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0659 - Invasion!

0659 - Invasion!

Titel: 0659 - Invasion! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tendyke. »Das ist ja gerade das Ärgerliche an der Sache.«
    »Erzähl«, verlangte Nicole, mißtrauisch geworden. »Was für ein Film läuft hier, Mann?«
    Der wie immer von Kopf - Stetson - bis Fuß - Cowboystiefel - in Leder gekleidete Abenteurer runzelte die Stirn. Nicht zum ersten Mal fragte Nicole sich, wieso der Mann in seiner Lederkluft nicht ins Schwitzen geriet, während sie selbst der prachtvollen Sommerhitze Floridas nur im Evaskostüm begegnen mochte, wie auch die telepathischen Zwillinge Monica und Uschi Peters. Selbst Zamorra begnügte sich mit Shorts und bemühte sich, halbwegs im Schatten zu bleiben.
    Seit über einer Woche genossen sie die Sommersonne über Tendyke's Home und versuchten sich auszuspannen - mit Unterbrechungen. Da war der aus der Vergangenheit aufgetauchte spanische Henker Accosto gewesen, und vor ein paar Tagen dann die Aktion gegen Rico Calderone in Miami. Calderone war wieder einmal entkommen, aber er besaß jetzt den Schatten des Erzdämons Lucifuge Rofocale nicht mehr. Den hatte er Yves Cascal anhängen wollen. Aber dieser Schatten, der Lucifuge Rofocale die Möglichkeit gab, den Befallenen gewissermaßen »fernzusteuern«, war vernichtet worden. [5]
    Eigentlich hätten Zamorra und Nicole wieder nach Frankreich zurückkehren können. Aber irgendwie hatten sie in diesen Tagen beide keine Lust, heimzukehren, sondern wollten lieber die Zeit mit Freunden verbringen, plaudern, die Sonne genießen, sich süßem Nichtstun hingeben und dabei hoffen, daß nicht schon wieder irgendwas dazwischenkam.
    »Vor drei, vier Jahren fing es an«, sagte Tendyke. »Irgendwie muß mit einem der waschbärsicheren Müllcontainer ein tollwütiges Tier eingeschleppt worden sein…«
    »Moment«, grinste Zamorra. »Waschbärsicherer Müllcontainer? Was ist das denn für'n Ding?«
    »Waschbären sind Zivilisationsfolger«, sagte Tendyke. »So wie Füchse, Ratten, Dämonen und anderes Getier. Okay, warum sollen sie sich zur Nahrungsbeschaffung mehr Mühe machen als nötig? Also kamen sie mit der Zeit darauf, sich an Parkplätzen oder auch in der Stadt an Müllbehältern zu versorgen. Menschen schmeißen viele leckere Sachen weg, weil sie satt sind oder hier und da ein Fleckchen Schimmel zu sehen ist. Die Waschbären stört das nicht. Sie klettern in die Müllbehälter, räumen die aus und fressen sich satt. Oft kommen sie auch an die Häuser und klauen Katzenfutter. Na ja, man wollte dieses Ausräumen verhindern und hat die Müllcontainer mit besonderen Sicherungen versehen. Aber wie das so ist bei Erfindungen der Menschen - die Waschbären fanden trotzdem Wege an ihre Leckerbissen.«
    »Tand, Tand ist alles Gebilde von Menschenhand«, zitierte Monica Peters schmunzelnd.
    »Mit einem solchen Container ist jedenfalls von anderswoher ein mit Tollwut infizierter Waschbär ins Pinellas County verbracht worden. Das ist ein Teil von St. Petersburg, drüben an der Golfküste. Waschbären fühlen sich da wohl. Es gibt verdammt viel Wasser. Und deshalb auch verdammt viele Waschbären. Wie auch immer, man wurde erst aufmerksam, als immer mehr plattgefahrene Tiere auf den Straßen lagen, weil sie durch ihre Krankheit jede Furcht verlieren und vor dahinrasenden Autos nicht flüchten. Als man's merkte, war es schon zu spät; inzwischen hat sich die Waschbären-Tollwut bereits über die ganze Halbinsel ausgebreitet. Überall finden aufwendige Impfaktionen statt. Mittlerweile ziemlich erfolgreich.«
    »Und dann schmeißt du gleich mit Cola-Flaschen nach einem einzigen Tier, das nichts anderes getan hat, als nachzuschauen, ob's an unserem Grillplatz noch was zu futtern gibt? Vielleicht war das ein längst geimpftes Tier.«
    »Ich hätte es ja höflich fragen können«, brummte Tendyke.
    »Und wenn es dich dabei gebissen hätte?« sorgte sich Uschi Peters.
    Tendyke winkte ab. »Das wäre wirklich das geringste aller Probleme«, sagte er. »Die Tollwut wird nicht direkt von Waschbären auf Menschen übertragen, weil die Tiere viel zu scheu sind. Aber die Waschbären greifen Katzen an. Und die bringen dann die Seuche ins Haus und übertragen sie.«
    »Hast du hier Katzen?« fragte Nicole. »Mir ist bis heute keine aufgefallen.«
    »Hin und wieder streunt mal was Katziges durch den Park«, sagte Tendyke mißmutig. »Was soll das jetzt? Ein Tribunal? Verdammt, das hier ist seit ziemlich genau 319 Jahren mein verbrieftes Eigentum, mein Grund und Boden. Ich darf hier so viele Colaflaschen auf Waschbären werfen, wie ich

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