich noch mißtrauischer. „Was, um des Himmels willen, wollen Sie denn von denen?"
„Das ist meine Sache."
Der Alte nickte.
„Da haben Sie recht. Ja, einen Inspektor kenne ich wohl, aber ich weiß nicht, ob es ihm recht wäre, wenn ich seine Identität verriete.
Da wäre ein direkter Kontakt mit den Laren schon besser. Sie müßten sich aber einen Raumanzug besorgen." Als er Goronkons verblüfftes Gesicht bemerkte, fügte er erklärend hinzu: „Ich kenne eine kleine Außenstation außerhalb der Stadt, in einem kleineren Krater. Ist wohl mehr ein Beobachtungsposten, nur mit vier Männern besetzt." Er betrachtete sein Gegenüber abschätzend. „Nun, was ist Ihnen dieser Tip wert?"
„Und wie komme ich dorthin?"
„Wir mieten
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