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0656 - Der Geheimnisträger

Titel: 0656 - Der Geheimnisträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier aus gingen die Handelstransporte zu allen Planeten des Solsystems und auch zu weit entfernten Sonnensystemen, wenn Schiffe eingesetzt wurden. In Luna-City trafen sich die Geschäftsleute von allen Planeten, hielten ihre Besprechungen ab und diktieren zum Teil auch die Preise gewisser Güter, die nicht der staatlichen Kontrolle unterlagen.
    In den Lokalen und Hotels wimmelte es von Außerirdischen aus allen Teilen der bekannten Milchstraße. Obwohl Goronkon in dieser Hinsicht eine Menge gewohnt war, konnte er seine Bewunderung nicht unterdrücken. Diesem Rhodan war es in der Tat gelungen, ein gewaltiges Imperium aufzubauen - und zu erhalten.
    Bis jetzt wenigstens. Seit dem Auftauchen der Laren hatte sich die Situation gründlich geändert.
    Vor allen Dingen war der Erinnerungsspeicher von „Nathan", dem riesigen Positronengehirn, gelöscht worden, damit sein Wissen nicht in die Hände der Laren fiel.
    Goronkon betrat eins der zahllosen Hotels und verlangte beim Robotportier ein ruhiges Zimmer. Es war seine Absicht, erst einmal ein paar Tage abzuwarten, ehe er das Risiko einging, in ein Raumschiff mit weit entferntem Flugziel zu gelangen.
    Außerdem war er fest entschlossen, Rhodan ein Andenken zurückzulassen, das dieser nicht so schnell vergessen sollte.
    Vor seiner endgültigen Flucht aus dem Solsystem sollten die Laren erfahren, was wirklich geschehen war, als Atlan angeblich getötet wurde.
    Die Identitätskarte von Dr. Ramses Sarakko wurde von dem Robot entgegengenommen und ihr Inhalt gespeichert. Dann erhielt Goronkon sie zusammen mit dem Zimmerschlüssel zurück.
    Er ging zum Lift und atmete auf, als sich endlich die Zimmertür hinter ihm schloß.
    Er fühlte sich absolut sicher.
    Sie hatten bereits auf der Erde seine Spur verloren, und auf dem nahen Mond würden sie ihn kaum vermuten.
    Logischerweise mußten sie annehmen, daß er schon auf der Erde versuchen würde, ein Raumschiff zu finden, das ihn in das Hoheitsgebiet der Zentral-galaktischen Union brachte.
    Angezogen warf er sich auf das Bett und nahm die Fernbedienungskontrollen des wandgroßen TV-3-D-Schirms in die Hand. Die kommerzielle Unterhaltungssendung überging er.
    Die Nachrichten brachten keine Neuigkeiten. Auf einem anderen Kanal empfing er die ständig ausgestrahlte Livesendung des Besucherdienstes. Da gab es Suchmeldungen, Grußbotschaften, unwichtige und wichtige Mitteilungen sowie ein immer wieder eingeblendetes Livebild von Luna-City aus allen Blickwinkeln.
    Eine der Kameras mußte über der Stadt kreisen und mit unwahrscheinlichem Zoom-Effekt arbeiten. Wahrscheinlich diente sie nicht nur der Unterhaltung der zahlreichen Fremden und Besucher, sondern auch als beste Informationsquelle für die Polizei.
    Goronkon lernte Luna-City vom Bett aus kennen, und das schien ihm auch der angenehmste und sicherste Weg zu sein, sich zu orientieren. Er beobachtete eine Weile die Transmitter-Empfangsstation, also den Bahnhof von Luna-City, studierte die Neuankömmlinge und versuchte, verdächtige Personen festzustellen. Ohne Erfolg.
    Dann nahm er sich den Raumhafen vor, der außerhalb der Kuppeln lag und durch sublunare Anlagen mit ihr verbunden war.
    Auch die Hangars lagen unter der Oberfläche, aber auch hier gab es Kameras.
    Eines der Schiffe, ein großer Frachter der Wega-Kooperation, wurde gerade startklar gemacht. Die wenigen Passagiere gingen an Bord. Sie kamen aus der Abfertigungshalle zwischen Stadt und Hafen und hielten ihre Ausweise noch in der Hand. Vielleicht waren es auch nur Tickets, das konnte Goronkon nicht so genau erkennen. Ihr Gepäck mußte sich schon an Bord befinden. 'Goronkon beneidete jeden einzelnen der Reisenden, denn sie würden die Erde bald als Lichtpunkt und die Sonne als fernen Stern sehen.
    Noch war er nicht sicher, ob er zur Erlangung eines Tickets eine Sondergenehmigung der Behörden brauchte. Auf der Erde war das selbstverständlich, aber vielleicht gab es auf dem Mond andere Bestimmungen. Er würde es probieren müssen, aber nicht mehr heute.
    Der Zimmer-Robot brachte ihm die gewünschten Getränke und Speisen und verschwand wieder. Goronkon machte es sich in seinem Zimmer bequem, nachdem er ein Bad genommen hatte, sah sich einen alten Film an und versuchte, nicht an die nächsten Tage zu denken.
    So ein Leben hätte er nun immer führen können, wenn er nicht auf den irrsinnigen Gedanken gekommen wäre, Rhodan erpressen zu wollen. Das Motiv war Mißtrauen gewesen, und die Befürchtung, die Laren könnten den

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