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0659 - Das Bio-Programm

Titel: 0659 - Das Bio-Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht."
    Gucky pfiff verächtlich, griff sich an die Nasenspitze und entmaterialisierte. Ras Tschubai folgte ihm, aber schon Bruchteile von Sekunden später kehrte er auf den gleichen Platz zurück. Aufschreiend brach er zusammen. Gucky erging es nicht anders. Auch er versuchte, in das Haus auf dem Berg einzudringen, und auch er scheiterte an den Energieschirmen, die es schützten.
    Für einen ganz kurzen Moment glaubte er, Ivec-Tanhor gesehen zu haben, dann aber schien sich sein Körper in Einzelzellen aufzulösen. Er wurde zurückgeschleudert und materialisierte neben Ras Tschubai. Auch er schrie unwillkürlich auf, bevor er bewußtlos zusammensackte.
     
    *
     
    Ivec-Tanhor sprang in seine Flugkapsel und startete sofort. Der automatische Impulsgeber öffnete ihm eine Schleuse durch die Energieschirme.
    Die Maschine taumelte heftig, als sie in die von der Hitze aufgewühlten Luftmassen geriet, der Provconer fing sie jedoch relativ mühelos ab. Er fürchtete jetzt nicht mehr, von der Infrarotbeobachtung erfaßt zu werden, denn die Wärmeausstrahlung des Flugzeugs war äußerst gering im Vergleich zu der Hitzeentfaltung der Energiestrahler, die er ausgelöst hatte. Auf den Infrarotschirmen glich der Berg mit seiner Umgebung jetzt einer brodelnden Hölle. In ihr mußte seine Spur verschwinden.
    Die Kapsel jagte an den Berghängen entlang, bis eine tiefe Schlucht vor Ivec-Tanhor auftauchte. Er lenkte die Maschine hinein und folgte dem Einschnitt, bis er sich zu einem öden Tal weitete. Ein wüstenartiges Gebiet lag vor ihm. Er verringerte seine Geschwindigkeit, bis er auf den Ortungsschirmen einen Reflex ausmachte. Schon bald konnte er mit bloßem Auge das Flugzeug erkennen, das auf einem winzigen freien Platz zwischen den Geröllmassen gelandet war. Er setzte die Kapsel zwischen zwei haushohen Gesteinsbrocken ab, wo sie gerade noch Platz hatte. Die Seitentür konnte er unter diesen Umständen nicht mehr öffnen.
    Er mußte die Kabine durch ein Fenster verlassen.
    Eilig hastete er weiter, bis er drei dunkel gekleidete Gestalten sah, die bei dem anderen Flugzeug auf ihn warteten. Er blieb stehen und hob beide Hände. Erst als die drei Männer dieses Zeichen erwiderten, ging er weiter.
    Bis zuletzt hatte er daran gezweifelt, daß die Tekheter aus dem Volk der Vincraner zu dem vereinbarten Treffpunkt kommen würden. Aber sie waren da. Sie glaubten ihm, daß er ihnen ein SVE-Raumschiff schenken würde, mit dem sie ihre Raumfahrtträume verwirklichen konnten.
    „Ich bin froh, daß ihr pünktlich seid", erklärte er, als er vor den drei Männern stand, die ihn durch die Energiestraßen der rotierenden Dunkelwolke bringen sollten.
    „Es geht für uns und für dich um die Freiheit", antwortete einer von ihnen, ein überaus großer Mann, der Ivec-Tanhor weit überragte. Seine Augen waren nicht gleichmäßig grün, sondern wurden von seltsamen, braunen Streifen durchzogen.
    „Ich halte mein Wort", erklärte Ivec-Tanhor. „Ihr werdet ein Raumschiff erhalten, das euch frei machen wird. Niemals zuvor sind Tekheter so reich belohnt worden, wie ihr belohnt werdet."
    „Wir sollten uns beeilen", riet der Mann mit den grünbraunen Augen. „Deine Abreise scheint unter dramatischen Umständen stattgefunden zu haben."
    Sie führten den Provconer zum Flugzeug. Ivec-Tanhor schwieg.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er daran gezweifelt, daß die Tekheter ihr Versprechen halten würden, wenn sie merkten, daß er verfolgt wurde. Doch die Männer, die von den Vincranern als Parias angesehen wurden, ignorierten diese Tatsache. Sie wollten das Raumschiff und waren bereit, dafür alles zu tun.
    Sie waren genau die Männer, die er brauchte. Moralische Hemmnisse gab es für sie ebensowenig wie für ihn.
    Das Flugzeug startete. Ivec-Tanhor ließ seine Maschine zurück.
    Sie war wertlos für ihn geworden.
    „Wo steht das Raumschiff?" fragte der Wortführer der Tekheter.
    „Auf dem Raumhafen von Haf-Takla", erwiderte der Provconer.
    Er hatte den Raumer unmittelbar nach dem Mord an seinem Vater bereitstellen lassen. Dabei hatte es keine Schwierigkeiten gegeben. Ein Mann wie Ivec-Tanhor, der zur engsten Führungsspitze gehörte, brauchte keine langen Erklärungen abzugeben, wenn er ein Raumschiff anforderte.
    Erst jetzt wurde Ivec-Tanhor bewußt, wie wichtig diese Vorsorgemaßnahme gewesen war, welches Risiko sie aber zugleich auch in sich barg. Falls Roctin-Par vorzeitig erfahren haben sollte, daß er sich diese Fluchtmöglichkeit verschafft hatte,

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