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0658 - Flug in die Dunkelwolke

Titel: 0658 - Flug in die Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Prozent Vollast. Unter diesen Bedingungen können sie nicht lange durchhalten. Ich meine....
    Ein schrilles Kreischen übertönte den Klang seiner Stimme.
    Er wandte sich um, und als er das Gesicht wieder dem Aufnahmegerät zudrehte, glitzerte Panik in seinen Augen.
    „Da geht AK-siebzehn, Sir. Wenn Sie keine weiteren Fragen mehr haben, dann möchte ich ..."
    „Gehen Sie an Ihre Arbeit zurück!" befahl ihm Rhodan.
    Er schob das Mikrophon in die Halterung zurück. Sein Blick streifte das Chronometer im Oberteil der Konsole.
    „In fünf Minuten gehen wir in den Linearraum", sagte er halblaut, und zum erstenmal seit dem Beginn der Katastrophe klang seine Stimme belegt.
     
    *
     
    „L-Zeit minus vierzig Sekunden...!" tönte Mentro Kosums Stimme durch den Kommandostand.
    Absolute Ruhe beherrschte das weite Rund. Jedermann hatte seinen Platz eingenommen. Es war nicht darüber gesprochen worden, aber jedes einzelne Mitglied der Kommandostandbesatzung schien zu wissen, daß dieser Sprung in den Linearraum wahrscheinlich das letzte Manöver der MARCO POLO sein würde. Die Zahlen, die Mart Hung-Chuin in der Diskussion gebraucht hatte, hatten sich herumgesprochen.
    Die Überlebenschancen standen nicht besser als eins zu zehn.
    Die Ruhe im Kommandoraum bedeutete, daß die Männer sich zum Sterben bereitmachten.
    „L minus zwanzig!" rief der Emotionaut.
    Seine Stimme klang unbewegter als sonst. Er hatte es aufgegeben, in Schüttelreimen zu sprechen. Die Lage vertrug keinen Humor mehr. Selbst für Galgenhumor war es zu spät. Ein Gefühl wie Rührung wallte in Perry Rhodan auf. War das wirklich das Ende? Hatte er einen Lebensweg von mehr als fünfzehnhundert Jahren zurückgelegt, um in den wirbelnden Staubmassen einer heimtückischen Dunkelwolke zu verbrennen?
    Hatte das Schicksal wirklich keinen würdigeren Abgang für ihn vorbereitet?
    Er wandte sich dem Arkoniden zu. Das Flackern der Feldschirme war nun fast unerträglich hell. Die Außenbordkameras begannen Schutzfilter vorzufahren.
    „Es ist an der Zeit...", begann Perry Rhodan mit halb erstickter Stimme.
    „L minus zehn", fuhr Mentro Kosum ihm dazwischen.
    Atlan nickte. Er vermied es, den Freund anzusehen.
    „Wenn wir heil herauskommen ...", fing er an: Die Welt hat nie erfahren, was der Arkonide sich für den Fall gelobte, daß er und die MARCO POLO diese Katastrophe lebend überstanden. Ein gellender, triumphierender Schrei stand plötzlich im Raum: „Ortung! Ortung! Ein Fahrzeug...!"
    „L-Sprung löschen!" schrie Rhodan, blitzschnell reagierend.
    „L-Sprung gelöscht!" kam Mentro Kosums Antwort.
    Die Gefahr war alles andere als gebannt. In wenigen Augenblicken würden die Feldschirme endgültig zusammenbrechen. Alles kam darauf an, ob das fremde Fahrzeug der MARCO POLO überhaupt zu helfen vermochte, und wenn ja, ob seine Besatzung dazu gewillt war. Es konnte sich nicht um ein vincranisches Raumschiff handeln, denn die Vincraner besaßen, wie Roctin-Par bestätigte, keine Raumfahrzeuge. In aller Eile traf Rhodan Anstalten, den Fremden über Hyperfunk anzurufen.
    Bevor er jedoch dazu kam, meldete sich das unbekannte Fahrzeug von selbst. Auf dem Bildschirm der Kommandokonsole erschien das hagere Gesicht eines jungen Mannes mit weit vorgewölbter Stirn. Perry Rhodan war überrascht. Sollte Roctin-Pars Information falsch sein? Besaßen die Vincraner doch Raumschiffe?
    „Sie scheinen entsetzt", sagte der Mann auf dem Bildschirm in hartem, kehligem-Interkosmo. „Ist es Ihnen nicht recht, daß wir hier sind? Wir beobachten Ihr Fahrzeug seit geraumer Zeit und kamen zu dem Schluß, daß Sie sich hier nicht auskennen."
    Perry Rhodan schüttelte hastig den Kopf.
    „Und ist jeder mehr als willkommen, der uns helfen kann und will", beeilte er sich zu versichern. „Sind Sie Vincraner?"
    „O nein!" antwortete der Hagere mit der vorgewölbten Stirn emphatisch. „Wir gehören biologisch zum selben Volk, aber in anderer Hinsicht unterscheiden wir uns weltenweit von den Vincranern. Wir nennen uns Tekheter, nach unserer Heimat des gleichen Namens."
    „Tekheter!" rief Roctin-Par im Hintergrund. „Wir sind gerettet!
    Sie beherrschen die Raumfahrt durch die Dunkelwolke wie sonst niemand!"
    Der Hagere sah auf.
    „Ich höre eine bekannte Stimme", bemerkte er. „Befindet sich mein Freund Roctin-Par an Bord Ihres Fahrzeugs?"
    Der Provconer erschien vor dem Aufnahmegerät. Das Gesicht des Tekheters leuchtete auf.
    „Tatsächlich..."
    Roctin-Par ließ ihn nicht

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