0659 - Das Bio-Programm
vollkommen. Das Kontrollgebäude war nur mit vollpositronischen Geräten bestückt, Provconer gab es hier nicht.
Damit bestand auch nicht die Gefahr, daß er im letzten Moment aufgehalten wurde.
Dennoch trieb er die drei Tekheter zur Eile an. Er fürchtete, daß sie sich weigern würden, einen offenen Kampf mit einem anderen Raumschiff einzugehen, das über dem Landefeld auftauchen würde. Er war den Tekhetern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und mußte sich voll und ganz nach ihnen richten.
Er konnte sie auf gar keinen Fall zwingen, irgend etwas zu tun, was sie nicht wollten. Deshalb mußten sie von hier verschwunden sein, wenn die ersten Verfolger auftauchten.
Tekheter konnte man nicht zwingen, etwas zu tun, was sie nicht wollten. Das war ein Grundgesetz, nach dem er sich richten mußte. So drängte er die drei Männer vorsichtig in das Raumschiff, und er bat sie mit höflichen Worten, keine Zeit zu verschenken. „Der Preis für Ihre Dienste ist sehr hoch", sagte er, als sie die Zentrale betraten. „Ich kann ihn nur zahlen, wenn wir so rasch wie eben möglich handeln."
„Wir tun, was wir können", antwortete der Tekheter mit den seltsamen Augen. Sein Name war Treack. Ivec-Tanhor hatte diesen Mann niemals zuvor gesehen. Er hatte immer nur über Mittelsmänner mit ihm verhandelt, Treack war einer der wichtigsten Tekheter, ein Mann, der leidenschaftlich für die Raumfahrtidee kämpfte. Sein Ziel war es, die Sekte der Tekheter völlig von den Vincranern abzuspalten und in die freie Galaxis zurückzuführen. Dort, so glaubte er, wie alle Tekheter, liege die Zukunft für die Lemurer-Nachfahren, nicht aber in der Dunkelwolke. Diese hielt er für ein galaktisches Gefängnis.
Ivec-Tanhor teilte die Ansicht der Tekheter keineswegs. Darauf aber kam es nicht an. Für ihn war allein wichtig, daß er die Dunkelwolke mit Hilfe der Tekheter verlassen konnte. Er war fest entschlossen, sofort nach dem Austritt aus den wirbelnden Staubwolken einen Funkspruch an die Laren abzustrahlen.
Er mußte ihnen so schnell wie möglich mitteilen, wo die Provconer zu finden waren, damit der Widerstand endlich gebrochen werden konnte.
Nur das war seine Aufgabe.
Nur dafür war ihm das Leben geschenkt worden!
Sollte er danach unter dem Energiebeschuß der Schiffe sterben, die Roctin-Par ihm nachschicken würde, wäre das keine Katastrophe mehr. Der Sinn seines Lebens würde sich erfüllt haben, wenn es ihm gelungen war, den Laren den Weg zu den Rebellen zu weisen.
Das Raumschiff startete.
Ivec-Tanhor lag untätig in einem Sessel und beobachtete die drei Tekheter, die den Raumer ruhig und gelassen führten. Er war überrascht, wie gut sie sich mit dem Schiff zurechtfanden.
Obwohl die Hauptarbeit von den positronischen Einrichtungen bewältigt wurde, wäre ein Laie kaum mit dem Raumer zurechtgekommen.
Er erhob sich erst, als das Schiff den freien Raum erreicht hatte.
Treack blickte ihn an.
„Sie müssen jetzt helfen", sagte der Tekheter.
Ivec-Tanhor lächelte versteckt.
Die Tekheter hatten bei ihren Lotsendiensten durch die Energiewirbel der Dunkelwolke offensichtlich genau beobachtet, was die Kommandanten der Schiffe taten, aber alles hatten sie doch nicht erfaßt.
*
Roctin-Par schwieg, als er erfuhr, daß Ivec-Tanhor bereits gestartet war. Er tadelte niemanden, obwohl für alle klar war, daß der Sicherheitsdienst versagt hatte.
Der Führer der Widerstandsbewegung erhielt diese Information, unmittelbar bevor er auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes landete, in dem sich das Verbindungsbüro befand. Zusammen mit Rhodan, den Mutanten und den Offizieren eilte er in seine Arbeitsräume. Er hatte sie gerade erreicht, als eine weitere Information einlief.
„Die Vincraner erklären sehr entschieden, daß sie keinen Lotsen abgestellt haben", berichtete ein Sicherheitsoffizier.
„Also bleiben nur die Tekheter", sagte Roctin-Par leise.
Er berührte einige Tasten, und an der Projektionswand baute sich ein Bild auf. Nur Sekunden verstrichen, bis die Funkbrücke zum Planeten Tekheter stand. Der Versuch Roctin-Pars, die höchsten Regierungsvertreter zu sprechen, scheiterte bereits in der ersten Phase des Gesprächs. Die Tekheter bewiesen ihre Unnahbarkeit.
Perry Rhodan, der spürte, wie Roctin-Par reagierte, erhob sich und ging rasch zu ihm. Er legte ihm die Hand auf die Schulter, um zu verhindern, daß der Provconer sich von seinem Zorn mitreißen ließ ...
„Wir benötigen nicht mehr als eine Auskunft", sagte er. Aber
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