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0656 - Der Geheimnisträger

Titel: 0656 - Der Geheimnisträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit Robotern besetzten Schaltern, um ihre Tickets zu erhalten oder zu buchen.
    Sarakko wartete geduldig, bis er an die Reihe kam.
    „Einmal Transport ohne Gepäck nach Luna-City, Zentralstation", verlangte er und schob die Kreditscheine über die Kontrollscheibe.
    Der Roboter gab ihm den Plastikschein und nahm das Geld.
    Damit war der Fall erledigt. Keine Kontrolle, keine Registrierung, keine Fragen. Nichts.
    Der Weg zum Mond war frei, lächerliche 380.000 Kilometer.
    Sein Transport war erst in drei Stunden. Um die Zeit totzuschlagen, besuchte Dr. Sarakko eine 3-D-Show im Vergnügungsviertel. Trotz der Ankunft der Laren verlief das Leben auf der Erde scheinbar normal, aber der Schein trog, wie so oft. Überall gab es die Spitzel der Laren, die sogenannten Hetos-Inspektoren. Jeder harmlose Besucher des Vergnügungsviertels konnte einer sein, jeder Geschäftsmann, jeder Polizist und jedes Kindermädchen.
    Die Show war mäßig. Noch während der Vorstellung verließ Sarakko den Saal und betrat wenig später eine Bar.
    Er hatte noch fast zwei Stunden Zejt. Gegen seine sonstige Gewohnheit nahm er Alkohol zu sich. Nicht sehr viel, aber doch gerade genug, um einige Sorgen und Bedenken zu zerstreuen.
    Dann zahlte er und ließ sich von einem Taxigleiter zur Transmitterstation bringen.
    „Dr. Ramses Sarakko?" sagte die mechanische Stimme des Roboters.
    „Richtig!" bestätigte Goronkon-Sarakko.
    Das Ticket wurde zusammen mit den Ausweisen zurückgegeben.
    „Zweck der Reise?" kam die nicht mehr routinemäßige Frage.
    „Medizinischer Kongreß", erwiderte der ehemalige Gaukler geistesgegenwärtig. „Ich muß eine Vorlesung absolvieren."
    „Passieren!" sagte der Roboter.
    Sarakko atmete auf und ging durch die Sperre. Die lange Reihe der betriebsfertigen Transmitterkäfige war für ihn ein beruhigender Anblick. Er sah auf sein Ticket, fand die Nummer und schritt die Reihe ab, bis er seinen Transmitter fand.
    Es waren nur drei Personen vor ihm.
    Und es ging sehr schnell.
    Der Mann vor ihm nickte ihm nur kurz zu, betrat den kleinen Käfig und drückte den Aktivierungsknopf. Eine Sekunde später war er verschwunden. Alpar Goronkon war bereits auf dem Mond.
    „Das ist es!" rief Fellmer Lloyd laut genug, daß es jeder hören konnte. „Mercant-City am Atlantik. Kommt eben durch!"
    Rhodan war schon bei ihm.
    „Eindeutig?"
    „Ein Dr. Ramses Sarakko ist vor wenigen Minuten mit dem Transmitter nach Luna-City abgereist, ohne Gepäck. Zweck der Reise: Besuch eines medizinischen Kongresses. Das kann nur Goronkon sein!"
    „Wer sonst? Weitere Meldungen?"
    „Ich warte noch. Aber ich denke, viel mehr werden wir nicht erfahren. Es handelt sich um die routinemäßige Kontrolle. Aber nun wissen wir, wo er ist. In Luna-City auf dem Mond. Was tun wir?"
    Atlan drückte Rhodan auf den Sessel zurück.
    „Bleib sitzen, bitte. Goronkon hat in erster Linie Leute der Abwehr ermordet, und damit fällt er in meine Zuständigkeit.
    Überlaß ihn mir. Außerdem möchte ich, daß du hier an deinem Platz bleibst. Vergiß auch Orana nicht, die sicherlich sehr enttäuscht wäre, wenn sie zurückkommt und dich nicht vorfindet.
    Ras, Gucky und Fellmer werden mich begleiten. Wir beginnen dort, wo die Spur endet - in Luna-City."
    „Wenn die Laren erfahren, daß du lebst..."
    „Wie sollten sie das erfahren, wenn Goronkon nicht mehr plaudern kann?"
    Er drohte mit dem Zeigefinger. „Ich kenne dich, Perry. Du hast nur deshalb Einwände, um endlich einen plausiblen Grund zu finden, an der Aktion selbst teilzunehmen. Daraus wird aber nichts. Wir brauchen dich hier als Rückendeckung.
    Die Laren dürfen nichts ahnen. Sie suchen Goronkon selbst, weil er einen der ihren ermordet hat, aber wir müssen ihn vor den Laren finden. Er darf keine Gelegenheit zum Reden erhalten."
    „Icho Tolot wird ziemlich sauer sein, daß er nicht dabei sein kann", vermutete Gucky.
    Rhodan warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
    „Keine Sorge, Kleiner, das regele ich schon mit ihm."
    „Also", fuhr Gucky ungerührt fort, „ist damit Atlans Vorschlag angenommen? Wir gehen ohne dich - habe ich richtig verstanden?"
    Atlan grinste flüchtig und erkannte damit die Taktik des Mausbibers an. Rhodan holte tief Luft und meinte: „Ja, akzeptiert, ihr Erpresser! Aber kommt mir nicht ohne Goronkon zurück!"
    Atlan fragte ruhig: „Sollen wir dir seine Asche bringen, Perry?"
    Luna-City lag unter riesigen transparenten Kuppeln und hatte in den vergangenen Jahren ungeahnte Ausmaße angenommen.
    Von

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