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0659 - Invasion!

0659 - Invasion!

Titel: 0659 - Invasion! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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will!«
    »Ich werde«, erklärte Nicole und erhob sich von ihrem Liegestuhl, »einen internationalen Hilfsfonds ins Leben rufen. Zugunsten hilfloser und zu Unrecht als tollwütig verdächtigter, von Rob Tendyke mit Colaflaschen beworfenen Waschbären! Meine Ersteinlage besteht in dem, was ich hier noch an waschbärgeeigneten Fressalienresten finde…«
    Sie schritt zu der kleinen Feuerstelle hinüber. Die war auf der von Sträuchern und Bäumen bewachsenen großen Rasenfläche, die Tendyke als Park bezeichnete, deplaziert. Aber in den letzten Abenden hatten sie es sich angewöhnt, hier rustikal am offenen Feuer zu grillen und die lauen Nächte bei knisternden Flammen zu genießen. So blieben auch mal ein paar Reste liegen; kein Wunder, daß Mister Waschbär sich dafür interessiert hatte.
    »Wenn du sonst nichts zu tun hast«, schmunzelte Tendyke. »Du solltest vorsichtshalber auch einen gemeinnützigen Verein gründen. Während du damit beschäftigt bist, könnten wir anderen uns ergötzlicheren Tätigkeiten hingeben. Wie wär's mit einer Privatvorführung des neuen Star Wars- Films?«
    »Och nö«, winkte Zamorra ab. »Erstens haben wir den Film schon gesehen, und zweitens mag ich es mir nicht antun, mir eine von diesen schlechten Raubkopien auf rauschender Cassette oder streifenziehender CD auf kleinem TV- oder PC-Bildschirmchen anzuschauen.«
    »Wenn ich was von einer Privatvorführung sage, dann meine ich auch Vorführung«, erklärte Tendyke. »In einem richtigen Kino mit einem richtigen Originalfilm. Ich könnte das arrangieren. Ein ganzes Kino für uns allein. Wie wär's?«
    Monica Peters räkelte sich und sah die anderen der Reihe nach an. »Wetten, daß als nächstes der Spruch kommt, wir müßten uns aber ein paar Klamotten anziehen? Und das bei diesem Wetter…«
    »Meinetwegen könnt ihr nackt bleiben«, erwiderte Tendyke trocken. »Auch das läßt sich arrangieren. Wir fahren gleich zur Hintertür vor, dort könnt ihr ungesehen aus dem Auto direkt ins Gebäude. Dann sieht euch kein lüsterner oder empörter Fremdling. Dummerweise können wir dann eure Schönheit aber auch nicht bewundern, im verdunkelten Kinosaal…«
    Nicole kam vom »Grillplatz« zurück und kauerte sich neben Zamorra nieder, küßte ihn aufs Ohr. Dann sah sie Tendyke fragend an. »Sag bloß, das Kino gehört auch deiner Firma?«
    »Nein. Aber ich bin mit dem Geschäftsführer befreundet.«
    »Und den willst du schädigen? So eine Privatvorführung kostet doch auch Geld«, wandte Nicole ein. »Personal- und Sachkosten, GEMA, Forderungen des Filmverleihs… die ja ohnehin speziell bei Star Wars mit den Worten ›Größenwahn‹, ›Erpressung‹ und ›Nötigung‹ noch sehr milde umschrieben sind… Ach, ich glaube, das muß dann doch nicht sein, Rob. Liegt irgendwo eine unschuldige Gitarre herum? Ich komponiere und texte den ›Waschbär-Song‹, das ist dann wenigstens ein Event mit Kult-Charakter…«
    Tendyke tippte sich gegen die Stirn.
    Monica erhob sich. »Ich bin dafür. Noch jemand?«
    Ihre Zwillingsschwester hob die Hand.
    »Für den Waschbär-Song?« hakte Zamorra vorsichtshalber nach.
    »Für den Krieg der Sterne. Tapfere Jedi-Ritter und böse Feinde. Wild ballernde Raumschiffe…«
    »Wenn ihr wild ballernde Raumschiffe und böse Feinde sehen wollt«, sagte eine dunkle Stimme, »könnt ihr das auch in der Straße der Götterl«
    Die fünf sahen sich überrascht um.
    Hinter ihnen stand, blutüberströmt, Thor von Asgaard!
    ***
    Über ihnen war Nacht.
    Das kalte Licht der Sterne war unwahrscheinlich klar; störende atmosphärische Einflüsse fehlten hier völlig. Arrek Taknar starrte auf die näherrückende Dunkelheit. Eine scharf gezogene Grenze, die schon bald über die Basis hinweggleiten würde. Hier gleißende Helligkeit und mörderische Hitze, dort eisige Kälte und tiefste Finsternis.
    Die Mondnacht kam.
    Sie würde auch wieder weichen, wie schon seit so vielen Jahren, daß Taknar sie nicht mehr zählen wollte. Seit damals, als ein Raumschiff der verhaßten Feinde auf seiner zerfallenden Welt landete und die Bewohner eines ganzen Dorfes einfach gefangennahm.
    Und versklavte.
    Vermutlich hatte das bis heute niemand bemerkt. Das Dorf hatte sich am Rand der Auflösungszone befunden; es wäre innerhalb weniger Monde ohnehin zerstört worden. Taknar befürchtete, daß die anderen annahmen, es sei von der Auflösung erfaßt worden, ehe einer der Bewohner fliehen konnte.
    Natürlich! Sie waren leichtsinnig gewesen, sie

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