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0658 - Flug in die Dunkelwolke

Titel: 0658 - Flug in die Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehört hatte. „Wenn die Schwarze Manta lächelt, geht es weiter!"
    „Die beiden Vincraner sind durch einen geheimen Transmitter verschwunden, sagen Sie?" erkundigte sich der Wissenschaftler eifrig.
    Rhodan nickte.
    „Ganz richtig. Nach meiner Ansicht war es eine Panikreaktion.
    Die Furcht vor den Halutern steckt den Vincranern noch immer so im Blut, daß sie auf ihren Anblick nicht vernünftig reagieren können. Tastir und Testur machten Roctin-Par vor, er hätte sie einigermaßen beruhigt. In Wirklichkeit stand für sie von Anfang an fest, daß sie uns so rasch wie möglich verlassen würden."
    „Ja, und ich Narr bin darauf hereingefallen!" knurrte Roctin-Par.
    „Ich komme mir vor wie ein unerfahrenes Kind..."
    „Es hat keinen Zweck, sich jetzt darüber Vorwürfe zu machen", unterbrach ihn Hung-Chuin. „Wir alle sind in dieser Angelegenheit ein wenig zu vertrauensselig gewesen. Bevor die Beben begannen, überflog ich mit einem Gleitboot die vincranische Stadt am unteren Ausgang des Tales. Sie ist völlig verlassen, und wenigstens ein Drittel der Gebäude ist von früheren Erschütterungen schon zerstört."
    „Die Vincraner wußten, welches Schicksal dieser Welt bevorsteht", mutmaßte Atlan. „Sie haben sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht."
    „Aber wie?" fragte der Provconer. „Die Vincraner kennen keine Raumfahrt. Auch das ist eines ihrer Tabus. Sie besitzen kein einziges Raumfahrzeug. Soweit ich verstanden habe, fürchten sie, durch aktive Raumfahrt die Aufmerksamkeit anderer Sternenvölker auf sich zu lenken, und davor fürchten sie sich mehr als vor dem Verlust der Seligkeit!"
    „Aber sie verfügen über eine hochentwickelte Transmittertechnik", widersprach Rhodan. „Ich habe das Gerät im Innern der Statue nur für eine Sekunde zu sehen bekommen, aber es schien eine moderne, leistungsstarke Maschine zu sein.
    Wahrscheinlich gibt es noch - oder gab es - anderswo auf dieser Welt Transmitter, mit deren Hilfe sich die Bevölkerung in Sicherheit bringen konnte."
    „Du glaubst nicht im Ernst", fragte Atlan plötzlich, „daß es mit dem Lächeln der Schwarzen Manta wirklich etwas auf sich hatte, nicht wahr?"
    Rhodan lachte gezwungen.
    „Nein, das war nur so eine Floskel. In Wirklichkeit lächelte die Göttin nicht. Das Beben zerstörte ihr Gesicht, und für eine Sekunde war ein lächelnder Ausdruck zu erkennen. Reiner Zufall, weiter nichts!"
    Im selben Augenblick schrillten die Alarmsirenen. Rhodan blickte auf und sah auf den Panoramabildschirm.
    „Mein Gott...!" hauchte er.
    Inmitten der östlichen Bergkette war ein Vulkan entstanden.
    Mit ungeheurer Wucht wurden glutflüssige Massen des Planeteninnern in die Höhe geschleudert. Der Boden zitterte nun so stark, daß die Bewegung sich dem mächtigen Raumschiff mitteilte. Während der wenigen Sekunden, die Rhodan das feuerspeiende Ungeheuer anstarrte, bildeten sich in seiner unmittelbaren Nähe zwei weitere Vulkane, und die Entwicklung schritt immer rascher, immer weiter fort. Die Rinde der Welt der Schwarzen Manta schien an Tausenden von Stellen zugleich zu bersten und das kochende Innere des Planeten freizulegen.
    „Stärke des Bebens überschreitet die obere Grenze der konventionellen Skala!" schrillte eine aufgeregte Stimme durch das Gewirr im Kommandostand. „Die Statik der Landestützen gibt Alarm!"
    Perry Rhodan riß das Mikrophon zu sich heran.
    „Alle Mutanten in den Kommandostand!" befahl er mit einer Stimme, die zwar laut, aber inmitten des allgemeinen Wirrwarrs wohltuend ruhig klang. „Vorbereiten zum Blitzstart!"
    Sekunden später begannen die mächtigen Triebwerke des Flaggschiffs zu dröhnen. Auf wabernden Feldfronten erhob sich die MARCO POLO von der Oberfläche des sterbenden Planeten und stieß ins Unbekannte vor - in die gefährliche, todbringende Welt der Dunkelwolke.
     
    *
     
    Kein unnötiges Wort wurde gesprochen. Minutenlang war außer dem Summen der Geräte und dem Klicken der Schaltungen im großen Kommandostand der MARCO POLO kein Laut zu hören.
    Die Gruppe der Mutanten hatte sich rings um die Kommandokonsole im Mittelpunkt des Rundraums aufgebaut.
    Mit all ihren übermenschlichen Gaben horchten die mit Psi-Kräften Versehenen in den Raum hinaus, um das seltsame Spiel der riesigen Energien zu ergründen, denen die Dunkelwolke Heimat war.
    Seit dem Start von der Welt der Schwarzen Manta waren zwei Stunden vergangen. In dieser Zeitspanne war der größte Teil des Optimismus, der diesen oder jenen noch beseelt haben

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